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Münster, 27.02.2007

Stadtverwaltung setzt auf Produkte ohne ausbeuterische Kinderarbeit
Neue Vergaberichtlinien folgen Anträgen des Eine-Welt-Forums und des Beirats für kommunale Entwicklungszusammenarbeit

Münster (SMS) Die Stadtverwaltung kauft ausschließlich Produkte, die nachgewiesenermaßen ohne ausbeuterische Kinderarbeit hergestellt wurden. Das hat sie jetzt auch in aller Form in ihren internen Ausschreibungs- und Vergaberichtlinien festgeschrieben. Sie folgt damit Anträgen des Beirats für kommunale Entwicklungszusammenarbeit und des Eine-Welt-Forums Münster.

Bei einer Reihe von Produkten aus Asien, Afrika und Lateinamerika ist es nicht ausgeschlossen, dass sie von Kindern stammen, die damit zum Lebensunterhalt ihrer Familien beitragen mussten - und das unter ungeschützten bis ausgesprochen gefährlichen Arbeitsbedingungen. Zu diesen Produkten gehören unter anderem Bälle und Spielwaren, Sportartikel, Teppiche und Textilien, Fischereiprodukte wie Garnelen und Shrimps, Agrarprodukte wie Tee, Kaffee, Kakao und Orangensaft, Billigprodukte aus Holz oder auch Natur- und Pflastersteine.

Bei den vielen Zuständigkeiten in der Stadtverwaltung - vom Kindergarten bis zur Kantine, von der Sportförderung bis zum Straßenpflaster - tauchen solche Produkte auf der Beschaffungsliste immer wieder auf. Wer sie an die Stadt verkaufen will, hat nachzuweisen, dass bei der Herstellung und Verarbeitung die Mindeststandards nach der Konvention 182 der Internationalen Arbeitsorganisation ILO erfüllt wurden.

Der Nachweis kann über ein anerkanntes Siegel einer unabhängigen Organisation erfolgen. Dazu gehören folgende Labels: Rugmark-Siegel für Teppiche ohne Kinderarbeit; Transfair-Logo für Kaffee, Tee und andere Produkte; FLP-Siegel für Blumen sowie sämtliche Produkte, die von der Gesellschaft für Partnerschaft (gepa), von El Puente und von Dritte-Welt-Partner Ravensburg importiert werden. Liegen solche anerkannten Siegel nicht vor, wird bei der Auftragsvergabe ein vergleichbarer anderer Nachweis verlangt.

Den Antrag an die Stadt hatten viele Weltläden und Aktionsgruppen für Fairen Handel unterstützt. Mehr als tausend Bürgerinnen und Bürger bekräftigen mit ihrer Unterschrift die Initiative gegen ausbeuterische Kinderarbeit. Auch in der Veranstaltungsreihe, die im vergangenen Jahr Stadt und Eine-Welt-Gruppen gemeinsam durchführten, wurde das Anliegen erneut bekräftigt. Deren Thema: "Keine Ausreden - Handeln jetzt! - UN-Entwicklungsziele als Herausforderung für Münster."

Bislang hatte die Stadtverwaltung in einzelnen Bereichen bei der Beschaffung ausdrücklich auf die Einhaltung sozialer Mindeststandards geachtet. Ein Beispiel ist etwa, dass in städtischen Kantinen fair gehandelter Kaffee ausgeschenkt wird. Mit den neuen Ausschreibungs- und Vergaberichtlinien werden die Anforderungen verbindlich und gelten für alle Bereiche des städtischen Beschaffungswesens.

Das Eine-Welt-Forum und der Beirat für kommunale Entwicklungszusammenarbeit sehen darin ein Zeichen, das andere zur Nachahmung anregen sollte. Sie hoffen, dass viele Bürgerinnen und Bürger, Organisationen und Firmen ebenfalls auf Produkte aus Fairem Handel setzen.

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