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Münster, 30.04.2010

Gesundheitsamt: Masern-Schutz überprüfen
Münster könnte von neuer Infektionswelle schnell betroffen sein / Wer geimpft ist, schützt auch andere

Münster (SMS) Das Gesundheitsamt der Stadt rät Eltern und Kindern dringend, vor einer möglichen neuen Masern-Welle auf der Hut zu sein. "Alle sollten ihren Masern-Impfschutz überprüfen lassen", empfiehlt Dr. Axel Iseke vom Gesundheitsamt. "Wer geimpft ist, schützt auch andere. Das gilt für Masern in ganz besonderer Weise." Aktueller Anlass: Landesweit wurden in diesem Jahr schon 100 Erkrankungen gemeldet, das sind mehr als im ganzen Jahr 2009. Wie mehrmals in den letzten Jahren war erneut eine Waldorfschule Ausgangspunkt des Masernausbruchs.

Allein in Essen haben sich jetzt - ausgehend von einer Waldorfschule - innerhalb weniger Wochen über 70 Personen, vor allem Schulkinder, mit der hoch ansteckenden Krankheit infiziert. "In Waldorfschulen ist der Anteil ungeschützter Kinder seit Jahren auffallend hoch. Deshalb ist in diesen Schulen die Gefahr groß, dass sich die Krankheit ausbreiten kann", erläutert der Schularzt und Infektionsschutz-Experte.

Familien aus dem Umfeld von Waldorfschulen seien häufig überregional vernetzt. Unter diesen Umständen könnten Infektionskrankheiten rasch auch größere Distanzen überspringen. Dr. Iseke: "Es ist nicht ausgeschlossen, dass es über die Waldorfschule auch in Münster zu einem größeren Masernausbruch kommt."

Insgesamt ist der Impfschutz der Schulkinder in Münster mit rund 95 Prozent Geimpften sehr hoch. In Münster hat das Gesundheitsamt bei einer großen Impfkampagne in den Jahren 2007/08 etwa 15 000 Impfbücher überprüft. In fast 96 Prozent der Ausweise war ein Masern-Impfschutz dokumentiert. "Fast alle angesprochenen Schulen und viele Eltern zogen bei dieser Kampagne mit", so der Amtsarzt. "Lediglich an der Waldorfschule war die Beteiligung der Eltern gering und in 30 Prozent der vorgelegten Ausweise war kein Impfschutz dokumentiert."

Bei den letzten großen Masern-Ausbrüchen sind in den Jahren 2006/07 in NRW über 2000 Menschen erkrankt, davon 15 Prozent schwer. Zwei Säuglinge verstarben. Kinder ohne Impfschutz mussten damals - wie auch jetzt in Essen - vom Schulbesuch ausgeschlossen werden. Erkrankungen oder eine mögliche Ansteckung sind sofort dem Kindergarten oder der Schule zu melden. Die Einrichtung darf dann erst wieder mit einer Unbedenklichkeitsbescheinigung eines Arztes besucht werden.

Bei einem Masernausbruch sind Säuglinge und junge Erwachsene besonders gefährdet. Kinder werden erst ab dem Alter von einem Jahr gegen Masern geimpft, vorher sind sie den gefährlichen Viren schutzlos ausgeliefert. Junge Erwachsene haben die Masern in der eigenen Kindheit oft nicht mehr durchgemacht, wurden damals von den Impfprogrammen aber nur unzureichend erfasst.

Fragen zum Thema beantwortet das Gesundheitsamt unter Tel. 4 92-54 88

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