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Münster, 05.04.2011

"Aus Versorgten sollen Versorger werden"
Oberbürgermeister Lewe zu den Zielen der Stadt als Optionskommune / Ralf Bierstedt neuer Leiter des Jobcenters

Münster (SMS) Die Stadt Münster will als sogenannte Optionskommune mehr erwerbsfähige Leistungsempfänger in den Arbeitsmarkt integrieren. "Wir werden den Blick stärker auf die Menschen richten, um mit ihnen den Weg in ein selbstbestimmteres Leben zu gehen. Aus Versorgten sollen wieder Versorger werden", schilderte Oberbürgermeister Markus Lewe die Ziele der Stadt. Wie berichtet, wird Münster die Grundsicherung für Arbeitsuchende ab 2012 in alleiniger kommunaler Trägerschaft wahrnehmen. Aus dem heutigen Jobcenter als gemeinsamer Einrichtung der Bundesagentur für Arbeit und der Stadt wird dann in unmittelbarer Nachbarschaft zum Sozialamt und dem Amt für Kinder, Jugendliche und Familien ein weiteres Amt der Stadtverwaltung.

"Die Arbeitsgemeinschaft Münster, die seit Januar als 'Jobcenter' firmiert, hat in den zurückliegenden Jahren gute Arbeit geleistet. Sie gehört zu den besten Einrichtungen dieser Art in Nordrhein-Westfalen. Dafür gebührt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und dem Kooperationspartner Agentur für Arbeit ausdrücklicher Dank", betonte OB Lewe. "In der Organisations- und Arbeitsstruktur einer Optionskommune können wir aber noch besser werden." Schlüssel dazu seien eine konsequente Zielgruppenorientierung und bedarfsgerechte, passgenaue Maßnahmen für die Kundinnen und Kunden, die Grundsicherung beziehen.

Die Stadt wolle gemeinsam mit den betroffenen Menschen eine individuelle Karriere- und Lebensplanung entwickeln. "Dabei stehen deren die Kompetenzen im Mittelpunkt, nicht die Vermittlungshemmnisse. Dabei ist ein wertschätzendes Zugehen auf die Menschen selbstverständlich", so der Oberbürgermeister. Jobcenter-Kunden, die auf Hilfe angewiesen seien, seien nicht "Objekt von Hilfebemühungen". Lewe: "Wir müssen ihnen Selbstbewusstsein und Stärke vermitteln, damit sie aufbauend auf ihren vorhandenen Kompetenzen eine aktive Rolle bei der Integration in den Arbeitsmarkt übernehmen."

Bei diesem Ansatz sei die Stadt auf die enge Zusammenarbeit mit kompetenten Trägern aus Münster und dem Münsterland angewiesen. Der Oberbürgermeister wies darauf hin, dass der Kreis Warendorf ebenfalls "optiere". So könne sich die Zusammenarbeit der Kommunen im Münsterland auch für Langzeitarbeitslose auszahlen. Er werde mit den Landräten des Münsterlandes über konkrete Möglichkeiten der Kooperation sprechen, sei es bei der Qualifizierung des Personals oder der Stellenvermittlung.

Der Leiter des künftigen städtischen Amtes steht schon fest. Es handelt sich um Ralf Bierstedt (51). Der hat am 1. April seine Stelle als Geschäftsführer des Jobcenters Münster angetreten. In der Stellenausschreibung war bereits darauf hingewiesen worden, es sei beabsichtigt, dem Jobcenter-Geschäftsführer gegebenenfalls die Leitung der künftigen städtischen Einrichtung zu übertragen. Für Ralf Bierstedt keine unbekannte Aufgabe: Er hat zuletzt mehrere Jahre lang in Ostwestfalen das Amt "proArbeit" geleitet, ein Jobcenter in kommunaler Trägerschaft mit Geschäftsstellen in sechs Städten des Kreises Minden-Lübbecke.

Nach Angaben von Stadtrat Thomas Paal sind in Münster derzeit rund 14 000 erwerbsfähige Hilfebedürftige (insgesamt etwa 20 000 Menschen in zirka 10 500 "Bedarfsgemeinschaften") auf Grundsicherung angewiesen. Im Jahr 2010 gewährte die Arbeitsgemeinschaft Münster (Jobcenter) Leistungen in Höhe von fast 100 Mio Euro. Rund 7000 Menschen erhielten Hilfestellung zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt, unter anderem durch Weiterbildung, Trainingsmaßnahmen, Arbeitsgelegenheiten, berufsvorbereitende Maßnahmen und Eingliederungszuschüsse. Sitz des Jobcenters mit seinen rund 220 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist das Stadthaus 2 am Ludgeriplatz, Nebenstellen befinden sich in Kinderhaus und Hiltrup.

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