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Münster, 20.12.2010

Winterdienst: Stadt konzentriert Kräfte
OB Lewe: Salz-Lagerkapazitäten erhöhen / Dank an Lebensretter Helmut Niehues

Münster (SMS) Die Stadt und die Stadtwerke konzentrieren ihre Kräfte, um trotz des außergewöhnlich frühen und heftigen Wintereinbruchs den Verkehr flüssig zu halten und dem Winterdienst für seine Rund-um-die-Uhr-Einsätze den Rücken zu stärken. Das sagte Oberbürgermeister Markus Lewe. Die Stadt prüft die kurzfristige Errichtung eines provisorischen Zwischenlager für zusätzliches Streusalz. Die Stadtwerke haben zugesagt, dass sie an den Endhaltestellen der Buslinien - bei Eis und nach starkem Schneefall erfahrungsgemäß ein besonders kritischer Punkt - das Schneeräumen intensivieren werden. "Wir kümmern uns gern verstärkt um die Räumung der Wendeschleifen, um Linienausfälle für unsere Fahrgäste zu vermeiden", so Stadtwerke-Geschäftsführer Dr. Henning Müller-Tengelmann.

"Der Winter lähmt den Verkehr in ganz Europa, da können wir nicht außen vor bleiben", bemerkte der Oberbürgermeister. Münster leiste mit seinem kommunalen Winterdienst mehr als gesetzlich vorgeschrieben. "Gott sei Dank haben wir in Münster weder größere Unfälle noch umfangreiche Personenschäden zu beklagen." Oberbürgermeister Lewe versicherte, dass die erforderlichen Maßnahmen nicht an den Kosten scheitern dürften, machte aber auch unmissverständlich die finanziellen Folgen derart heftiger Wetterverhältnisse für den städtischen Haushalt deutlich.

Münster leiste mit seinem kommunalen Winterdienst weit mehr als gesetzlich vorgeschrieben. "Dabei soll es auch bleiben. Und wenn wir noch etwas verbessern und uns das personell und finanziell leisten können, werden wir dies tun", so der Oberbürgermeister. Gesetzlich vorgeschrieben ist, dass die Kommune Kreuzungen, Brücken und andere Gefahrenstellen an verkehrswichtigen Straßen räumt und mit Split oder Salz streut. Dass Münster darüber hinaus - soweit es die Witterung zulässt - auf einem Netz von mehr als 400 Kilometern Straße und 250 Kilometern Radweg den Verkehr flüssig zu halten versucht, gehört bereits zu den nicht vorgeschriebenen, freiwilligen Leistungen.

Münster hat eine Streusalz-Lagerkapazität für 1600 Tonnen. Zum Vergleich: Die Millionenstadt Köln kann für 1800 Straßenkilometer 1900 Tonnen bevorraten. Münster hat mit dem hat mit dem Hersteller vertraglich vereinbart, dass er innerhalb von 48 Stunden nachliefert. Bisher trafen 400 Tonnen Nachschub ein, mehr als 1000 Tonnen stehen seit einer Woche aus. Aktuell ist noch eine eiserne Reserve von 300 Tonnen vorhanden. So lange der Hersteller nicht nennenswert nachliefern kann, wird diese Reserve dosiert an kritischen Stellen und bei kritischen Witterungsverhältnissen eingesetzt. Ansonsten wird Split oder die Kombination von Split und Salz verwendet.

Falls die Stadt ihre Salz-Lagerkapazitäten deutlich erhöhen will, wird das Millionen kosten. Stadtkämmerin Helga Bickeböller: "Das ist für mich kein Tabu. Wir werden das durchrechnen und erforderlichenfalls Mittel an anderer Stelle einsparen."

Selbst wenn Salz im Übermaß vorhanden wäre, gäbe es jedoch Stellen, an denen es nicht eingesetzt werden kann. Dazu gehört zum Beispiel die Ludgeristraße mit ihren Natursteinplatten, die vom Salz zerstört würden. Dort kann ausschließlich Sand verwendet werden. An einigen Stellen, wo Privatanlieger Salz gestreut haben, heben sich bereits einzelne Platten und drohen zu gefährlichen Stolperfallen zu werden.

Auch am Wochenende war der Winterdienst der AWM Tag und Nacht zum Räumen und Streuen im Einsatz. Wer auf Nummer sicher gehen will, steigt im Stadtverkehr zurzeit auf die Busse um. Die Stadtwerke Münster haben trotz des Wintereinbruchs den Linienverkehr nicht einstellen müssen. Die Busse rollen durchs winterliche Münster, wenn auch mit deutlichen Verspätungen und einzelnen Busausfällen. Von Donnerstag bis Sonntag schafften sie 90 Prozent der geplanten Betriebsleistung, wobei selbstverständlich auch Verspätungen in Kauf zu nehmen waren. Die Stadtwerke setzten 29 zusätzliche Fahrzeuge zur Verstärkung ein. Technischer Geschäftsführer Dr. Andreas Hoffknecht: "Wir richten ab sofort zwei weitere Reservedienste ein, auch wenn unsere internen Reserven alle bereits auf Linie sind und wir Hilfe von außen nutzen müssen."

Der Rettungsdienst der Stadt spürt ebenfalls die besondere Situation. Die Rettungswagen werden häufiger zu witterungsbedingten Unfällen gerufen und benötigen für die Durchführung der Einsätze mehr Zeit. Die Leitstelle der Feuerwehr kann bei Bedarfsspitzen im Bereich der Berufsfeuerwehr zusätzlich Reservefahrzeuge in den Dienst nehmen und auch die Hilfsorganisationen alarmieren, die ihre Rettungswagen kurzfristig mit ehrenamtlichen Helfern besetzen. Die Polizei meldet für die drei Tage von Freitag, 6 Uhr, bis Montag, 6 Uhr, 197 Verkehrsunfälle, zumeist mit kleinerem Blechschaden. (Vergleich: Essen meldet für die zwei Tage Freitag, 12 Uhr, bis Sonntag, 12 Uhr, 163 Unfälle.)

AWM, Feuerwehr und Stadtwerke haben an die Bürgerinnen und Bürger folgende Bitten:

  • Im Straßenverkehr die Geschwindigkeit an das Winterwetter anpassen und auf Abstand fahren.
  • Die Räum- und Streupflicht auf Gehwegen beachten; wo der Nachbar wegen Krankheit oder Abwesenheit seiner Pflicht nicht nachkommen kann, einfach mal ungefragt mit Schaufel und Besen Nachbarschaftshilfe leisten.
  • Straßen- und Hausnummernschilder von Schnee befreien; das hilft Feuerwehr und Rettungskräften im Notfall, die Post und Servicedienste werden sich ebenfalls darüber freuen.
  • Wenn sich z.B. an Dachrinnen kleine Eiszapfen zu bilden beginnen, diese sofort entfernen; das geht in der Regel ganz einfach vom Fenster aus mit einem Besenstiel.

Bei einem Mitarbeiter des Winterdienstes bedankte sich OB Lewe symbolisch mit einem Riesen-Weihnachtsmann aus Schokolade. "Mit Ihrem Einsatz haben Sie mehr als zehn Menschenleben gerettet", so der Oberbürgermeister zu Helmut Niehues (50). Niehues hatte in der Nacht zum Freitag, 17. Dezember, auf dem Weg zum Arbeitseinsatz an der Roxeler Straße einen Brand im Gasthof Bakenhof entdeckt und dafür gesorgt, dass alle Hotelgäste geweckt und in Sicherheit waren. Als dann die Feuerwehr vor Ort eintraf, trat Helmut Niehues er seinen eigentlichen Dienst an und räumte bis 6.30 Uhr Geh- und Radwege von Eis und Schnee.

Foto: Mit einem großen Schoko-Weihnachtsmann bedankte sich OB Markus Lewe sich bei Helmut Niehues vom städtischen Winterdienst für seinen Einsatz. - Foto: Presseamt Münster


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