Der Anrufbus im Landkreis Leer, einst als Arbeitsmarktprojekt in Rhauderfehn initiiert, wird 25 Jahre alt. Längst ist daraus ein richtig ausgewachsenes Nahverkehrssystem geworden. Aktuell gehören zehn Fahrzeuge zur Flotte und 46 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind in Voll- und Teilzeit für den Anrufbus aktiv. Er fährt inzwischen in allen Städten und Gemeinden des Landkreises mit Ausnahme der Insel Borkum.
Seit dem Projektstart 1992 haben nach Auskunft von Geschäftsführer Markus Wiening insgesamt 28 Fahrzeuge über 1,4 Millionen Fahrgäste befördert und dabei mehr als elf Millionen Kilometer zurückgelegt.
Ursprünglich war der Anrufbus in erste Linie dazu gedacht, Menschen in Brot und Arbeit zu bringen. Für die Fahrer galt das direkt: Sie bekamen ganz neue Jobs. Gleichzeitig sollten sie Menschen zu Arbeitgebern fahren, die mit Bus und Bahn nicht erreichbar waren. Dafür gab es für die neue Projektidee finanzielle Unterstützung vom Arbeitsamt.
Es dauerte nicht lange, bis noch viel mehr Menschen den Anrufbus für sich als willkommene Ergänzung zu Bus, Bahn und Taxi entdeckten. Und so wurde schon Mitte der 90er Jahre die Mobilitätszentrale in Rhauderfehn ausgebaut. Im Laufe der weiteren Jahre fuhren in Zusammenarbeit mit den Linienverkehrs-Unternehmen im Landkreis Leer immer mehr Anrufbusse durch das Kreisgebiet: 2004 kamen die Samtgemeinde Jümme und die Gemeinde Uplengen hinzu, 2006 fuhr der Anrufbus auch im Rheiderland und 2007 in Moormerland und in der Samtgemeinde Hesel. Mit der Einführung des Ems-Leda-Taktes wurde 2009 ein Zubringerdienst zu den Haupt-Buslinien geschaffen.
Sieben Tage die Woche sorgt das Anrufbus-Team für eine möglichst optimale Streckenplanung für die zehn Fahrzeuge sowie für die Sicherheit und den Fahrkomfort unterwegs.
„Der Anrufbus ist einfach ein intelligentes und flexibles System zu günstigen Preisen, das die klassischen Angebote wie Bahn, Bus und Taxen sinnvoll ergänzt“, sagt Landrat Matthias Groote. Der Anrufbus sei für alle da, auch und gerade für Menschen, die aus verschiedensten Gründen normale Linienbusse nicht nutzen könnten. Aus einer guten Idee sei ein nachhaltiges Verkehrsangebot geworden, auf das heute auch gerade angesichts der demografischen Entwicklung keiner mehr verzichten möchte und das viele Nachahmer gefunden habe, so Groote.
Nicht nur bei anderen Kommunen und Verkehrsbetrieben hat der Anrufbus Interesse geweckt, er hat auch ein bundesweites Echo ausgelöst. Selbst in der Schweiz und sogar in Japan ist man auf das Projekt aufmerksam geworden.
Der Anrufbus im Landkreis Leer sei nicht nur der erste seiner Art gewesen, sondern auch in der heutigen Größenordnung immer noch einzigartig, so Landrat Groote.
Zusatzinformation:
Im Einsatzgebiet des Anrufbusses gibt es ein paar Besonderheiten: Leer wird nur an den Wochenenden und an Feiertagen an bestimmten Haltestellen angefahren: Am Bahnhof, an der Blinke und in der Friesenstraße. Außerdem erreichen die Fahrgäste mit dem Anrufbus außerhalb des Kreisgebietes die Stadt Papenburg (mit den Haltepunkten Bahnhof, Michaeliskirche und Rathaus), die Bahnhöfe in Augustfehn und Ocholt sowie die Ammerland-Klinik in Westerstede. Dabei werden die Ziele Augustfehn, Leer, Ocholt, Papenburg und Westerstede nur angefahren, wenn keine Linienverbindung besteht.
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