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Goldene Ehrennadel für Rachel Grossbach: Die Seele der Jüdischen Gemeinde

26. Mai 2017. Als nachträgliches Geschenk zu ihrem 80. Geburtstag ist Rachel Grossbach mit der goldenen Ehrennadel der Stadt Kassel ausgezeichnet worden. Oberbürgermeister Bertram Hilgen würdigte damit bei einer kleinen Feier in der Kasseler Synagoge ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement um die Jüdische Gemeinde. „Rachel Grossbach hat über sage und schreibe 60 Jahre daran mitgearbeitet, dass die Jüdische Gemeinde heute wieder inmitten unserer Stadtgesellschaft steht, dass sie ein blühendes geistliches, kulturelles und soziales Leben hat“, sagte Hilgen in seiner Laudatio.

Mit falschen Papieren ausgestattet und in ständiger Angst lebend, ertrug Rachel Grossbach als Kind in Deutschland die Nazi-Schreckensherrschaft und den 2. Weltkrieg. Schließlich gelang ihr mit der Familie die Rettung nach Palästina. Im Jahr 1956 fasste sie dann den Entschluss, mit Mann und Kind aus Israel nach Deutschland und Kassel zurückzukehren. Hilgen: „Nach dem Schrecken des Holocaust war dies ein Geschenk des Vergebens und Vergessens.“

In Kassel angekommen hat Rachel Grossbach gemeinsam mit Eltern und Ehemann dann umgehend damit begonnen, sich für die damals noch sehr kleine und familiäre Jüdische Gemeinde zu engagieren. 1965 dann wurde die kleine Synagoge in der Bremer Straße eingeweiht und mit dem neuen Gotteshaus keimte auch das Gemeindeleben weiter auf. Hilgen: „Das Ehepaar Grossbach war stets der Mittel- und Bezugspunkt für alle.“ Seit über 35 Jahren kümmert sich Rachel Grossbach jetzt auch um die Finanzen der Jüdischen Gemeinde. Künftig möchte sie etwas kürzer treten.

Anfang der 90iger Jahre sah sich die Gemeinde mit dem Fall des Eisernen Vorhangs einer neuen Aufgabe gegenüber. In großer Zahl kamen nun Juden aus der Sowjetunion nach Deutschland und auch nach Kassel. Die Neuankömmlinge brauchten viel Unterstützung und Hilfestellung beim Einleben in einem fremden Land und einer fremden Kultur. „Rachel Grossbach und ihr Ehemann haben die Gemeinde zusammengehalten und zusammenwachsen lassen, etwas das längst nicht überall auf so vorbildlicher Weise gelang“, würdigte Hilgen. Das Wachsen der Gemeinde mündete schließlich in den Neubau der Synagoge an der Bremer Straße. Hilgen: „Das Haus ist seitdem Mittelpunkt jüdischen Lebens in unserer Stadt. Und Rachel Grossbach hat daran unschätzbaren Anteil.“

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Goldene Ehrennadel für Rachel Grossbach

Stadtverordnetenvorsteherin Petra Friedrich und Oberbürgermeister Bertram Hilgen beglückwünschen Rachel Grossbach. Foto: Soremski



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