Presseinformation

Nr. #Meldungsnr# Steinfurt, 19. Juni 2017


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Umgang mit radikalisierten Jugendlichen: Fachtag des Arbeitskreises Schulsozialarbeit im Steinfurter Kreishaus
Über 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus dem gesamten Kreisgebiet tauschen sich aus

Kreis Steinfurt. Über 40 Schulsozialarbeiterinnen und –sozialarbeiter aus dem Kreisgebiet nahmen jetzt an einem Fachtag zum Thema „Umgang mit radikalisierten Jugendlichen in Schulen“ teil, zu dem das Schulamt für den Kreis Steinfurt und der Arbeitskreis Schulsozialarbeit des Regionalen Bildungsnetzwerkes (RBN) des Kreises ins Steinfurter Kreishaus eingeladen hatten. Barbara Becker, Schulamtsdirektorin und Generalistin für Schulsozialarbeit im Kreis Steinfurt, erläuterte zu Beginn der Veranstaltung, dass sie den Fachtag als Hilfestellung für Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sieht, die in der täglichen Arbeit immer wieder mit Radikalisierungstendenzen unter Jugendlichen konfrontiert werden. Auch Rita Kolvenbach, Ansprechpartnerin vom RBN für den Arbeitskreis Schulsozialarbeit, betonte den hohen Stellenwert des Treffens: „In den Schulen sind die Sozialarbeiter oft Einzelkämpfer. Daher ist es sehr wichtig, dass wir ihnen hier die Möglichkeit zum Austausch bieten.“

 

Zunächst stellte Iris Wibbeler vom Jugendamt des Kreises das Angebot der Fachberatung Kinder- und Jugendförderung des Kreises Steinfurt vor und wies auf eine Vielzahl von Schnittpunkten mit der Schulsozialarbeit hin. Im Bereich der Jugendarbeit bietet die Fachberatung beispielswiese internationale Projekte und Aktionen zur Persönlichkeitsförderung und Demokratiebildung an. Die Schulsozialarbeiterinnen und –sozialarbeiter haben die Möglichkeit, in individuellen Beratungsgesprächen das passende Angebot für ihre Schule oder Klasse zu erarbeiten und bekommen je nach Bedarf organisatorische beziehungsweise finanzielle Unterstützung von der Fachberatung.

 

Im Anschluss an den ersten Vortrag hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, sich an zwei verschiedenen Workshops zu beteiligen: Den Workshop unter dem Titel „Umgang mit rassistischen und diskriminierenden Verhaltensweisen“ leitete Michael Sturm von der Mobilen Beratungsstelle im Regierungsbezirk Münster (mobim). Die Beratungsstelle unterstützt seit 2008 Personen oder Gruppen, die sich im Regierungsbezirk Münster gegen Rechtsextremismus und für Demokratie engagieren. Das Angebot wird vollständig über ein Bundesprogramm finanziert, sodass Michael Sturm und seine Kollegen kostenfrei in Schulen und andere Einrichtungen fahren, um vor Ort Hilfestellung zu leisten. So beraten sie unter anderem eben auch Schulsozialarbeiterinnen und –sozialarbeiter, wie sie in der Schule mit rechtsextremen Aktionen und Verhaltensweisen umgehen können.

 

Einen zweiten Workshop unter dem Thema „Gemeinsam gegen gewaltbereiten Salafismus“ leiteten Yonca und Boris vom Wegweiser-Team Münster. Ziel des erfolgreichen NRW-Präventionsprogramms „Wegweiser“ ist es, dass junge Menschen nicht in die extremistische Salafisten-Szene abrutschen. Im Workshop wurde unter anderem thematisiert, wie man Radikalisierungstendenzen erkennt und was Schulsozialarbeiterinnen und -sozialarbeiter tun können, wenn sie auf Jugendliche treffen, die sich für die Szene öffnen. Ebenso ging das Wegweiser-Team im Workshop darauf ein, wo der Salafismus herkommt, welche Gruppen anfällig für salafistisches Gedankengut sind und warum sich insbesondere Jugendliche dafür begeistern lassen.

 

Zum Abschluss der Veranstaltung gab es von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern reichlich Lob für die Vorträge und Workshops. „Ich bin begeistert von den drei Beratungsangeboten. Wir konnten heute viele neue und hilfreiche Informationen für unsere Arbeit mitnehmen und haben jetzt bereits Gesichter vor Augen, wenn wir in Zukunft mit den Beratungsstellen kooperieren“, machte eine Teilnehmerin deutlich.





Fachtag des Arbeitskreises Schulsozialarbeit