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Leverkusen, 05. Oktober 2017

Pfarrer-Schmitz-Straße: Straßenumbenennung ehrt einen aufrechten Wiesdorfer

Aus der „Otto-Grimm-Straße“ ist die „Pfarrer-Schmitz-Straße“ geworden. Angestoßen wurde das durch mehrere Anträge aus Bürgerschaft. Im Bürgerantrag des „ver.di Bezirksvorstands Rhein-Wupper“ vom 21. April 2016 wird die Forderung nach einer Straßenumbenennung begründet: „Wie aus der glaubhaften und verlässlich recherchierten Berichterstattung des Kölner Stadtanzeigers mit Bezug auf die Recherche von Mike Busse-Lepsius hervorgeht, war „Otto Grimm" während der Naziherrschaft ein überzeugter Nazi (SA-Mitglied) und in Altenburg (Thüringen) als Oberbürgermeister in verantwortlicher Position und hat als solcher die Ideologie dieses Systems aktiv unterstützt und gelebt.“

Beantragt wurde daher, als neuen Straßennamen eine Persönlichkeit zu wählen, die sich durch ihre Einstellung und Handeln im Gegensatz zu „Otto Grimm" während der Nazizeit z.B. als Widerstandskämpfer in Leverkusen ausgezeichnet habe. CDU-Ratsherr Rüdiger Scholz schlug den 1982 verstorbenen Pfarrer Johannes Schmitz vor.

Dem folgend hat der Rat der Stadt Leverkusen hat am 19. Dezember vergangenen Jahres den Beschluss gefasst, die bisherige Otto-Grimm-Straße in Wiesdorf umzubenennen und die Verwaltung beauftragt, gemeinsam mit den Mitgliedern der Bezirksvertretung I, Fachleuten und den Anwohnerinnen und Anwohnern der Straße eine Arbeitsgruppe zu bilden. Der Vorschlag einer Straßennamensänderung in „Pfarrer-Johannes-Schmitz-Straße“ sollte dabei vorrangig geprüft werden.

Am 26. Juni 2017 beschloss die Bezirksvertretung für den Stadtbezirk I die entsprechende Straßenumbenennung in „Pfarrer-Schmitz-Straße“.

Der evangelische Pfarrer wirkte in den 30er Jahren im Leverkusener Stadtteil Wiesdorf und gehörte zur „Bekennenden Kirche“. Zwischen 1934 und 1938 wurden deshalb insgesamt neun Ermittlungsverfahren gegen den Pfarrer eingeleitet. 1939 wurde er eingezogen. Weil er politisch als nicht zuverlässig galt, wurde der Vorschlag abgelehnt, ihn zum Wehrmachtspfarrer zu machen. Der Soldat Johannes Schmitz wurde 1941 in Russland verwundet und war von 1944 bis 1947 in russischer Kriegsgefangenschaft. Nach der Entlassung kehrte Schmitz nach Wiesdorf zurück und wurde 1962 Superintendent der neugebildeten Synode Leverkusen. Bei der feierlichen Einweihung des Straßenschildes ist die Tochter des Pfarrers Gerda Schubert anwesend.



Pressekontakt: Stadt Leverkusen, Julia Trick

Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Feierliche Straßenumbenennung
Gerda Schubert, Tochter von Pfarrer Johannes Schmitz, enthüllt das neue Straßenschild.

Familienangehörige von Pfarrer Schmitz
Nach der Enthüllung versammeln sich Karolin Stanke, Urenkelin von Pfarrer Schmitz, Daniel Stanke, Urenkel von Pfarrer Schmitz, Gerda Schubert, Tochter von Pfarrer Schmitz, Elke Schubert, Enkelin von Pfarrer Schmitz, und Ben Schubert, Urenkel von Pfarrer Schmitz, (v.l.n.r.) mit Hund Loki unter dem neuen Straßenschild.

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