Rechtzeitig zum Wintersemester 2015/2016 präsentiert die Musikakademie der Stadt Kassel „Louis Spohr“ ein abwechslungsreiches Programm.
28. August 2015.
Alle musikliebenden Einwohnerinnen und Einwohner in Stadt und Region können sich auf zahlreiche Konzerte und Veranstaltungen der Musikakademie der Stadt Kassel „Louis Spohr“ im Zeitraum von Oktober bis Februar freuen. Unterstützt wird die traditionsreiche Kultur- und Bildungseinrichtung der Stadt Kassel dabei auch im kommenden Jahr durch Fmaks, die Fördergesellschaft der Musikakademie Kassel „Louis Spohr“ e.V. Die Konzerte finden in der Regel im Konzertsaal der Musikakademie am Karlsplatz um 19 Uhr statt.
Auch Oberbürgermeister Bertram Hilgen freut sich über die vielen musikalischen Angebote: „Zum neuen Semester meldet sich unsere Musikakademie zuverlässig mit einem anspruchsvollen Veranstaltungsprogramm zurück. Es ist einfach erstaunlich, welches kreative Feuer die nur 140 Studierenden und 50 Lehrenden immer wieder neu entfachen!“
Besonders erfreulich für viele treue Besucherinnen und Besucher: Der Konzertsaal der Musikakademie konnte während der Semesterferien renoviert werden. Zusammen mit der neuen gestalteten Bühne und den inzwischen regelmäßig stattfindenden Kunstausstellungen ist daraus ein einladender Ort für die Augen und Ohren geworden.
Der unbestrittene Höhepunkt der Veranstaltungen im Wintersemester ist die Reihe „media in vita - die Musik und der Tod“, zu der die Musikakademie im Zeitraum vom 12. bis 22. November an unterschiedlichen Orten in Kassel einlädt. Mit dabei sind zahlreiche Partner: die evangelische Karlskirche, die katholische Kirche Sankt Elisabeth, das jüngst eröffnete Sara-Nussbaum-Zentrum e.V., die Freimaurerloge „Goethe zur Bruderliebe“ e.V. sowie das Stadtarchiv Kassel und das Museum für Sepulkralkultur. Während dieser zehn Tage bestreiten Dozentinnen und Dozenten, aber natürlich auch die Studierenden der Musikakademie jeden Abend ein Konzert mit einem anderen Programm. In musikalischer Hinsicht schlagen sie dabei einen großen Bogen von der Musik Johann Sebastian Bachs bis hin zu Frank Zappa oder der Weltmusik. „Musik und Tod gehören sind einander eng verbunden“, so Akademiedirektor Dr. Peter Gries. „Liturgisch und rituell kennen wir Sterbe- und Totengesänge, seitdem Musik niedergeschrieben wird. Natürlich können wir aber auch annehmen, dass die Menschen bereits in der Zeit vor der Erfindung der Notenschrift ihrer Trauer und Klage mit Musik und Liedern Ausdruck verliehen, wie wir es auch noch heute bei vielen Völkern und Kulturen erleben können, die keine musikalische Schriftkultur entwickelt haben. Viele Kompositionen haben den Tod zum Thema - wer dächte da nicht an Franz Schuberts Lied „Der Tod und das Mädchen“? Darüber hinaus üben natürlich letzte Werke immer einen besonderen Reiz auf die Musikwelt aus. Sind darin Vermächtnisse zu sehen wie bei Schostakowitschs Sonate für Viola und Klavier, opus 147? Schwingt in ihnen eine Todesahnung, ja sogar -sehnsucht mit? Gerade unvollendete Werke, bei denen der Tod dem Komponisten sozusagen die Feder aus der Hand riss, wie dem „Lacrimosa“ aus Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem oder dem letzten Kontrapunkt der Kunst der Fuge von Johann Sebastian Bach, jagen uns beim Hören einen Schauer über den Rücken. Sie waren natürlich auch Anlass für zahlreiche Legendenbildungen der Musikgeschichte. Und ist in die Musik selbst, also jener Kunstform, die nur im Verlauf zu erleben ist, nicht gewissermaßen auch der Tod eingewoben? So leidenschaftlich es auch interpretiert wird, ist der letzte Ton eines Werks erklungen, lebt dessen Musik nur noch in unser Erinnerung.“ Während der einzelnen Abende laden Vorträge, Podiumsdiskussionen und Gesprächsrunden dazu ein, in der stillen Zeit vor den christlichen Totengedenktagen des Novembers innezuhalten und sich einem häufig verdrängten Thema zu widmen.
Bereits zum sechsten Mal in Folge: Der PEREDUR-Wettbewerb (Freitag, 30. Oktober) der Musikakademie hat inzwischen seinen eigenen Fan-Kreis. Gestiftet vom Förderverein der Loge Peredur e.V. setzt sich der Wettbewerb die Förderung besonders begabter Studierender der Musikakademie zum Ziel, die sich vor den Augen und Ohren einer hochkarätig besetzten Fachjury bewährt haben. Zum zweiten Mal dabei ist 2015 als weiterer Partner der Furore-Verlag Kassel. Bei der Ausschreibung „Klavier plus zwei“ ist das Werk einer Komponistin einzustudieren und vorzutragen.
Auch im Wintersemester 2015/16 ist Kassel wieder ein Ort von musikalischen Fachtagungen. Die Deutsche Viola-Gesellschaft e.V. lädt ein zum „Podium Viola“ von Freitag, 10. Dezember, bis Sonntag, 13. Dezember: Bratschistinnen und Bratschisten aus ganz Deutschland werden dann über „Haltung“ nachdenken und dabei nicht nur über Gesichtspunkte der Spieltechnik, sondern auch der Musikermedizin, der Musikphysiologie, des Instrumentenbaus oder der Musikwissenschaft und Musikästhetik debattieren. Die Musikakademie präsentiert sich dabei mit einem Vortrag von Professorin Dr. Maria Schuppert, Lehrbeauftragte der Musikakademie und Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Musikermedizin und Musikphysiologie e.V., oder einem Meisterkurs von Professorin Karin Wolf, Bratschistin des renommierten Verdi-Quartetts und seit drei Jahren ebenfalls Lehrbeauftragte für Viola und Kammermusik in Kassel. Außerdem lädt die Musikakademie nicht nur die Tagungsteilnehmerinnen und -teilnehmer, sondern alle Freundinnen und Freunde der sonoren Klänge dieses Instruments zu einem Konzert mit dem Titel „Joseph Haydn und seine Zeit“ am Freitag, 11. Dezember. Den Abend musikalisch gestalten Angela Hug (Voiceflute), Professor Jacek Klimkiewicz (als Gast, Violine), Professorin Hideko Kobayashi (als Gast, Viola), Peter Gries (Viola), Laura Frey (Baryton) und Johannes Weber (Violoncello).
Offiziell eröffnet wird das Wintersemester jedoch bereits am Mittwoch, 7. Oktober, mit einem Kammerkonzert der Studierenden. Stadträtin Brigitte Bergholter wird bei dieser Gelegenheit die knapp 20 neuen Studierenden willkommen heißen, die ihr Musikstudium in Kassel beginnen.
Am Freitag, 16. Oktober, folgt bereits ein besonderer Höhepunkt im Veranstaltungsplan: Nach dem großen Erfolg der Kunstausstellungen der vergangenen Semester lädt Fmaks zur Vernissage der Ausstellung „Above and beyond - Photographien von Daniel Rothen“. Im Deutschen in etwa: „darüber hinaus…, bei weitem mehr…, zusätzlich zu…“, aber auch ein wenig romantisch frei übersetzt: „über den Wolken…, hinter dem Horizont…“ Vielen Kulturinteressierten in Kassel als langjähriger Mitarbeiter des Brüder-Grimm-Museums bekannt, präsentiert sich der Grafiker und Künstler dieses Mal mit seiner eigenen Kunst. Zu sehen sind bis zum Ende des Wintersemesters (Februar 2016) vor allem Objekt- und Reisefotografien, aber auch Porträts aus ungewohnter Perspektive und mit stillem Humor.
In zwei sogenannten „Antrittskonzerten“ stellen sich die zwei neuen Dozenten im Team der Musikakademie solistisch dem Kasseler Publikum vor. Bereits seit 2014 unterrichtet Sven Pollkötter in Kassel Schlagzeug. Gleichzeitig ist er auch noch Lehrbeauftragter für sein Instrument an der Musikhochschule Detmold und auch als Solist und Orchestermusiker, unter anderem bei der Kammerphilharmonie Bremen, gefragt. Gemeinsam mit Marc Awolin (als Gast) bringt er am Mittwoch, 21. Oktober, Werke von Rohloff-Maotion, Saariaho und Volans zu Gehör. Ein bestimmt in vielerlei Hinsicht besonderer Abend.
Emanuel Wehse unterrichtet seit April Violoncello an der Musikakademie. Als Mitglied der ARD-preisgekrönten „Morgenstern-Trios“ hat er sich in der Kammermusikwelt nicht nur in Deutschland, sondern weltweit in den vergangenen Jahren einen Namen gemacht. Mit seinen beiden Kollegen, Catherine Klipfel (Klavier) und Stefan Hempel (Violine), spielt er am Montag, 26. Oktober, Klaviertrios von Robert Schumann und Ernest Chausson. Am Wochenende vor diesem Konzert gibt das Morgenstern-Trio auch einen Kammermusikkurs für die Studierenden der Musikakademie und interessierte Gäste. Die Anmeldung erfolgt über das Sekretariat (Kontakt siehe unten).
Zu den Mitwirkenden des Konzerts „Frank Martin zum 125. Geburtstag“ am Mittwoch, 4. November, in der Evangelischen Kirche Rothenditmold muss man den Klassik-Fans in Kassel und Nordhessen wahrscheinlich wenig sagen: Seit vielen Jahren stehen die Namen der Akademiedozenten Jens Josef (Querflöte), Michael Kravtchin (Klavier), Boris Tesic (Gitarre), Reinhard Ardelt (Orgel) sowie Tatiana Gracheva, Violoncello (als Gast) für Kammermusik auf höchstem Niveau. Ardelt, der an der Musikakademie auch das Fach Musiktheorie unterrichtet, übernimmt außerdem die Moderation des Abends, der einem seiner Lieblingskomponisten gewidmet ist. Mit der Evangelischen Kirche Rothenditmold verbindet die Musikakademie übrigens seit Beginn des Wintersemesters 2014/15 eine enge Zusammenarbeit bei der seit kurzem erst möglichen Ausbildung der Studierenden im Haupt- und Zweitfach Orgel.
Zum zweiten Abend ihrer Reihe mit sämtlichen Klaviersonaten Wolfgang Amadeus Mozarts lädt die Pianistin Annette Töpel am Mittwoch, 25. November. Sie spielt an diesem Datum die Sonaten KV 279, 50 und 280.
In zwei Konzerten richtet sich der Blick auf vergangene Zeiten. Am Donnerstag, 21. Januar, setzt die Musikakademie ihre beim Publikum beliebte Reihe mit Abenden fort, in denen Musik aus einer im 18. Jahrhundert in Europa bedeutenden europäischen Metropole erklingt. Angela Hug (Blockflöte), Laura Frey (Viola da gamba), Peter Gries (Viola) und Tobias Hecker (Cembalo) laden ihre Zuhörerinnen und Zuhörer in diesem Jahr zu einem musikalischen Aufenthalt in London ein. Über Jahrhunderte wirkten hier englische (Henry Purcell oder John Dowland), aber auch deutsche (wie Georg Friedrich Händel oder später Bachs jüngster Sohn Johann Christian) und vor allem italienische Musiker und Virtuosen (wie Francesco Saverio Geminiani), die damals Rang und Namen hatten. Das Konzert am Dienstag, 2. Februar, steht unter dem Motto „Antik“. Ruth Altrock (Alt), Peter Gries (Viola) und Vera Weht (Klavier) sind dann mit Werken der jüngeren Gegenwart zu hören, in denen Texte aus griechisch-römischer Zeit vertont werden. Unter anderem erklingt der Zyklus „Fünf antike Oden“, opus 5, von Herrmann Reutter.
Mal ohne Noten, aber bestimmt nicht ohne Ideenreichtum und Witz sind die beiden Akademiedozenten Werner Kirschbaum und Albert Kaul (beide Klavier) im Abend „Freye Fantasie“ zu erleben, bei dem ausschließlich improvisierte Musik erklingen wird. Wer beide Künstler in den vergangenen Jahren einmal gemeinsam auf der Bühne erlebte, weiß, dass es wirklich keiner Noten bedarf, um sein Publikum zu begeistern…
Natürlich werden auch die bewährten Konzertreihen der Studierenden fortgeführt. „Auftritt!“ heißt es gleich vier Mal während des Semesters: Am Donnerstag, 29. Oktober, Mittwoch, 9. Dezember, Montag, 18. Januar, Montag, 1. Februar, Mittwoch, 3. Februar, und Donnerstag, 18. Februar. Diese Konzerte dienen vor allem dazu, dass die Studierenden, die vor einer Prüfung stehen, ihr Prüfungsprogramm vor Publikum spielen können, um sich auf die nervenaufreibende Situation gut vorzubereiten und Bühnenerfahrung zu sammeln. So kommt das Publikum in den Genuss von wichtigen, den Ansprüchen einer Prüfung angemessenen Werken der Musikgeschichte und des zentralen Repertoires eines Instruments oder der Stimme.
Die Kammermusik- und Violaklassen von Professorin Karin Wolf und Dr. Peter Gries laden auch in diesem Semester wieder zu „Sonor - Kammermusik mit Bratsche“ am Montag, 14. Dezember.
Die einzelnen Fachbereiche der Musikakademie stellen sich ebenfalls wieder musikalisch vor:
Den Anfang machen mit „cantiamo“ die Sängerinnen und Sänger am Dienstag, 27. Oktober. Eine weitere Veranstaltung unter diesem Motto ist für Mittwoch, 20. Januar, vorgesehen.
Es folgen die Streicher unter dem Stichwort „coll’arco“ („mit dem Bogen“) am Mittwoch, 9. November, und Mittwoch, 13. Januar, beziehungsweise die Pianisten(„piano“) am Dienstag, 1. Dezember. Die Studierenden der Blech- und Holzbläserklassen sind am Donnerstag, 10. Dezember, im Konzert „fiato“ („geblasen“) zu hören.
Und auch die Freunde von „Musik im Museum“ dürfen sich wieder freuen: Am Montag, 15. Februar, sind Studierende der Musikakademie dort zu Gast (Spohr-Museum, Kulturbahnhof Südflügel).
Informationen zu den Ausführenden, aber auch zu den hier nicht aufgeführten, weiteren Veranstaltungen der Musikakademie finden Sie auch unter
www.musikakademie-kassel.de.
Zu allen Terminen des Wintersemesters 2015/16 erfolgen gesonderte Ankündigungen.
Der Eintritt zu den kostenpflichtigen Veranstaltungen beträgt 8 Euro. Einen ermäßigten Eintritt zu 6 Euro erhalten Schülerinnen und Schüler, Studierende oder Schwerbehinderte gegen Vorlage eines entsprechenden Ausweises.
Kartenverkauf erfolgt an der Abendkasse. Telefonisch können Karten bei der Musikakademie unter 0561 / 787 4180, per Fax unter 0561/787 4188 oder per E-Mail musikakademie@kassel.de vorbestellt werden.
Pressekontakt: documenta-Stadt Kassel, Stephan Kaiser
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