"Die Bürgerumfrage gibt Rückenwind für die Umsetzung des vom Rat beschlossenen Verkehrssicherheitsprogramms", fasst Stadtdirektor Hartwig Schultheiß die Ergebnisse aus dem ersten Themenblock der aktuellen Umfrage zusammen. "Dabei überrascht zunächst einmal, dass sich trotz der tatsächlich hohen Unfallzahlen in Münster 88 Prozent der Befragten im Straßenverkehr sicher bis eher sicher fühlen", so Stadtdirektor Schultheiß. Er weist in diesem Zusammenhang auf die wichtige Arbeit der Ordnungspartnerschaft Verkehrsunfallprävention hin, die die Verkehrsteilnehmer für mögliche Gefahren sensibilisieren und auf Verhaltensänderungen hinwirken möchte.

Dass es im Sinne von mehr Verkehrssicherheit und für ein besseres Miteinander aller Verkehrsteilnehmer durchaus Handlungsbedarf gibt, bestätigen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Bürgerumfrage. Nach den konkreten Gefahren auf Münsters Straßen befragt, bemängeln sie vor allem, dass Radfahrer häufig auf der falschen Straßenseite fahren oder rote Ampeln nicht beachten. Außerdem verweisen sie auf Autofahrer, die unaufmerksam abbiegen und Fußgänger, die, ohne nach rechts oder links zu schauen, die Straße oder den Radweg überqueren. Die "Überwachung der Radfahrer" stufen 70 Prozent der Befragten als sehr wichtig bzw. wichtig ein. Außerdem werden "verstärkte Geschwindigkeitskontrollen in Wohngebieten" und "allgemeine Verkehrskontrollen" als notwendig erachtet.

Eindeutig fallen die Antworten zur Optimierung von Ampelschaltungen aus. Die Mehrheit der Befragten (58 Prozent) ist dafür, dass Ampelschaltungen an unfallträchtigen Stellen zu Gunsten von mehr Verkehrssicherheit geändert werden sollen - auch wenn dadurch alle Verkehrsteilnehmer länger warten müssen. "Mit ihrem Votum unterstützen die Bürgerinnen und Bürger sowohl die bereits geänderten Ampelschaltungen auf dem Albersloher Weg als auch die an der Grevener Straße geplanten Änderungen", freut sich Christian Schowe, Leiter des Amtes für Stadtentwicklung, Stadtplanung, Verkehrsplanung.

Ein weiterer Schwerpunkt der Bürgerumfrage 2008 ist der Klimaschutz. Es zeigt sich, dass Münsters Bürgerinnen und Bürger dem Thema eine große Bedeutung beimessen: 45 Prozent halten Klimaschutz für "sehr wichtig", 42 Prozent für "wichtig". 60 Prozent der Befragten plädieren dafür, dass Münster eine Vorreiterrolle beim Klimaschutz einnehmen soll, 33 Prozent meinen hingegen, Münster solle sich dem Tempo anderer Städte anpassen. Die Mehrheit der Befragten wünscht sich städtische Unterstützung in Sachen Klimaschutz vor allem durch die "Bereitstellung von Fördermitteln" und die "Bereitstellung spezieller Informationen zu Fördermitteln".

Immer wieder in die jährlichen Bürgerumfragen einbezogen werden die Lebensbedingungen in Münster. "Die aktuelle Umfrage zeigt, dass den Bürgerinnen und Bürgern die Angebote für Kinder und Jugendliche, weiterführende Schulen, Arbeitsplätze, saubere Luft sowie das Angebot an Ärzten und Krankenhäusern besonders wichtig sind", fasst Projektleiter Dr. Thomas Hauff vom Stadtplanungsamt die Ergebnisse aus diesem Bereich zusammen. Insgesamt bestehe eine relativ hohe Zufriedenheit mit den Lebensbedingungen in Münster. Positiv entwickelt habe sich im Vergleich zu 2004 die Zufriedenheit mit den Arbeitsplätzen, den Einkaufsmöglichkeiten und der Attraktivität der Innenstadt. Noch nicht zufrieden sind die Befragten mit dem Ausbau der Kindertagesbetreuung, der Zahl der Arbeitsplätze und den Angeboten auf dem Wohnungsmarkt.

Die Bürgerumfrage ist für zehn Euro im Kundenzentrum des Stadthauses 3 und in der Münster-Information im Stadthaus 1 erhältlich. Im Stadtnetz ist sie unter www.muenster.de/stadt/stadtplanung/strategie-umfragen.html verfügbar.