Pressemeldungen der Stadt Norden


Norden, 07. September 2009
Gedenken an Dr. Samson
88-Jähriger verstirbt fünf Tage vor der offiziellen Stolperstein-Begehung

Im Rahmen einer Gedenkfeier soll am Mittwoch, 9. September, drei jüdischen Norder Familien gedacht werden, die der Naziherrschaft zum Opfer fielen und vor deren letzten Wohnsitz so genannte Stolpersteine verlegt wurden. Dazu laden die Stadt Norden wie auch der Ökumenische Arbeitskreis Synagogenweg ab 11. 30 Uhr vor dem Gebäude am Neuen Weg 70 zu einem Rundgang entlang der weiteren Häuser in der Brückstraße und der Heringsstraße ein. Gleichzeitig soll an diesem Tag dem Tod des bisher letzten Überlebenden der Norder Juden, Dr. Heinz E. Samson, gedacht werden.

Mitte Juli dieses Jahres wurden vor dem Haus am Neuen Weg die Gedenksteine verlegt, die an die Ermordung der drei Familienmitglieder der Familie Samson erinnern. Initiiert wurde die Verlegung durch Dr. Heinz E. Samson.

1939 floh der damals 18-Jährige mit einem der letzten Kindertransporte nach London, während seine Eltern Heinrich und Paula Samson 1941 nach Minsk und seine Schwester Gerda 1942 nach Auschwitz deportiert und ermordet wurden. Nachdem Dr. Samson in London einen der größten britischen Stahlbaubetriebe aufgebaut hatte, zog er sich 1988 aus dem Geschäft zurück und verbrachte seinen Lebensabend mit seiner Frau Edith in der Schweiz.

Fünf Tage vor dem offiziellen Erinnerungsakt ist Dr. Samson am 3. September verstorben. In Gedenken an den 88-Jährigen wird die Veranstaltung dennoch stattfinden. „Es ist ganz in seinem Sinne“, betont sein engster Vertrauter und Vermögensberater Peter Biermann. Vertreten wird Dr. Samson nun durch den Direktor der deutschsprachigen Vertretung des Yad Vashem (der zentralen Gedenkstätte zum Holocaustverbrechen), Arik Rav-on.

Der Direktor und Vertreter der Stadt Norden sowie des Ökumenischen Arbeitskreises werden darüber hinaus bereits am Dienstag, 8. September, offiziell die Wanderausstellung der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem „No childs play – Kein Kinderspiel“ besuchen. Gemeinsam mit dem Ökumenischen Arbeitskreis haben Samson und Rav-on die Ausstellung nach Norden geholt, die noch bis Sonntag, 13. September,  in der Norder Ludgerikirche zu sehen sein wird.

Neben der Verlegungsstätte am Neuen Weg, ließ der Künstler Gunter Demnig im Juli weitere fünf Stolpersteine in den Bürgersteig vor dem Haus in der Brückstraße 7 in Gedenken an das Schicksal der Familie Wolff ein. Des Weiteren erinnern sechs Steine vor dem Gebäude in der Heringstraße  21 an die Familie Schönthal. Die Verlegung dieser Steine wurde auf Initiative des Ökumenischen Arbeitskreises realisiert.

Dafür, dass die Steine auch immer gepflegt aussehen, wurde auch schon gesorgt. So werden sich die in Norden lebenden Nachkommen der Familie Schönthal selbst um die Steine kümmern. Für die Stolpersteine der Familie Wolff sind Schüler einer zehnten Klasse des Norder Ulrichsgymnasiums, die auch das Geld für einige der Steine gesammelt haben,  verantwortlich und auf dem Neuen Weg kümmern sich die Schüler einer 11. Klasse der Conerus-Schule um die Steine der Familie Samson.

Die Öffnungszeiten der Yad-Vashem-Ausstellung in der Ludgerikirche: Dienstag bis Sonnabend jeweils von 10 bis 12. 30 Uhr sowie 15 bis 17 Uhr und Sonntag, 13. September, von 10 bis 16 Uhr.

Text: Stadt Norden, Fachdienst Bürgerdienste und Sicherheit, Herr Fröbel


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