Sechs Ziele für eine nachhaltige Kulturpolitik

22. März 2018.

Die hauptamtlichen Mitglieder des Magistrats bekennen sich zu sechs nachhaltigen und langfristigen Zielen für die Kulturpolitik Kassels. Diese Ziele haben sich im Rahmen der noch laufenden Kulturkonzeption bereits jetzt als besonders vorrangig herauskristallisiert. Zugleich empfehlen die sechs Dezernentinnen und Dezernenten dem Magistrat und der Stadtverordnetenversammlung, eine mögliche Bewerbung zur Europäischen Kulturhauptstadt 2025 nicht weiter zu verfolgen.

Nach bisheriger Planung soll die Stadtverordnetenversammlung bis Ende 2018 über die Abgabe einer Bewerbung entscheiden. „Nach den inzwischen vorliegenden Erkenntnissen, insbesondere mit Blick auf die Kosten für das Vorhaben Europäische Kulturhauptstadt 2025 und sorgfältigem Abwägen halten wir es für geboten, schon jetzt eine Entscheidung zu treffen“, erklärt Oberbürgermeister Christian Geselle bei einer gemeinsamen Pressekonferenz am Donnerstag, 22. März 2018, mit Kulturdezernentin Susanne Völker und Stadtbaurat Christof Nolda. Diese Empfehlung möchten die hauptamtlichen Mitglieder des Magistrats bei einer Bürgerversammlung am 27. April 2018, ab 19 Uhr im Bürgersaal des Rathauses erläutern, begründen und gemeinsam mit den Kasseler Bürgerinnen und Bürgern diskutieren.

Mit Blick auf die noch laufende Kulturkonzeption und die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel müsse es darum gehen, folgende sechs Ziele vorrangig umzusetzen:

 

Dank für engagierte Beteiligung

Geselle, Völker und Nolda danken ausdrücklich den vielen Menschen, die sich im bisherigen Beteiligungsprozess engagiert haben. „Uns begeistert, wie viele Menschen sich ehrenamtlich und mit viel Herzblut einbringen. Der Austausch mit den Kulturakteurinnen und -akteuren im Rahmen der Kulturhauptstadtbewerbung und Kulturkonzeption zeigt deutlich, dass Kultur für Kassel ein wichtiger Identitätsfaktor und Motor der Stadtentwicklung ist“, betont Kulturdezernentin Susanne Völker. „Mit Blick auf diese Stärke Kassels ist es wichtig, das Erreichen wesentlicher Ziele, die zur Stärkung der Kultur hier vor Ort auch zwischen den documenta Ausstellungen beitragen, unmittelbar anzugehen und zu verstärken.“

Derzeit durchläuft die Stadt Kassel unter Federführung des Kulturdezernats, begleitet vom Institut für Kulturpolitik der Kulturpolitischen Gesellschaft e.V., den partizipativen Prozess der Kulturkonzeption im Sinne einer kulturellen Stadtentwicklung, die ein hohes Maß an Diskursbereitschaft und inhaltlicher Auseinandersetzung seitens der Stadtbevölkerung zeigt. Dieser Prozess identifiziert Handlungsfelder für eine langfristige und in die Zukunft gerichtete Kulturstrategie und leitet konkrete Maßnahmen ab.

„Uns ist bewusst, dass wir mit unserer Empfehlung, die Bewerbung zur Kulturhauptstadt nicht weiter zu verfolgen, Fragen aufwerfen“, erklärt Völker. „Wichtig dabei ist aber, sich zu vergegenwärtigen, dass die Vorbereitung der Bewerbung bereits wesentliche, positive Entwicklungen angestoßen hat. Ein bedeutender Impuls ist beispielsweise die Kulturkonzeption.“

Im Rahmen des bisherigen Prozesses zur Vorbereitung einer Bewerbung zur Europäischen Kulturhautstadt 2025 ist für eine Stadt der Größe Kassels mit einem operativen Budget von ca. 70 Millionen Euro zu rechnen, das allein für die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Veranstaltungen im Kulturhauptstadtjahr anfallen würde. Hinzu kommt ein geschätztes Investitionsbudget von 150 bis 200 Millionen Euro. „Zwar bestünde die Aussicht Fördermittel einzuwerben, dennoch wäre eine Bewerbung mit erheblichem finanziellen Aufwand für den städtischen Haushalt verbunden“, gibt Geselle zu Bedenken.

 

Investitionen in kulturelle Infrastruktur

„Effektiv werden wir in die kulturelle Infrastruktur Kassels investieren – unabhängig vom Gewinn des Titels Europäische Kulturhauptstadt 2025“, ergänzt Stadtbaurat Christof Nolda. Dafür sollen nach den Vorstellungen der hauptamtlichen Mitglieder des Magistrats auch in den Haushaltsplänen der kommenden Jahre entsprechende Schwerpunkte gesetzt werden. Gemeinsames Ziel und politische Aufgabe ist es, Wege zu finden, die eine bestmögliche Umsetzung der Kulturkonzeption in konkrete Maßnahmen und weiterführende Prozesse ermöglichen.

„Die Empfehlung gegen eine Bewerbung als Europäische Kulturhauptstadt 2025 ist gleichzeitig ein klares Bekenntnis für die Weiterentwicklung des kulturellen, kulturpolitischen und baukulturellen Profils Kassels als documenta Stadt mit dem Anspruch einer internationalen Relevanz bei gleichzeitiger Stärkung der lokalen Kulturakteure und der Kreativwirtschaft“, betonen Geselle, Völker und Nolda.

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