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Münster, 22.05.2017

Gedichte beschwören das Geheimnis der Schöpfung
Stadt Münster zeichnet Jon Fosse und Hinrich Schmidt-Henkel mit dem Poesiepreis aus / Ehrung im Erbdrostenhof

Münster (SMS) Der norwegische Lyriker Jon Fosse und sein deutscher Übersetzer Hinrich Schmidt-Henkel sind am Sonntag, 21. Mai, mit dem Preis für Internationale Poesie der Stadt Münster ausgezeichnet worden. Münsters Bürgermeisterin Beate Vilhjalmsson überreichte Dichter und Übersetzer die Auszeichnung zum Abschluss des 20. Internationalen Lyrikertreffens im Erbdrostenhof.

Vilhjalmsson unterstrich in ihrem Grußwort die Bedeutung des Preises als Übersetzungsleistung. Er trage dazu bei, die öffentlich nur selten wahrgenommene Übersetzung als eigenständige, kreative Leistung wahrnehmbar zu machen. Das Preisgeld in Höhe von 15 500 Euro geht zu gleichen Teilen an die Preisträger. Vilhjalmsson beschrieb den prämierten Lyrik-Band "Diese unerklärliche Stille" mit Jon Fosses Gedichten, ihren Übersetzungen und den davon inspirierten Radierungen des Malers Olav Christopher Jenssen als "Gesamtkunstwerk". Mit dem ausgezeichneten Band sind die Gedichte zum ersten Mal auf Deutsch lesbar. Erschienen ist er im münsterschen Verlag Kleinheinrich.

Die Jury urteilte in ihrer Begründung, die Gedichte Fosses seien trotz ihres kargen Sprachmaterials enorm aufgeladen. Gewürdigt werde mit Fosse eine Stimme, die auf einem "ungewohnt konzentrierten Umgang mit Sprache innerhalb einer von Sprachflut, Wortreizen (…) durchzogenen Moderne beharrt". Hinrich Schmidt-Henkel zudem vermag es, diese Stimme "absolut authentisch ins Deutsche zu übersetzen".

Laudatorin Cornelia Jentzsch lobte den Gedichtband als "großen Zyklus über Vergangenheit und Anwesenheit, über das menschliche Dasein". Jentzsch in ihrer Laudatio: "Zu unserem Glück aber steht die Dichtung Jon Fosses noch immer mitten in dieser Tradition des Staunens und Zweifelns. Sie beschwört geradezu das Geheimnis der Schöpfung, dem sich der Mensch fatalerweise auf der Spur wähnt, einer Entschlüsselung immer näher." Hinrich Schmidt-Henkel sei der kongeniale Übersetzer dieser Poesie. Er vermittele wie beiläufig den "betörenden, schwebenden Zustand zwischen Freisein und Verbundenheit, zwischen Bekanntem und Unbekanntem, zwischen Vertrautem und Fremden" in den Gedichten Jon Fosses.

Fotos:

Empfang im historischen Friedenssaal und Eintrag in das Goldene Buch der Stadt Münster (v.l.): Bürgermeisterin Beate Vilhjalmsson, Preisträger Jon Fosse und Hinrich Schmidt-Henkel. Foto: Presseamt Münster/Britta Roski. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Die Stadt Münster ehrte ihre Preisträger mit einem Festakt im barocken Erbdrostenhof (v.l.): Hinrich-Schmidt-Henkel, Bürgermeisterin Beate Vilhjalmsson, Jon Fosse. Foto: Presseamt Münster/Britta Roski. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Vor dem barocken Erbdrostenhof (v.l.): Bürgermeisterin Beate Vilhjalmsson, Kulturdezernentin Cornelia Wilkens, Hermann Wallmann vom Literaturverein, die Preisträger Hinrich Schmidt-Henkel und Jon Fosse sowie Laudatorin Cornelia Jentzsch. Foto: Presseamt Münster/Britta Roski. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.


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Festakt

Vor dem Erbdrostenhof

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