Alle Meldungen
Basisinformationen
Münster-Fotos
Presseinfos abonnieren
Suche
Druckansicht
Logo Stadt Münster


Münster, 28.10.2016

„Das neue Münster“ in Fotos
Ausstellung im Stadtmuseum dokumentiert rasanten Wiederaufbau zwischen 1950 und 1965 / Bildband lädt zur Erforschung der Stadttopographie ein

Münster (SMS) „Von der mittelalterlichen und barocken Stadt sind nur noch Spuren originaler Bausubstanz erhalten“, erinnert Dr. Barbara Rommé, Direktorin des Stadtmuseums, an die fundamentalen Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs. In der Folge wurde in Münster nie mehr so viel gebaut wie zwischen 1950 und 1965. Die Stadt wuchs mit einzigartiger Dynamik. Der Prinzipalmarkt und Kirchen sowie einzelne barocke Gebäude wie die Clemenskirche und der Erbdrostenhof wurden rekonstruiert. Gleichzeitig wuchsen aus Trümmern und Ruinen moderne Neubauten wie die Synagoge und das Fürstenberghaus, Kaufhäuser und Gerichte, das Theater und das Iduna-Hochhaus, Stadtteile wie das Südviertel, die Aaseestadt oder Coerde.

Zwischen Tradition und Moderne

In rund 150 historischen Fotos dokumentiert die Ausstellung „Das neue Münster. Münster in Fotos von 1950 bis 1965“ im Stadtmuseum den enormen Wandel des Stadtbilds. Sie veranschaulichen, wie Münster den Weg zwischen Tradition und Moderne suchte und fand. „Grundsätzlich entschieden die Stadtplaner, dass der Grundriss der Altstadt bestehen bleiben sollte und Neubauten sich erhaltenen Gebäuden anzupassen hatten“, erläutert Dr. Axel Schollmeier, der die eindrucksvolle Fotoschau konzipiert hat. Dennoch wurden auch innerhalb des Promenaden-Rings Straßen verbreitert oder ihr Verlauf verändert, damit neu entstehende Schulen oder die Universität ausreichend Baufläche hatten.

In den 1950er Jahren entstanden viele neue Gebäude für Verwaltung und Handel wie die Landwirtschaftskammer, die Bundesbahndirektion oder das Iduna-Hochhaus. Die Ausstellung spart auch die intensiven Eingriffe in den historischen Baubestand nicht aus. Axel Schollmeier: „Um für Neues Platz zu schaffen, wurden auch Gebäudeteile oder unversehrt gebliebene Häuser abgerissen, darunter die alte Bezirksregierung oder die Stadtkasse, die Ende 1960 dem Horten-Neubau Platz machte.“

Wohnungsbau boomt

Einen Boom erlebte auch der Wohnungsbau, war doch der Wohnraummangel nach dem Krieg eines der drängendsten Probleme. 26 700 neue Wohnungen wurden zwischen 1950 und 1965 fertiggestellt. Wohnhochhäuser wie am Hohen Heckenweg, Neubauten und Wohnblocks im Bahnhofsumfeld oder im stark zerstörten Südviertel veränderten das Stadtbild. Neue Stadtteile wie Aaseestadt und Coerde entstehen.

Einige Fotoperspektiven sind heute kaum noch nachvollziehbar. Um den Museumsgästen die Einordnung der historischen Fotografien zu erleichtern, werden ihnen in der Ausstellung aktuelle Vergleichsaufnahmen und Ausschnitte aus dem Stadtplan zur Seite gestellt. Die historischen Fotografien stammen aus den umfangreichen Beständen des Stadtmuseums. Es sind vor allem Aufnahmen des Pressefotografen Willi Hänscheid (1919-1999). Bilder aus anderen Sammlungen des Stadtmuseums sowie Aufnahmen aus Privatbesitz ergänzen die Ausstellung. „Das neue Münster“ ist die elfte Präsentation der Reihe „Münster in Fotos“, die bislang weit über 300 000 Besucherinnen und Besucher gesehen haben.

Info: Bürgermeisterin Beate Vilhjamsson eröffnet die Ausstellung am Sonntag, 30. Oktober, 16 Uhr. Laufzeit: 1. November 2016 bis zum 30. April 2017. Der Eintritt ist frei. Zur Ausstellung ist der Bildband „Das neue Münster“ erschienen, Aschendorff Verlag, 16,80 Euro.

Fotos (4):

Der Blick geht im Herbst 1953 von der Neubrückenstraße auf den Roggenmarkt und die eingerüstete Lambertikirche. Nach den Kriegszerstörungen hatte zunächst ein Notdach die Kirche geschützt, das nun ersetzt wurde. Foto: Stadt Münster / Sammlung Stadtmuseum. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Der Alte Steinweg in den frühen 1950er Jahren, ein Bereich in dem sich bis heute alles verändert hat. Zuletzt machten die Gebäude 2007 dem neuen Parkhaus Platz. Foto: Stadt Münster / Sammlung Stadtmuseum. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

In der Graelstraße im Südviertel entstanden nach schweren Kriegszerstörungen viele neue Wohnhäuser. Die gegenüberliegende Seite wartete Anfang der 1960er Jahre noch auf ihre Vollendung. Foto: Stadt Münster / Schenkung Hermann Badberg. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Der neue Stadtteil Coerde entsteht. Diese Aufnahme um 1965 hält von der Baustelle des Heizkraftwerks den Ausbau Coerdes im Bereich der Königsberger Straße kurz vor der Kanalbrücke fest. Foto: Stadt Münster / Sammlung Hänscheid. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:
Zum Download bitte mit dem Mauszeiger auf Bild oder Symbol klicken.

Gerüst Lambertikirche 1953

Alter Steinweg 1950er Jahre

Graelstraße Südviertel Anfang 1960

Coerde entsteht

[Zurück]


Herausgeberin:
Stadt Münster, Presse- und Informationsamt, 48127 Münster
Tel. 0251 / 492 1301, Fax 0251 / 492 7712
www.muenster.de/stadt/medien, presseamt@stadt-muenster.de
presse-service.de