29. April 2010

Christlich verbunden

Kreis-Spitze tauscht sich mit Kirchenvertretern aus

Kreis Viersen

„Wir bleiben im Gespräch.“ Mit diesen Worten hat Landrat Peter Ottmann eine positive Bilanz des jüngsten Kirchengesprächs gezogen. Zweieinhalb Stunden lang tauschten sich sechs Kirchenvertreter – vier von katholischer und zwei von evangelischer Seite – im Kreishaus Viersen mit der Verwaltungsspitze aus. Themen standen genügend an. Schließlich verfolgen der Kreis und die Kirche beispielsweise in Sachen ökumenische Notfallseelsorge und Kindertagesstätten gemeinsame Interessen.

„Uns als Christen ist nicht egal, was mit den Menschen auf der Straße passiert“, machte Regionaldekan Johannes Quadflieg deutlich, dass die ökumenische Notfallseelsorge der Kirche ein Anliegen ist, zumal der Bedarf steigt. „Wir helfen, wo wir nur können und stellen unsere Räumlichkeiten gerne zur Verfügung“, signalisierte der Technische Dezernent Andreas Budde den Gottesmännern jegliche Unterstützung.

Sorgenfalten hatten die Kirchenvertreter beim Thema Jugendeinrichtungen. „Wo wollen wir hin mit der Jugendarbeit?“, fragte der ehemalige Regionaldekan Alexander Schweikert mit Blick auf den Trend weg vom Jugendheim hin zum Streetworker. „Werden wir nicht betriebsblind?“, fügte der Breyeller Pfarrer Günter Puts kritisch hinzu. Der Landrat appellierte an die Kirchenvertreter, die vorhandenen Einrichtungen zu stärken. Für Ottmann ist es wichtig, dass die Kirchen die Trägerschaft behalten und ihre Erfahrung und Wertvorstellungen auch künftig einbringen.

Eine längere Diskussion schloss sich an zum Thema U3-Ausbau der Kindertagesstätten. Wegen des gesetzlichen Anspruchs, Kinder unter drei Jahren zu betreuen, müssen zurzeit viele Einrichtungen ausgebaut werden. „Das ist grundsätzlich eine Chance“, sagte Superintendent Burkhard Kamphausen. Andererseits verschlingen diese Baumaßnahmen viel Geld, und die Rücklagen der Einrichtungen sind aufgebraucht. Müssen die Kirchen sich also notgedrungen aus der Trägerschaft herauszuziehen? „Rechtsanspruch schön und gut. Aber es hätte von vornherein geklärt werden müssen, wer die Zeche zahlt“, sagte Landrat Ottmann und warnte davor, das Problem durch weitere Verschuldung auf die nächste Generation zu übertragen.

Die Kirchenvertreter wiesen auf einen weiteren Engpass hin: Es findet sich partout kein geeignetes Personal mehr für die Einrichtungen. Sozialdezernent Ingo Schabrich hierzu: „Wir leben infolge des demographischen Wandels in schwierigen Zeiten." Der Kreis sei aber bestrebt, hierbei zu unterstützen und an Lösungen mitzuwirken.

Stichwort kein Geld: Werden demnächst nicht mehr genutzte Kirchen abgerissen? „Es gibt Perspektiven in Sachen Umwidmung“, wollte Regionaldekan Quadflieg nicht in den Totengesang für die meist prächtigen Bauten einstimmen. Die Phantasie dürfe jedoch bei einer Grabeskirche aufhören.

Eine Anregung von Kreisdirektor Dr. Andreas Coenen nahmen die Kirchenvertreter positiv mit auf den Heimweg: ein ökumenischer Gottesdienst im Freien auf dem Gelände des Niederrheinischen Freilichtmuseums in Grefrath. „Wir sind offen und sprechen mal mit der Kreisbauernschaft. Denkbar wäre ein Erntedank-Gottesdienst“, sagte Quadflieg.

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Kirche

Die Kreisspitze mit Landrat Peter Ottmann (5.v.l.), Kreisdirektor Dr. Andreas Coenen (l.) und den Dezernenten Ingo Schabrich (2.v.l.) und Andreas Budde (3.v.l.) tauscht sich im Viersener Kreishaus mit den Spitzen von katholischer und evangelischer Kirche aus (v.r.): Pfarrer Thorsten Aymanns (St.Matthias Schwalmtal), Pfarrer Günter Puts (St.Lambertus Breyell), Pastor Alexander Schweikert (St.Bartholomäus Niederkrüchten), Regionaldekan Johannes Quadflieg (St.Laurentius/St.Josef Grefrath), Superintendent Burkhart Kamphausen, Michael Windhövel (ev. Kirchenkreis Krefeld-Viersen). Foto: Alois Müller / Abdruck honorarfrei

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