(pen) Wie vom Ennepe-Ruhr-Kreis, dem Unternehmen MedCareProfessional und dem DRK Sprockhövel angekündigt, ist die zentrale Anlaufstelle für die Erstregistrierung und -untersuchung von Flüchtlingen ab heute betriebsbereit. Die Einrichtung in einem Gebäude des DRK in Sprockhövel ist die erste Station für die Flüchtlinge, die dem Kreis durch die Bezirksregierung zugewiesen werden. Nach Abschluss der vorgeschriebenen Formalitäten werden die Menschen auf die Notunterunterkünfte in Sporthallen in Ennepetal, Sprockhövel und Witten verteilt.
„Wir haben die Halle in Kooperation mit dem DRK und dem THW für die vorgesehenen Zwecke vorbereitet, sprich Unnötiges herausgeräumt und Notwendiges aufgebaut“, macht Marc Friedrich von MedCareProfessional deutlich. Besonders positiv hebt er die gute Zusammenarbeit mit dem DRK hervor. „Wir haben Hand in Hand gearbeitet und stellen uns gemeinsam der Aufgabe“, so Lutz Heuser vom DRK Sprockhövel. Für Friedrich ist dieses Miteinander einer Hilfsorganisation mit einem privaten Rettungsdienst längst keine Selbstverständlichkeit. „Hier hat sie aber tadellos funktioniert“.
Dem Unternehmen wurde vom Kreis Aufbau und Einsatzleitung der Anlaufstelle übertragen. „Für uns ist dieser Auftrag nach der medizinischen Versorgung der Flüchtlinge in der Hattinger Notunterkunft sowie der Leitung der Unterkunft in Ennepetal die dritte Herausforderung im Bereich Flüchtlinge“, so Friedrich. Als Einsatzleitung ist im Zusammenspiel mit Ärzten des Fachbereiches Soziales und Gesundheit, Ärzten aus Krankenhäusern und Praxen, Verwaltungsmitarbeitern, Ehrenamtlichen und Dolmetschern für den Betrieb verantwortlich.
Der Krisenstab des Kreises setzt bei der ausstehenden Ankunft von Flüchtlingen weiter auf das in den vergangenen Tagen entwickelte Konzept. „Grundlage dafür ist und bleibt die telefonische Information durch die Bezirksregierung, die uns das Eintreffen ankündigt. Liegt uns diese vor, alarmieren wir das für die Anlaufstelle notwendige Personal. Parallel erhalten die Städte eine entsprechende Nachricht und können an den Notunterkünften die notwendigen Vorbereitungen treffen“, skizziert Astrid Hinterthür, Fachbereichsleiterin Soziales und Gesundheit den Plan. Er soll dazu beitragen, unnötige Warte- und Leerlaufzeiten an der zentralen Anlaufstelle sowie an den Notunterkünften möglichst klein zu halten.
Wie handlungsfähig alle Beteiligten auch dann sind, wenn von diesem Plan abgewichen werden muss, hatte sich bereits am Mittwochnachmittag gezeigt. Ohne jede Ankündigung durch die Bezirksregierung standen plötzlich zwei Busse mit 98 Personen in Sprockhövel vor der Tür. Recherchen ergaben, sie stammten aus einer Unterkunft in Burbach und waren bereits erstregistriert und -untersucht. Sie konnten daher sehr zügig in die Sporthalle in Sprockhövel einquartiert werden.
Der Krisenstab des Kreises hat das Ereignis zum Anlass genommen, um die Bezirksregierung nochmals eindringlich auf die aus seiner Sicht notwendigen Abläufe und Meldewege hinzuweisen. „Nur so ist es möglich, Helfern und zu Helfenden die Unterstützung und die Sicherheit zu bieten, die sie verdient haben. Unzureichende Informationen können zudem zu völlig unnötigen Doppelarbeiten wie beispielsweise der wiederholten Erstuntersuchung führen. “, heißt es aus dem Kreishaus. Parallel hat der Kreis der Bezirkregierung mitgeteilt, dass sich mit der Ankunft der 98 Flüchtlinge in Sprockhövel die Zahl der freien Plätze in den Notunterkünften nun auf gut 200 reduziert hat. Aktuell sind es in Ennepetal 100, in Sprockhövel und Witten jeweils 50.