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AIDS: Schülerinnen informieren Schüler am Berufskolleg

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08. Dezember 2016
AIDS: Schülerinnen informieren Schüler am Berufskolleg

(pen) „Wie kann man sich mit dem HIV-Virus infizieren?“, startet Alicia das Quiz an ihre Mitschüler des Berufskollegs Ennepetal des Ennepe-Ruhr-Kreises. Die fünf Jungs am Info-Stand bekommen jeder einen herzförmigen roten Gummiball in die Hand gedrückt. Diese sollen sie in einen von drei Eimern werfen. „Der erste Eimer steht für die Antwort Oralverkehr, der zweite für Petting und der dritte für Küssen“, erläutert Alicia. Die Jungs holen aus und alle Bälle landen in Eimer Nummer drei. Falsch. Richtig gewesen wäre Eimer Nummer eins.

 

Die Fehlwürfe sind ein Grund, warum der Welt-AIDS-Tag seine Berechtigung hat. Nach wie vor ist der Umgang mit dem Thema von Unsicherheit und Angst geprägt. Verschiedene Aktionen und Angebote informieren daher alljährlich am 1. Dezember rund um AIDS und HIV - auch im Ennepe-Ruhr-Kreis.

 

Eine zentrale Rolle übernehmen dieses Mal Alicia Pöckler, Lisa Michalski und Jessica Maurer. Die drei Schülerinnen haben an ihrer Schule selbstständig eine Info-Veranstaltung auf die Beine gestellt. „Die Vorjahresaktion anderer Schüler hat mir so gut gefallen, dass ich dieses Mal mit organisieren wollte“, erinnert sich Alicia. Gesagt, getan. Mit Lisa und Jessica ließ sie sich in einem dreitägigen Lehrgang zum Multiplikator schulen.

 

Jetzt erklären die Mädchen ihren Mitschülern im Selbstlernzentrum des Berufskollegs in drei interaktiven Frage-Antwort-Spielen die wichtigsten Fakten, laden zum Selbsttest ein und fragen wie schützt man sich richtig? Ist AIDS heilbar?

 

Die fünf Jungs an Alicias Station haben auch hier so ihre Schwierigkeiten. Hinzu kommt eine sprachliche Barriere. Erst vor einigen Monaten sind sie als Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Lehrerin Katharina Dembeck unterstützt, wo sie kann. „Manchmal sind auch mehrere Antwortmöglichkeiten richtig“, gibt Dembeck den Tipp bei der Frage, wo man sich beraten lassen kann. Richtigerweise landen die Bälle in den Eimern für die Antworten Gesundheitsamt und Beratungsstelle der AIDS-Hilfe.

 

Wie viele Vorurteile es rund um HIV immer noch gibt, weiß Claudia Schonheim, AIDS-Beraterin des Ennepe-Ruhr-Kreises: „Bei einem offenen Umgang mit der HIV-Infektion reagieren viele Menschen und Arbeitgeber abweisend und diskriminierend. Dies führt bei den Betroffenen nicht nur zu einem niedrigen Selbstwertgefühl, sondern kann auch Anlass sein, sich komplett aus der Gesellschaft zurückzuziehen und zu isolieren.“

 

Hier will sie auch mit der Multiplikatoren-Schulung gegensteuern. Angeboten wird sie in Zusammenarbeit mit Annette Kriese, Youthworkerin der pro familia Beratungsstelle Schwelm und Stefanie Dürr, Youthworkerin der pro familia Beratungsstelle Witten. Der Ansatz, so zeigt der Vormittag am Berufskolleg ist richtig. Alicia, Lisa und Jessica erreichen ihre Mitschüler schnell, sprechen die gleiche Sprache und können Vorurteile oder Missverständnisse rund um das Thema AIDS so einfacher aus der Welt räumen.

 

Auch die drei Schülerinnen werten ihre Aktion zum Welt-AIDS-Tag als Erfolg. „Es war schön zu spüren, dass wir dem ein oder anderen wirklich noch einiges erklären und mit auf den Weg geben konnten. Dafür haben wir das ja auch gemacht“, freut sich Jessica. Im nächsten Jahr können die drei allerdings nicht mehr mit dabei sein. „Wir haben dann hoffentlich unsere Abschlüsse in der Tasche und sind nicht mehr am Berufskolleg“, sagt Alicia. Es gilt also neue Multiplikatoren zu finden.

 

Stichwort Beratung

 

Für persönliche Beratungen steht Claudia Schonheim dienstags von 14 bis 15.30 Uhr in der Wittener Nebenstelle der Kreisverwaltung, Schwanenmarkt 5-7, zur Verfügung. Neben dem wöchentlichen Angebot in Witten sind nach Vereinbarung auch Termine in Schwelm möglich. Kontaktdaten: Claudia Schonheim, Telefon 02302/922 278, Email: c.schonheim@en-kreis.de.

 

Stichwort Zahlen und Fakten zu HIV und AIDS

 

In Deutschland leben etwa 85.000 Menschen mit HIV und AIDS, für Nordrhein-Westfalen geht das Robert-Koch-Institut von rund 18.400 Betroffenen (15.100 Männer/ 3.300 Frauen) aus. Die Zahl der Neuinfektion in 2015 lag in NRW bei etwa 650 Personen. 85 Prozent der Neuinfizierten sind Männer, neun von zehn Personen haben sich beim Sex infiziert, die übrigen im Zusammenhang mit Drogenkonsum.




Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

WAT_Aktion Berufskolleg Ennepetal

Haben sich Ablauf und Aufbau des Informationsangebotes ausgedacht: Alicia Pöckler, Jessica Maurer und Lisa Michalski./Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
WAT_Aktion Berufskolleg Ennepetal



WAT_Aktion Berufskolleg Ennepetal

Haben sich Ablauf und Aufbau des Informationsangebotes ausgedacht: Alicia Pöckler, Jessica Maurer und Lisa Michalski./Foto: UvK/Ennepe-Ruhr-Kreis
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Ennepe-Ruhr-Kreis, Pressestelle, Pressesprecher Ingo Niemann (V.i.S.d.P.), Hauptstr. 92, 58332 Schwelm
Telefon: 02336/93 2062, Fax: 02336/93 12062
Mail: pressestelle@en-kreis.de, Internet: www.en-kreis.de