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Münster, 23.06.2015

Neue Kunst wird gebraucht
Ausstellung zum 100. Geburtstag von Bildhauerin Hilde Schürk-Frisch im Stadtmuseum / Über 150 sakrale und profane Arbeiten / Eröffnung am 23. Juni

Münster (SMS) In den sogenannten „Wunderjahren“ der jungen Bundesrepublik Anfang der 1950er Jahre gelang es nicht nur jungen männlichen Nachwuchskräften, sondern auch einigen Bildhauerinnen und Kunsthandwerkerinnen in diesem ansonsten von Männern dominierten Bereich Aufträge zu erhalten, zunächst vornehmlich im kirchlichen Umfeld. Denn nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs war der Bedarf an künstlerischer Ausstattung für öffentliche Gebäude und Kirchen groß, so auch im kriegszerstörten Münster. Nicht nur neue Kunst, sondern auch neue Künstlerinnen und Künstler wurden gebraucht.

Vor allem Hilde Schürk-Frisch konnte sich in dieser Zeit weit über Münsters Grenzen hinaus als äußerst erfolgreiche Bildhauerin positionieren. Am 23. Juni 2015 wäre sie 100 Jahre alt geworden. Anlässlich dieses Jahrestages zeigt das Stadtmuseum Münster die Ausstellung „Neue Kunst wird gebraucht. Bildhauerin Hilde Schürk-Frisch zum 100. Geburtstag“.

Auch die münsterschen Künstlerinnen Rika Unger, Ursula Bach-Wild und Erna Becker-Kahns, die ebenfalls überregional Anerkennung fanden, werden in der Ausstellung gewürdigt.

Dr. Bernd Thier, wissenschaftlicher Mitarbeiter des Stadtmuseums, hat aus dem Bestand des Museums eine Auswahl der Arbeiten von Hilde Schürk-Frisch aus fast sieben Jahrzehnten in einer umfassenden Ausstellung zusammengestellt und durch Leihgaben ergänzt. Präsentiert werden über 150 Arbeiten: Entwürfe, Zeichnungen, Monotypien, Gips- und Bronzeskulpturen, Plaketten und Medaillen aus allen Schaffensperioden sowie Fotos von Werken im öffentlichen Raum aus Münster und Westfalen. Die Inszenierung ihres Ateliers und historische Filmaufnahmen geben außerdem spannende Einblicke in die Arbeitsweise der Künstlerin.

Nachlass im Stadtmuseum

„Hilde Schürk-Frisch war eine sehr erfolgreiche Bildhauerin ihrer Zeit, die bis ins hohe Alter von über 90 Jahren insgesamt mehr als 1000 Werke geschaffen hat. Ein Teil ihres Nachlasses kam erfreulicherweise als Schenkung in den Besitz des Stadtmuseums“, erläutert Museumsdirektorin Dr. Barbara Rommé.

Hilde Frisch studierte an der Kunstakademie in München sowie an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin. 1938 heiratete sie den Juristen Dr. Josef Schürk, mit dem sie drei Kinder hatte. Er fiel in den letzten Kriegswochen 1945. Sie galt als eine hervorragende Porträtistin, die in ihrer Kunst bis zum Schluss authentisch blieb und darin das Thema Mensch, das Verhältnis der Menschen untereinander sowie das Verhältnis des Menschen zu Gott umsetzte. In ihren Einzelskulpturen verarbeitete sie häufig persönliche Erfahrungen und Empfindungen wie Einsamkeit, Frohsinn, Barmherzigkeit, Gelassenheit, Nachdenklichkeit, Dankbarkeit oder Trauer.

70-jährige Schaffensperiode

Beeindruckend ist die große Anzahl von Auftragsarbeiten, die Hilde Schürk-Frisch deutlich von anderen zeitgenössischen Bildhauerinnen und Bildhauern in und außerhalb von Münster abhob: Über 60 wiederaufgebaute und neu errichtete Kirchen in ganz Deutschland stattete sie mit monumentalen Plastiken, Reliefs, Kruzifixen, Altären, Lesepulten oder Tabernakeln aus. Allein in Münster fertigte sie für über 15 Kirchen verschiedene sakrale Kunstobjekte an, wie etwa den Sakramentsaltar in St. Martini.

Ihre Bekanntheit spiegelt sich auch in zahlreichen öffentlichen Denkmälern und Mahnmalen sowie in ihren Skulpturen wider, die sie in den Jahren 1948 bis 1996 für Schulen, Spielplätze, Krankenhäuser und Friedhöfe in und um Münster geschaffen hat. In Münster befinden sich viele künstlerische Arbeiten der Bildhauerin wie zum Beispiel die Kindergruppe vor der Universitätskinderklinik oder mehrere Grabdenkmäler auf dem Zentralfriedhof. Während ihrer langen Schaffenszeit nahm sie an zahlreichen überregionalen und auch internationalen Ausstellungen teil und wurde mit renommierten Kunstpreisen ausgezeichnet.

Die Ausstellung wird vom 24. Juni bis zum 18. Oktober im Stadtmuseum Münster gezeigt. Am Dienstag, 23. Juni, lädt das Stadtmuseum Freunde und Gäste zur Ausstellungseröffnung um 16 Uhr ein. Der Eintritt ist frei. Als Begleitprogramm werden am 11. Juli und 5. September von 15 bis 17 Uhr Modellierkurse für Kinder angeboten.

Fotos:

  • Hilde Schürk-Frisch im Atelier in Münster mit der Figur eines Christus am Kreuz, um 1955, Foto: Stadt Münster – Sammlung Stadtmuseum. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

  • Kindergruppe aus Bronze vor der Universitätskinderklinik in Münster, 1959, Foto: Stadt Münster – Sammlung Stadtmuseum. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

  • Madonna mit dem Kind, Terrakotta, um 1960, Foto: Stadt Münster – Sammlung Stadtmuseum. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

  • Monotypie „Der Mahner“, 1962, Foto: Stadt Münster – Sammlung Stadtmuseum. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.



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Hilde Schürk-Frisch - Atelier

Hilde Schürk-Frisch - Kindergruppe

Hilde Schürk-Frisch - Madonna

Hilde Schürk-Frisch - "Der Mahner"

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