Landeshauptstadt Magdeburg | presse-service.de

Bereits zum 25. Mal erfolgte diese besondere Würdigung des Ehrenamtes für Magdeburgerinnen und Magdeburger, die sich im zurückliegenden Jahr bzw. bereits seit vielen Jahren für andere Menschen oder das Gemeinwohl engagieren und sich so in besonderer Weise für die Stadt verdient gemacht haben. Seit 1991 wurden durch das Stadtoberhaupt fast 1.200 Ehrenamtliche für ihr Engagement geehrt.

„Die alljährliche Ehrung verdienstvoller Ehrenamtlicher zeigt immer wieder die große Breite des Engagements der Magdeburgerinnen und Magdeburger“, so Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper in seiner Würdigung für die engagierten Einwohnerinnen und Einwohner. „Daher liegt mir diese traditionelle Würdigung auch persönlich sehr am Herzen.“ Neben den Geehrten dankte das Stadtoberhaupt im Rahmen der Veranstaltung ausdrücklich auch jenen ehrenamtlich Engagierten, die an diesem Abend keine Auszeichnung erhielten: „Seien Sie versichert, dass Ihr Engagement nicht im Verborgenen bleibt, sondern von vielen Menschen geschätzt und dankbar angenommen wird.“

Zu den Ausgezeichneten gehören Mitglieder verschiedener Vereine und Initiativen, Organisatoren von Kultur-, Bildungs- und Freizeitveranstaltungen, Mitglieder unterschiedlicher Selbsthilfegruppen, Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr, der Integrationsarbeit, des Naturschutzes und der Umweltbildung sowie Menschen, die sich für die Entwicklung unserer Stadt, in der Gemeinwesenarbeit, der Kinder- und Jugendarbeit oder in der Seniorenbetreuung engagieren. Die Palette der Geehrten spiegelt dabei die große Spannbreite des ehrenamtlichen Engagements in der Landeshauptstadt Magdeburg wider.

Die Vorschläge für die jährlichen Ehrungen kamen aus den Dezernaten der Stadtverwaltung. In diesem Jahr waren es 16 Personen. Ob Studierende, Berufstätige oder Senioren – unter den Geehrten finden sich Menschen aller Altersklassen und Berufsgruppen.

Ehrung verdienstvoller Einwohnerinnen und Einwohner der Landeshauptstadt Magdeburg 2015

Leo Nowak wurde am 24. März 1990 zum Bischof in Magdeburg berufen. "Um Gottes und der Menschen willen den Aufbruch wagen" ist ein bekannter Leitspruch von ihm. Die Zeit der politischen Wende brachte große Herausforderungen mit sich. Das Verhältnis Kirche-Gesellschaft musste in den neuen Bundesländern eine neue Orientierung finden. Bischof Nowak stellte sich diesen Aufgaben. Für seine Verdienste wurde er 2007 mit dem Großen Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Herr Nowak wird für seine Verdienste um das Entstehen des Hundertwasserhauses geehrt. Der Bau war nicht unumstritten und entfachte sowohl unter den Magdeburgern als auch unter Politikern heftige Diskussionen. „DIE GRÜNE ZITADELLE VON MAGDEBURG ist ein Ausgleich und gleichzeitig eine Brücke zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.“ sagte Friedensreich Hundertwasser im Mai 1999. Das Ergebnis lässt sich sehen. Das Hundertwasserhaus ist ein Touristenmagnet und hat Magdeburgs Bekanntheitsgrad deutlich erhöht.

Raimund Sternal wurde 2005 zum neuen Generalvikar der Diözese Magdeburg ernannt. Er wird ebenfalls geehrt für seine Verdienste um das Hundertwasserhaus und seine Arbeit, auch Aufklärungsarbeit in schwierigen Zeiten zu leisten – gemeinsam mit dem bischöflichen Ordinariat.

Ernst Arendt ist ehrenamtlicher Mitarbeiter des WEISSEN RING e.V., Außenstelle Magdeburg. Er gestaltete zudem die Ausstellung „Opfer – Mut zum Hinsehen“, die 2007 in der Festung Mark mit großer Resonanz gezeigt wurde. Zudem betreute Herr Arendt über einen längeren Zeitraum die Sprechstunden des WEISSEN RINGs. Zurzeit ist eine Ausstellung zum Thema Zivilcourage im Entstehen.

Dieter Nowak ist ehrenamtlich aktiv in der Stiftung Bahn-Sozialwerk Region Ost und hält engen Kontakt zu ehemaligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der DB AG und der Deutschen Reichsbahn und gibt ihnen aktive Unterstützung in schwierigen Lebenssituationen. Seit dem Jahr 2013 leitet er eine Wandergruppe, der über 100 ehemalige Eisenbahner und Förderer der Sozialeinrichtung angehören. Herr Nowak bereitet Wanderungen vor und motiviert andere Senioren aktiv mitzuwirken.

Jutta Naujoks war bis 2006 Direktorin des Albert-Einstein-Gymnasiums. Seit ihrer Pensionierung ist sie aktiv im Vorstand des Magdeburger Knabenchores e.V. tätig und seit 2007 dessen Vorsitzende. Sie leitet den Verein, organisiert Veranstaltungen und plant Projekte inklusive der Absicherung der Finanzen für diese in Zusammenarbeit mit den Vorstandsmitgliedern. Zudem betreut sie die Mitglieder des Vereins.

Dr. Bettina Götze hat in den letzten Jahren elfmal aktiv bei der Durchführung von Wahlen in der Stadt Magdeburg mitgewirkt. Sie war insgesamt achtmal als Wahlvorsteherin in einem Wahllokal in Magdeburg tätig und hat somit durch ihre verantwortungsvolle ehrenamtliche Tätigkeit zur erfolgreichen Wahldurchführung in Magdeburg beigetragen.

Hartmut Beyer ist seit zwölf Jahren ehrenamtlicher Schiedsmann (Vorsitz) in den Wohnbereichen Hopfengarten, Leipziger Straße, Fermersleben, Salbke, Westerhüsen, Beyendorf-Sohlen und Beyendorfer Grund. Schiedsleute wie Herr Beyer machen sich im Rahmen ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit für unsere Gesellschaft unerlässlich. Sie stellen ihre Freizeit zur Verfügung, um den Bürgerinnen und Bürgern bei ihren Streitigkeiten helfend zur Seite zu stehen. In Fällen von z.B. Hausfriedensbruch, Bedrohung, Verletzung des Briefgeheimnisses, leichter und fahrlässiger Körperverletzung sowie Verleumdung oder Nachbarschaftsstreitigkeiten können Schiedsmänner und -frauen effektiv und vor allem unbürokratisch Lösungswege aufzeigen.

Sebastian Essig wird für die Betreuung des Interkulturellen Gartens geehrt. Diese Gärten dienen als Plattform für Kommunikation, Begegnung und Zusammenleben zwischen Migranten und Deutschen. Das gemeinsame Gärtnern lässt gleiche Interessen auftauchen, die neue Verbindungen und Zugehörigkeiten entstehen lassen. Zusätzlich spielt Stadtökologie eine wichtige Rolle. Interkulturelle Gärten nutzen städtische Freiräume und erzeugen damit eine stärkere Sensibilität für die Umwelt. Es können neue Methoden erprobt werden, die Impulse für transkulturelle Formen der Umweltbildung setzen. Der Austausch zwischen Menschen wird durch das Gärtnern gefördert. Zum einen in Bezug auf das individuelle Wissen und die Fertigkeiten, als auch in Bezug auf die angebauten Lebensmittel.

Dr. Gerd Petzold wird für sein ehrenamtliches Engagement seit 2009 als Mitglied der Jagdprüfungskommission sowie als Vertreter der Jagdgenossenschaften im Jagdbeirat und seit 2014 als Kreisjägermeister geehrt. Für die Jägerprüfung müssen in Deutschland die Schießprüfung, ein schriftlicher und ein mündlich-praktischer Teil absolviert werden. Hier kommt dem Jagdprüfer eine besonders verantwortungsvolle Aufgabe zu. Es müssen unter anderem Kenntnisse der Wildarten, der Wildhege, des Jagdbetriebs, der Wildschadensverhütung, des Land- und Waldbaus, des Jagd- und Waffenrechts sowie der Unfallverhütungsvorschriften, der sicheren Führung von Jagdwaffen, der Führung von Jagdhunden, die Behandlung des erlegten Wildes sowie des Jagd-, Tier-, Naturschutz und im Landschaftspflegerechtes nachgewiesen werden.

Der Kamerad Oberlöschmeister Hartmuth Stolze ist seit Januar 1984 Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr, zuerst in der Freiwilligen Feuerwehr Westeregeln und seit 2009 in der Einsatzabteilung der Feuerwehr Ottersleben. Nach seinem Eintritt in die Wehr bestand er die laufbahnrelevanten Lehrgänge für eine Einsatzkraft und nahm aktiv an Einsätzen teil. Als ausgebildeter Gruppenführer erfüllt er in der Wehr eine Vorbildfunktion. Seine regelmäßige Teilnahme an Ausbildungs- und Übungsabenden sowie die erfolgreiche Absolvierung der verschiedensten Lehrgänge sind Voraussetzung für seine umfangreichen Fachkenntnisse.

Zudem unterstützt er regelmäßig den Jugendwart bei seiner Ausbildung der Mitglieder der Jugendfeuerwehr, ist als Mitglied des Feuerwehrvereins Ottersleben e.V. aktiv und unterstützt diesen bei den verschiedensten Veranstaltungen. Des Weiteren engagiert er sich aktiv als Mitglied des Heimatvereins Ottersleben e.V. und stärkt damit das Gemeinwesen in Ottersleben.

Dr. Karsten Steinmetz und Alexander Bieß engagieren sich im Vorstand des Vereins Kulturanker Magdeburg e.V. Der 2005 gegründete Verein hat in den letzten Jahren durch verschiedene künstlerische Großprojekte an ungewöhnlichen Orten Magdeburgs dazu beigetragen, fast vergessene Orte künstlerisch zu beleben und diese zurück ins Bewusstsein der Öffentlichkeit zu bringen. Die Projekte des Vereins tragen dazu bei, Kultur in Magdeburg

weiter zu verankern, die Magdeburger Szene besser zu vernetzen, jungen Künstlern ein Podium zu bieten und die Stadt als Ganzes interessanter und lebenswerter zu gestalten. Der Verein hat bereits 14 größere Veranstaltungen und Festivals in Magdeburg durchgeführt und damit die Kulturlandschaft der Stadt bereichert. Für dieses Engagement wurde der Verein mehrfach, auch auf Bundesebene im Zuge der Jahreskonferenz der Kultur und Kreativwirtschaft, ausgezeichnet. Für das jüngste Projekt „Die neue Sinnlichkeit 2015“ wurden die Räumlichkeiten der leerstehenden Justizvollzugsanstalt Magdeburg reaktiviert.

Neben der Kunst widmete sich der Verein auch der neuen Idee eines Wochenendes der Nachhaltigkeit. Mit großer Bürgerbeteiligung wurde eine Plattform für innovative Ideen aus den Bereichen Regionalität, Nachhaltigkeit, Soziales, Energie und Ökonomie geschaffen. In Vorträgen, Podiumsdiskussionen, dem Wissenskarussell und dem Markt der Möglichkeiten wurden Themen rund um das Thema Nachhaltigkeit vorgestellt und diskutiert. In 21 Räumen des ehemaligen Krankenhauses Altstadt stellten sich Akteure mit ihren Beispielen und Erfolgsrezepten vor, um zum praktischen Handeln aufzurufen.

Auch vor dem Hintergrund der durch die Stadt betriebenen Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt wird das Engagement beider Herren besonders gewürdigt.

Lisa Reul engagiert sich in verschiedenen Projekten im kulturellen Bereich im Verein Kulturanker e.V. und im KanTe e.V. So leitete sie 2013 im Rahmen der Stadtaktion des KanTe e.V. die Fotoausstellung in der Mensa UniCampus. Hier wurden die Ergebnisse des7. Fotowettbewerbs f/12 präsentiert. Interessierte Magdeburgerinnen und Magdeburger hatten die Möglichkeit, besondere Augenblicke festzuhalten und ihre ganz eigenen Ansichten zum Thema „GESICHTER DER STADT“ zu präsentieren. Bei dem Projekt „Die neue Sinnlichkeit 2015“ gestalteten ca. 300 Akteure – darunter 250 Künstler – vielseitige Angebote. Lisa Reul wirkt seit 2011 an den Magdeburger Kunstfestivals mit und koordinierte die Aktivitäten der Künstler. Beim Performancefestival2014 „oLo biAnCo” imWissenschaftshafen Magdeburg füllten Musiker, Literaten und Schauspieler die Hallen kreativ mit ihren künstlerischen Auftritten. Frau Reul war auch hier aktiv an der Organisation beteiligt.

Mirko Stage engagiert sich mit großem Einsatz im Förderverein „Gruson Kultur & Gewächshäuser e.V.“ Der 2008 gegründete Verein setzt sich dafür ein, die Gewächshäuser wieder in den Mittelpunkt des Interesses der Magdeburger zu rücken. Herr Stage steht als gewählter Beisitzer dem Vorstand beratend und tätig zur Seite und hat sich besondere Verdienste durch die Organisation von Veranstaltungen in den Gewächshäusern, zuletzt im Rahmen der Magdeburger Kulturnacht, erworben. Im Vorfeld von Veranstaltungen bereitet er Publikationen vor. Wieder ins Leben gerufen wurden u.a. die Farnhausmatineen. Führungen durch die Gewächshäuser, auch für Kinder, und verschiedene Kulturveranstaltungen bereichern die Möglichkeiten, die Gewächshäuser zu erleben.

Gabriele Viessmann ist Lehrerin und anderen Menschen beim Erlernen der deutschen Sprache und der Vermittlung derselben behilflich. Sie war noch vor Aufruf zur ehrenamtlichen Hilfe für Ausländer schon seit zwei Jahren bereit, sich für diese einzusetzen und zu unterstützen. In der Gemeinschaftsunterkunft in der Windmühlenstraße 29 unterrichtet sie jeden Mittwoch die interessierten Bewohnerinnen und Bewohner, die zum Unterricht nicht aus dem Haus gehen möchten. Meist sind es junge Frauen mit Kindern. Außerdem betreut sie eine junge Afrikanerin, z.B. bei Verständnisproblemen bei Elternversammlungen in der Kindertagesstätte.

Ellmar Mellwig ist Lehrer und beim Erlernen der deutschen Sprache und der Vermittlung derselben ehrenamtlich tätig. Noch vor Aufruf zur ehrenamtlichen Hilfe für Ausländer ist er schon seit zwei Jahren bereit, sich für diese einzusetzen und zu unterstützen. Er ist in der Gemeinschaftsunterkunft Grusonstraße/ Bahnikstraße aktiv gewesen und hat auf besonderen Wunsch eine reine Frauengruppe zum Unterrichten aufgebaut. Inzwischen ist er mit interessierten Bewohner/innen in das Eine Welt Haus ausgewichen, da der Kulturraum der Gemeinschaftsunterkunft nunmehr anders genutzt werden muss, d.h. mit Betten belegt ist. Herr Mellwig unterrichtet im Eine Welt Haus eine Gruppe von Syrern im A1-Bereich, einmal wöchentlich für zwei Stunden. Mit Unterstützung der Freiwilligenagentur und von Frau Tost (AG Sprachen im Integrationsnetzwerk) wurden ganz aktuell zwei Treffen zum Erfahrungsaustausch von ehrenamtlichen Deutschlehrern durchgeführt. Ein drittes Treffen ist geplant.