In Münster zeigen viele aktive Bürgerinnen und Bürger seit Jahrzehnten, welche Aufgabe und Chance das vereinigte Deutschland im Herzen Europas bietet. Deshalb hat der Ältestenrat des Rates angeregt, den Festakt in die Mitverantwortung engagierter Vereinigungen aus der Stadtgesellschaft zu legen. "Dem Verein Freunde Mühlhausens und der Agentur Deutsche Einheit mit ihren Vorsitzenden Dr. Friedrich-Adolf Jahn und Bernd Feldhaus gebührt Dank, dass sie sich dieses Anliegen zueigen gemacht haben", sagte Oberbürgermeister Dr. Berthold Tillmann.

Beide Vereinigungen sind dafür geradezu prädestiniert. Die Ursprünge der deutsch-deutschen Städtefreundschaft mit Mühlhausen in Thüringen reichen mittlerweile ein Vierteljahrhundert zurück bis in das Jahr 1983. Damals war das Bemühen um partnerschaftliche Beziehungen zu einer DDR-Stadt erstmals Thema im Rat. Nach der Grenzöffnung gründeten engagierte Münsteraner 1989 den Bürgerfonds "Die Mauer fällt", aus dem 1991 der Verein "Freunde Mühlhausens" wurde. Ein Jahr zuvor hatten Münster und Mühlhausen einen Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Seitdem kam und kommt es zu unzähligen Begegnungen und Freundschaften zwischen Bürgern, Vereinen, Schulen und Einrichtungen der beiden Städte - das "Gespann" Münster/Mühlhausen steht dafür, wie die deutsche Einheit von unten wächst. Die Freunde Mühlhausens sind die tragende und bewährte Säule der gelebten Städtepartnerschaft zwischen Mühlhausen und Münster.

Der Verein Agentur Deutsche Einheit Münsterland hat sich einen Namen weit über das Münsterland hinaus gemacht. Mit Kulturveranstaltungen, Ausstellungen, Studienfahrten, Tagungen und Diskussionsveranstaltungen informiert er über die Geschichte und das Leben in der DDR, über die Hürden und die Zukunftsperspektiven des Vereinigungsprozesses. Seine Informations- und Bewusstseinsarbeit steht für die politische Kultur eines neuen, vereinigten Deutschlands. Thierse, Eppler, Eppelmann - der Verein Agentur Deutsche Einheit Münsterland bietet mit seinen Veranstaltungen seit nunmehr zehn Jahren Authentizität und Informationen aus der ersten Reihe.

Aus der ersten Reihe der Persönlichkeiten des vereinigten Deutschlands kommt auch der Festredner am 2. Oktober. Pfarrer Markus Meckel (56) hat in der DDR seit den Siebzigerjahren oppositionelle politische Arbeit geleistet. Er war Mitinitiator der DDR-SPD (SDP), vertrat diese am Zentralen Runden Tisch und war 1990 in den Monaten vor dem Beitrittsbeschluss der ersten frei gewählten Volkskammer der DDR deren Außenminister.

Seit der Wiedervereinigung gehört Meckel dem Bundestag an. Geschichte, Verantwortung und Zukunft Deutschlands in Europa sind sein Leitthema. Auf seine Initiative rief der Bundestag nacheinander zwei Enquete-Kommissionen zur Aufarbeitung der Rolle der SED ins Leben. Sie ebneten den Weg für die "Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur", an deren Spitze Markus Meckel als Stiftungsrat-Vorsitzender und Rainer Eppelmann als Vorsitzender des Stiftungsvorstandes stehen. Davon nicht zu trennen: Als Mitglied des Auswärtigen Ausschusses, als Vorsitzender der Deutsch-Polnischen Parlamentariergruppe und in vielen weiteren Funktionen setzt sich Markus Meckel für die Aussöhnung mit den neuen EU-Partnern in Ostmitteleuropa ein.

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Markus Meckel (am Rednerpult des Bundestages). - Foto: Deutscher Bundestag/Lichtblick/Achim Melde. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Markus Meckel (am Rednerpult des Bundestages, im Hintergrund Wolfgang Thierse). - Foto: Deutscher Bundestag/Meldepress/Sylvia Bohn. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

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Markus Meckel

Markus Meckel (am Rednerpult des Bundestages). - Foto: Deutscher Bundestag/Lichtblick/Achim Melde. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

Markus Meckel und Wolfgang Thierse

Markus Meckel (am Rednerpult des Bundestages, im Hintergrund Wolfgang Thierse). - Foto: Deutscher Bundestag/Meldepress/Sylvia Bohn. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.