Ein Zeichen für Demokratie und Miteinander

26.03.2010 | Herten

Kundgebung am Rathaus war ein voller Erfolg

Keinen Platz für Rassismus in Herten, aber jede Menge Platz für Toleranz - Die Gegenveranstaltung zur Demonstration der rechtspopulistischen Partei "pro NRW", war ein voller Erfolg. Trotz Regenwetters setzten über 500 Hertener vor dem Rathaus ein Zeichen für Demokratie und Miteinander.

Der Otto-Wels-Platz wurde zur Bühne für zahlreiche Organisationen und Zuschauer. "Dieser Ort erinnert uns daran, unsere Stimme für Demokratie zu erheben", eröffnete Caritas-Geschäftsführer Matthias Müller. Damit wies er auf die Historie des Namensgebers hin. Otto Wels war Gegner des Nationalsozialismus im "Dritten Reich".

Platz für Rassismus? In Herten undenkbar. Mit dieser Einstellung bestärkte auch Bürgermeister Dr. Uli Paetzel die versammelten Menschen. "Der Auftritt dieser 'Wanderdemonstranten' mag von der Verfassung geschützt sein, aber es kann nicht richtig sein, dass wir still zugucken", kritisierte er die Demo gegen ein europaweites Minarettverbot. Stolz darauf, dass viele Menschen trotz Regen teilnahmen, sagte er: "Leider hat das Wetter nicht mitgespielt. Dazu kann ich nur sagen: Halten Sie die Schirme hoch gegen Rassismus!"

Landrat Cay Süberkrüb ergänzte: "Heute zeigen bunte Schirme und Ballons, dass Herten nicht grau ist - und erst recht nicht braun." Er war beeindruckt vom großen Engagement der Bürger: "Diese Veranstaltung zeigt, dass die Gemeinschaft der Kulturen hier gut funktioniert."

Mit einem selbstkomponierten Anti-Rassismus-Lied stimmte das Hertener Jugendparlament die Teilnehmer ein. Aufklärungsarbeit zum Thema Toleranz leisteten einige Parteien an Infoständen, die Mitarbeiter der Caritas verteilten Gebäck aus verschiedenen Ländern. Auffallend war das Engagement der weiterführenden Schulen. Sie machten mit Redebeiträgen und einem großen Banner auf die Thematik aufmerksam. "An unserer Schule sind alle Menschen gleich", waren sich die Schüler einig.

Extra aus Istanbul angereist war die türkische Sängerin Aylince. "Ich will auch meinen Beitrag leisten", freute sich die Künstlerin über die aktive Teilnahme der Hertener. Mit ihrer Musik unterstütze sie das interkulturelle Bühnenprogramm.

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