Kurt und Marianne Sauer gehören zu den renommierten Vertretern der Hanauer Kunstszene. Das Malerehepaar wird anlässlich ihrer 90. Geburtstage in einer kleinen, aber feinen Präsentation im Hanauer Rathaus gewürdigt. Wie Oberbürgermeister Claus Kaminsky mitteilt, geschieht dies in der Reihe „Kunst vor dem OB-Büro“, die verdiente Hanauer Künstler/innen anlässlich hoher Geburtstage besonders ehren soll. Im ersten Stock des Rathauses, vor seinem Dienstzimmer, sind zu den regulären Öffnungszeiten bis Ende September rund 20 Arbeiten von Marianne und Kurt Sauer zu sehen.

Beide Künstler sind Träger des Cläre Roeder-Münch-Preises von 1999. Kurt Sauer erhielt zudem im Jahr 2002 die August Gaul-Plakette, die höchste Auszeichnung für kulturelle Verdienste um Hanau. Kurt Sauer wurde 1926 in Hanau geboren. Er studierte bei Reinhold Ewald, an der Akademie der Bildenden Künste München bei Professor Xaver Fuhr und an der staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart bei Professor Hermann Sohn. Nach der Prüfung für das Lehramt an Höheren Schulen, unterrichtete er bis 1980 in Stuttgart, Göttingen und Einbeck, ehe er und seine Frau 1980 nach Hanau zogen.

Marianne Sauer, 1927 in Iglau / Mähren geboren, konnte durch die Nachkriegszeit bedingt leider nicht studieren. Die Einführung in die Malerei erfolgte durch ihren Ehemann. Beide Künstler zeichnen sich durch eine rege Ausstellungstätigkeit aus: Ihre Werke waren in Gemeinschafts- und Einzelausstellungen unter anderem bei der Parlamentarischen Gesellschaft in Bonn, im Museum Jaroslawl, in der Galerie der Heussenstamm-Stiftung, dem Leinwandhaus, der Frankfurter Künstlergesellschaft im Museum Giersch, des Künstlerbundes Simplicius, beim Hanauer Kulturverein in der Remisengalerie, im Rathausfoyer und im Schloss Philippsruhe zu sehen.

Teilgenommen hat Kurt Sauer auch an den großen Kunstausstellungen in Baden-Württemberg in den fünfziger Jahren; damals wurden seine Werke mit führenden Vertretern der klassischen Moderne wie Willi Baumeister, Otto Dix oder HAP Grieshaber präsentiert.

OB Kaminsky würdigte Leben und Werk der beiden Hanauer wie folgt: „Wir wertschätzen mit der kleinen Ausstellung ein sehr bescheidenes und zurückhaltendes Künstlerehepaar, das über die Grenzen unserer Stadt große Anerkennung erfahren hat. Die Gemälde zeigen die jeweilige eigene Auffassung von Malerei von Marianne und Kurt Sauer und stehen damit in einer höchst spannungsvollen Wechselbeziehung. Ist Kurt Sauer ein Meister des Stilllebens mit an Symbolen reicher Bildsprache, widmet sich Marianne Sauer impressionistischen, mediterranen Motiven. Ein eindrucksvoller Kunstgenuss.“

Die nächste Ausstellung in der Reihe „Kunst vor dem OB-Büro“ wird Erhard Angermann gewidmet sein, der im Oktober seinen 85. Geburtstag feiern kann.

Kuratiert werden die Ausstellungen vom Fachbereich Kultur, Stadtidentität und Internationale Beziehungen; Ansprechpartner ist Fachbereichsleiter Martin Hoppe, Tel. 06181/295-1723 oder Martin.Hoppe@Hanau.de.