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Münster, 14.10.1998

Friedensstadt Münster
Nicht nur der Friedenssaal erinnert an den Westfälischen Frieden / Virtueller Besuch in der Kongreßstadt

(SMS) Mit der Unterzeichnung der Abschlußverträge des Westfälischen Friedens am 24. Oktober 1648 in Münster und Osnabrück wurde zum ersten Mal in der Geschichte Europas ein Friede auf dem Verhandlungswege erreicht. Fünf Jahre lang hatten die Verhandlungen in den Gesandtenquartieren das Leben in den Kongreßstädten bestimmt. Durch die 34 Diplomaten mit einem Gefolge von bis zu 200 Personen und den Troß zu ihrer Versorgung hatte das 12 000 Einwohner zählende Münster in dieser Zeit einen Bevölkerungszuwachs von fast 10 000 Köpfen zu verzeichnen. Eine noch größere Zahl an Zuschauern, die den Besuch von 20 europäischen Staatsoberhäuptern miterleben möchten, erwartet die Polizei in Münster für den 24. Oktober 1998.

Die Hinweise auf die Friedensverhandlungen vor 350 Jahren im heutigen Stadtbild von Münster sind beeindruckend. Zeugnisse aus erster Hand sind die nach 1945 in Anlehnung an historische Vorbilder wiedererrichteten Gebäude: Der vollständig erhaltene Friedenssaal des Rathauses, in dem am 15. Mai 1648 der Friede von Münster beschworen wurde, und das Krameramtshaus, von 1644 bis 1648 Quartier der niederländischen Gesandten.

Weitere Zeugnisse des Friedensjubiläums bleiben im Stadtbild dauerhaft sichtbar: Im Pflaster des Rathausinnenhofes sehen aufmerksame Passanten eine Schriftrolle unter einer Glasscheibe. Das Dokument ist eine von deutschen und niederländischen Jugendlichen verfaßte Friedensbotschaft, die der Oberbürgermeisterin Marion Tüns anläßlich des Besuches des Niederländischen Kronprinzen Willem Alexander am 15. Mai 1998 überreicht wurde. Zu einem Zeichen des Friedens wächst auch die Kastanie heran, die der Dalai Lama bei seinem Besuch in Münster am 6. Juni 1998 auf einem ehemaligen Militärgelände gepflanzt hat.

Auch einige "begehbare Denkmäler" erinnern an den Westfälischen Frieden: Den Wanderer führt der "Westfälischer Friede-Weg X1648" von Osnabrück nach Münster. Garantiert unaufdringlich und ebenfalls "fußgerecht": Im Pflaster der münsterschen Straßen erinnern Kanaldeckel mit dem Friedenslogo an das große Jubiläum. Zwei Wege ganz anderer Art bietet die Stadt dem Internetsurfer: Unter der Adresse http://www.muenster.de/friede laden Links dazu ein, dem Münster der Friedensverhandlungen einen virtuellen Besuch abzustatten und mit einer Web-Cam den Weg der Staatsoberhäupter über den Domplatz zum Landesmuseum zu verfolgen.

Der Münsteraner Adolf Knüppel gestaltete gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern das Projekt "Friedenserde" mit Erdkrumen aus der ganzen Welt. Im Rathausinnenhof hat der Künstler die Erdproben in einer Spirale um eine Stele mit einer Sonnenuhr angeordnet. Für ein weiteres Projekt versah Knüppel Gehwegplatten aus dem Pflaster vor ehemaligen Gesandtenquartieren mit einem Friedenslogo und dem Namenszug des jeweiligen Gesandten. Am 24. Oktober betreten die Staatsoberhäupter diese Platten vor dem Landesmuseum auf ihrem Weg zur Eröffnung der Europaratsausstellung "1648 - Krieg und Frieden in Europa" und stellen so einen Bezug zu den Gesandten des Jahres 1648 her. Nach dem großen Tag werden die Steinplatten ihren ursprünglichen Platz im Gehwegpflaster wieder einnehmen.

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