In Ahaus können alle städtischen Schulen die Unterstützung von Schulsozialerbeiterinnen nutzen. Als Schulträger hat die Stadt Ahaus zu Beginn des Schuljahres und in Ergänzung zu den Schulen der Sekundarstufen nun auch an allen Grundschulen in Abstimmung mit den Schulleitungen und der Schulaufsicht beim Kreis Borken Schulsozialarbeit installiert. „Damit zählt die Stadt zu den ersten Kommunen im Regierungsbezirk Münster, die für alle in ihrer Trägerschaft stehenden Schulen Schulsozialarbeit installiert hat bzw. anbietet“, erläutert Werner Leuker, Beigeordneter der Stadt Ahaus.
Der Rat der Stadt hatte im Februar dieses Jahres auf Empfehlung des Jugendhilfeausschusses beschlossen, dieses Angebot für alle Schulen in städtischer Trägerschaft möglich zu machen. Jede Schule entscheidet eigenständig, ob sie es nutzen möchte.
„Schulsozialarbeit darf nicht länger stillschweigend und weiter zunehmend alleinige Aufgabe von Lehrerinnen und Lehrern sein. Der Schulalltag hat sich in den zurückliegenden 10 Jahren deutlich heterogener entwickelt. Dafür braucht es zwingend neue Lösungsansätze, damit der vorrangige Bildungsauftrag nicht gefährdet wird“, betont Leuker. „Schulsozialarbeit muss dauerhaft eine eigenständige, im Schulalltag verankerte professionelle Institution sein; das beginnt bereits in den Grundschulen.“
Die Stellen an der Irena-Sendler-Gesamtschule und der Anne-Frank-Realschule sind seit längerer Zeit besetzt, das Alexander-Hegius-Gymnasium möchte weiterhin die Entwicklung in der Schule abwarten.
Zwei Vollzeitkräfte arbeiten nun zusätzlich an vier der sieben städtischen Grundschulen, in den drei anderen ist jeweils eine Teilzeitkraft eingesetzt.
„Die Schulsozialarbeit ist ein wichtiger Baustein in unserem Schulsystem mit seinen großen Herausforderungen wie Inklusion und Integration“, erläutert Inga Tenspolde, Rektorin an der Burgschule in Ottenstein. „Es ist für alle eine große Entlastung und Hilfe Ansprechpartner/innen und Berater/innen vor Ort zu haben, die über entsprechende Fach- und Beratungskompetenzen verfügen und bei sozialen und individuellen Problemen unterstützen können“, so Tenspolde weiter. „Eine auf Vertrauen basierende, gefestigte Beziehung ist dabei sehr wichtig. Ein großer Vorteil der Schulsozialarbeiter/innen ist, dass sie neutral sein können. Sie beurteilen keine Leistungen und geben keine Noten. Darüber hinaus sind sie vom Zeittakt des Schulalltags unabhängig und können sich dann Zeit für Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrer/innen nehmen, wenn es nötig ist, ungeachtet der Stundentafel. Wir freuen uns sehr über die professionelle Unterstützung.“
Alle neuen Kolleginnen wurden von Heiner van Weyck, Mitarbeiter des Fachbereichs Jugend der Stadt, zu einem ersten Gespräch in der Schule begleitet. Mit der jeweiligen Schulleitung wurden Arbeitsabsprachen getroffen und offene Fragen geklärt.
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