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Hanau, 02. Februar 2016
Im Hanauer Stadtwald ist Holzernte – Mehrere Interessen sind unter einen Hut zu bringen

Im Winter ist Zeit zum Holzernten – auch im Hanauer Stadtwald. Daher stapeln sich momentan an vielen Stellen die Stämme gefällter Bäume. Mancher Waldabschnitt ist gelichtet. Die Wander- und Radwege zeigen – je nachdem wie feucht das Wetter ist – mehr oder minder starke Spuren durch die Arbeitsmaschinen beim Holzeinschlag. Tiefere Reifenspuren im schlammigen Boden zeugen in sogenannten Rückegassen davon, dass dort Bäume zu Hauptwegen geschleift worden sind. So sieht es beispielsweise  im Mittelbücher Wald nahe des alten Sportplatzes aus, wo Stadt Hanau, das Forstamt Hanau-Wolfgang als städtischer Partner für die Waldbewirtschaftung, ein Sägewerksbetreiber als Holzabnehmer und der Ortsbeirat Mittelbuchen das Zusammenspiel des Waldnutzens für Naherholung, Naturschutz und wirtschaftlicher Verwertung vorstellten.

Eichenholz vor allem ist es, das Dominik Ost vom gleichnamigen Sägewerk in Weisel (Rheinland-Pfalz) gerne aus dem Hanauer Stadtwald bezieht. Eisenbahn-Schwellen werden daraus produziert, so auch für den Ausbau einer Tausende von Kilometern langen, durch zehn Länder führenden Zugverbindung zwischen Duisburg und dem Westen Chinas. Im Güterverkehr seien Holzschwellen der Betonvariante wie im Schnellzugverkehr überlegen, erläuterte Ost. Wenn ein Waggon aus dem Gleis springe, würden sie nicht brechen und ließen sich leicht wieder einbauen, wenn sie aus der Verankerung gerissen würden.

Der Sägewerksbetreiber betonte, dass die Forstwirtschaft in Deutschland – vor allem in strukturschwachen Gebieten und in kleinen Betrieben wie seinem – insgesamt 1,3 Millionen Menschen beschäftige. Ost bezeichnete Holz als den „einzigen nachwachsenden Rohstoff, der nicht endlich ist, so lange er vernünftig bewirtschaftet wird.“

Christian Schäfer, Leiter des Forstamts Hanau-Wolfgang, hob bei der Pressekonferenz in Mittelbuchen hervor, dass der Zuwachs durch nachwachsendes Holz jährlich um etwa ein  Drittel höher sei als die Holzernte im Hanauer Stadtwald. Bei der beträgt der sogenannte Hiebsatz im Schnitt 5100 Erntefestmeter, wobei meist Kiefern gefällt werden.

Schäfer und sein Stellvertreter Stefan Brinkmann  sagten, das Forstamt sei stets bemüht die Interessen aller Beteiligten zu wahren. So ließen sie zum Wohl des Waldes bei Dauerregen und aufgeweichten Wegen kein Abtransport mit tonnenschweren Langholzlastern zu. Umgekehrt sei zu beachten, dass die Sägewerk nicht stillstehen sollten, weil sie Verträge mit Dritten eingegangen seien.

Schäfer und Hanaus Stadtrat Andreas Kowol bescheinigten sich gegenseitig, dass die Zusammenarbeit bei der Bewirtschaftung des Stadtwald ausgesprochen gut funktioniere. Der Forstamtsleiter erklärte, dass der Brüder-Grimm-Stadt bei der Interessensabwägung die Naherholungsfunktion ihres Waldes am wichtigsten sei, gefolgt von Naturschutz und wirtschaftlicher Nutzung des Holzes. Alles möglichst unter einen Hut zu bringen, sei zur Zeit der Holzernte in feuchten Wintern nicht immer einfach. Denn die Wege im Wald würden stark beansprucht. Hanau freilich profitiere davon, dass in den vielfach vorzufindenden Sandböden das Wasser rasch versickere. Daher brauche die Stadt nicht mehr als 10.000 Euro jährlich auszugeben, um im trockenen Frühjahr Wegeschäden zu beheben.

Stadtrat Kowol fügte hinzu, der gute Wegezustand habe auch mit ihrem entsprechenden Unterbau und der Tatsache zu tun, dass es in Hanau im Grunde keine Gefällstrecken gebe. Im Vergleich zu der zu unterhaltenden Wald-Gesamtfläche mit 1300 Hektar seien 10.000 Euro jährlich für die Wegeunterhaltung wahrlich gering – Ausnahmen gebe es dort, wo die Stadt für Radrouten extra Geld in die Hand nehme.

Kowol meinte, erfreulicherweise sei „Hanau nicht nur ein dicht besiedeltes Oberzentrum, sondern auch sehr waldreich“. Fast 40 Prozent des Stadtgebiets ist bewaldet. Dieser Reichtum an Bäumen führe zu einer guten Durchlüftung Hanaus und nutze dem Kleinklima. Welche Bedeutung der Wald insbesondere für die Naherholung habe, sei daran abzulesen, dass der Grüne Ring als Rad- und Fußweg um die Stadt vielfach durch die Forsten führe.

Trotz überwiegend armer Sandböden liegt der Anteil an anspruchsvollen  Laubbäumen in Hanau laut Hessen-Forst bei 48 Prozent. Dabei ist der Abteil an ökologisch besonders wertvollen Eichen mit 18 Prozent überdurchschnittlich hoch.  Auf 17 Prozent der Waldfläche findet vor allem aus Naturschutzgründen keine Holznutzung mehr statt. Das gilt beispielsweise für das Flora-Fauna-Habitat-Gebiet in Mittelbuchen. Kiefern und Lärchen machen die die Hälfte des Baumbesatzes im Stadtwald aus, gefolgt von Buchen und anderen Laubbäumen mit 30 Prozent, Eichen mit 18 Prozent sowie Fichten und Douglasien mit 2 Prozent.                               



Pressekontakt: Stadt Hanau, Joachim Haas-Feldmann, Telefon 06181/295-266




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Holzernte
Holzabnehmer Dominik Ost (links) im Gespräch mit Forstamtsleiter Christian Schäfer (Mitte) und Stadtrat Andreas Kowol


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