Hans-Michael Kissel, Schöpfer der kinetischen Skulptur „Im Sternzeichen des Dädalus“, war dieser Tage in Hanau. Er hatte es persönlich übernommen, die notwendige Wartung seines Kunstwerks aus dem Jahr 1994 vorzunehmen. Die 14 Meter hohe Windskulptur, die den Beobachter durch ihre immerwährenden Schwingungen und Bewegungen fasziniert, war ursprünglich für den Hof des Klinikums Hanau entworfen worden. Dabei hatte der Künstler mit der Größe der Plastik Bezug auf die Dimension des Klinikhochhauses genommen und versucht, dem blockhaften Gebäude einen filigranen Gegenpol entgegenzusetzen. Dem Neubau musste die Skulptur schließlich weichen und fand in Abstimmung mit dem Künstler vor der Zeichenakademie ihren neuen Standort.

Der gelernte Möbelbauer, der 1942 in Worms geboren wurde, war einst Schüler der Zeichenakademie, wo er zum Silberschmied ausgebildet wurde. Ein Studium an der Hochschule für Gestaltung folgt und sein 1970 arbeitet Kissel als selbständiger Kinetiker. 1996 wurde er mit dem Conrad-Preis ausgezeichnet. Heute wohnt und arbeitet er in Ladenburg.

Mitarbeiter der Abteilung Grün im Eigentrieb Hanau Infrastruktur Service unterstützen Kissel bei seinen Wartungsarbeiten und stellten dem Künstler einen Hubwagen zur Verfügung, um die filigranen Segel und Rohre aus Aluminium und Stahl einzufetten, damit sie bei Wind wie von Geisterhand bewegt ihre Bahnen ziehen können. Der Titel des Kunstwerks erinnert an Dädalus als Gestalt der griechischen Mythologie. Mit an den Armen befestigten Federn konnte er aus seiner Gefangenschaft in einem Turm entfliegen. Das Kunstobjekt wurde seinerzeit von der Stiftung der Sparkasse Hanau gefördert.