Meldungsdatum: 03.07.2025

Wiederaufforstung: 500.000 Bäume im Stadtwald schon gepflanzt

Der Arnsberger Stadtwald steht seit Jahren vor besonderen Herausforderungen: Zahlreiche Waldflächen wurden durch Trockenheit und Borkenkäferbefall geschädigt und so genannte Kalamitätsflächen entstanden. Aktiv ist die Stadt Arnsberg diesen Schädigungen mit Pflanzaktionen entgegen getreten. In einem kleinen Festakt wurde heute der 500.000 Baum zur Einpflanzung überreicht und ein neuer 15-minütiger Film über Zustand und Perspektive für den Arnsberger Stadtwald präsentiert. Eingeladen waren u.a. die Fraktionen im Rat der Stadt Arnsberg, Kooperationspartner sowie Vertreter:innen von Wald und Holz NRW, vom Naturpark Arnsberger Wald, der Unteren Naturschutzbehörde des HSK sowie der Waldlokal gGmbh.

Gäste zur Übergabe eingeladen

In der Begrüßung der Gäste erklärte der Erste Beigeordnete der Stadt Arnsberg, Christopher Hilverling, dass es eine große Herausforderung sei, das Ziel einer klimaangepassten Bewirtschaftung der städtischen Waldflächen bis 2030 zu erreichen. „Wir möchten nachfolgenden Generationen einen gesunden Wald übergeben und dabei nicht die wirtschaftlichen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkte der Nachhaltigkeit vergessen“, so Hilverling in der KultuSchmiede Arnsberg. Die entstandenen Kalamitätsflächen böten dazu eine gute Chance für einen Baumwechsel, so der Erste Beigeordnete weiter.

Chance für einen Baumwechsel

In den letzten Jahren haben die Klimaveränderungen für weiteren Stress in den heimischen Wäldern gesorgt. Stürme haben den Wald geschädigt, die sich über die Jahre verstärkenden Trockenphasen haben die Schädigung der Wälder durch den Borkenkäfer verstärkt. „In Folge von Trockenheit und Wasserstress haben wir es heute mit einer zunehmenden Zahl absterbender Bäume zu tun“, bedauert Stadtförsterin Petra Trompeter vom Fachdienst Grünflächen|Forst|Friedhöfe bei den Technischen Diensten Arnsberg. Dem begegnet die Stadt Arnsberg mit einer intensiven Wiederbewaldung geschädigter Flächen. Allein durch Trockenheit und Borkenkäferbefall sind in den Jahren 2018 bis 2022 rund 360 Hektar Wiederbewaldungsflächen entstanden.

360 ha Wiederbewaldungsflächen

Während sich rund 100 Hektar auf natürliche Weise wieder bewaldet haben, hat die Stadt Arnsberg die Wiederaufforstung auf rund 130 Hektar mit einer Investition von rund 880.000 Euro vorangetrieben. „Die Arbeiten hören aber mit dem Pflanzen der Bäume nicht auf“, weiß Stadtförster Sebastian Demmel, „um die gewünschten Mischwälder zu etablieren, müssen die Jungwuchsflächen in den kommenden 20 Jahren gezielt durch qualifizierte Mitarbeitende gepflegt werden.“ Längst schon ist bekannt, dass die (Fichten-) Monokulturen der letzten Jahrzehnte anfällig waren für Klimafolgen wie Trockenheit und Borkenkäferbefall. „Der Wald der Zukunft muss gesund und klimaresilient sein, und vermutlich vor allem trockenheitsresistenter“, erklärt Demmel. Schwierig ist dafür eine langfristige Klimaplanung, denn Klimamodelle reichen nur bis ins Jahr 2070 – und die jetzt gepflanzten Jungbäume werden deutlich älter.

Klimamodelle bis 2070

Die Herausforderungen für den Wald aber bleiben bestehen: So soll der Wald der Zukunft auch weiterhin die heute bereits geschätzten Leistungen erbringen – Rohstofflieferant und Arbeitsplatz, Lebensraum für Tiere und Pflanzen, Erholungsraum für Menschen, Kohlendioxid-Speicher und dazu für den Schutz von Wasser und Boden (vor Erosion) sorgen. „Unsere Strategie ist die naturnahe Waldbewirtschaftung mit der Entwicklung eines Dauerwaldes aus strukturreichen Mischbeständen“, so Stadtförsterin Trompeter. Zur Streuung des Risikos werden dabei viele verschiedene Baumarten beteiligt. Dazu ist in der Nähe des Stadtteils Oeventrop ein so genanntes Arboretum im Aufbau. Hier wird die Eignung von Baumarten aus anderen Klimaregionen beobachtet, um diese zukünftig im Wald oder in Parkanlagen sowie an Straßen als klimaresiliente Bäume mit langfristiger Lebensperspektive einsetzen zu können.

Langfristige Lebensperspektive

Bürgerinnen und Bürger aus der Stadt Arnsberg nehmen seit Jahren Anteil am Zustand des heimischen Stadtwalds. Bei Spendenaktionen zur Wiederaufforstung des Waldes haben sich viele beteiligt und konnten bei der Aufforstung auch praktisch helfen. In den Jahren 2021 bis 2024 hat es sechs so genannten Bürgerpflanzaktionen gegeben, die von den Mitarbeitenden des Fachdienstes Grünflächen|Forst|Friedhöfe vorbereitet und durchgeführt wurden. Die Stadt Arnsberg dankt allen Bürgerinnen und Bürgern, die sich hieran mit einer Geldspende oder aktiv beteiligt haben.

Dank an Bürger:innen

Der Film über den Stadtwald, der zur Übergabe des 500.000 Baums seine Premiere hatte, stellt den Stadtwald und die aktuellen Herausforderungen dar. Der Film wird dauerhaft auf der Homepage der Stadt Arnsberg zu sehen sein und künftig für die Öffentlichkeitsarbeit zum Thema „Wald“ genutzt werden.

Kontakt: Frank Albrecht, Pressestelle Stadt Arnsberg, f.albrecht@arnsberg.de


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500.000 Baum Stadtwald1

©  Stadt Arnsberg
500.000 Baum Stadtwald1

Christopher Hilverling, Erster Beigeordneter der Stadt Arnsberg, übergab den 500.000 Baum zur Wiederaufforstung – eine Traubeneiche – an Ralf Schmidt, Fachdienstleitung Gar-ten|Forst|Friedhöfe sowie an die Stadtförster Petra Trompeter und Sebastian Demmel im Bei-sein von Marco van Putten, Betriebsleiter Technische Dienste Arnsberg.