Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 18. Mai 2011

Der Schutzpatron des Taihu

Ausstellung „China: Menschen, Macht und Widersprüche“ im Rathaus eröffnet

Bocholt (PID).

Wu Lihong war eigentlich Geschäftsmann, aber die Verschmutzung des Taihu-Sees machte ihn zum Umweltaktivisten und „Schutzpatron des Taihu-Sees“. Dieses ist nur ein Thema, das die Ausstellung „China: Menschen, Macht und Widersprüche“ behandelt. Sie wurde am Dienstag, 17. Mai 2011, von Dr. Klaus Fritsche und dem Präsidenten der Deutsch-Chinesischen Gesellschaft Bocholt e. V. (DCG), Ulrich Paßlick, im Bocholter Rathausfoyer offiziell eröffnet.

DCG-Präsident Ulrich Paßlick freute sich, dass die Gesellschaft in Zusammenarbeit mit der Stadt Bocholt mit der jetzigen Ausstellung wieder einmal Informationen zum Reich der Mitte den hiesigen Bürgerinnen und Bürgern anbieten kann.

Umweltschutz, Wirtschaft, Rechte und vieles mehr haben drei China-Interessierte, so Dr. Fritsche, vom Essener Asienhaus in der Ausstellung verarbeitet. Die Konzeption war angesichts der vielfältigen Themen nicht immer einfach, da die Organisatoren verschiedene Schwerpunkte setzen wollten und versucht haben, ein Gleichgewicht zu finden. Dabei zeigen sie in der Ausstellung Probleme auf, die Regierung und Zivilgesellschaft betreffen und stellen entsprechende Beispiele vor.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Zahlreiche Informationen, Bilder und Zahlen zeigen das heutige China. Die Besucherinnen und Besucher sollen dabei einen Anreiz erhalten, die Themen nachzulesen. Außerdem soll die Ausstellung Impulse zur eigenen Meinungsbildung geben. Sechs verschiedene Themenkomplexe wurden dabei – farblich sortiert – auf 20 Roll-ups aufgearbeitet.

Wirtschaftliche Erfolge, große Veränderungen und weltweit wachsender Einfluss der Volksrepublik China rufen Bewunderung, aber auch Ängste hervor. Diese Widersprüche spiegelt die Ausstellung wider. So sieht man z. B. „Bauer Wang“ mit seinem Wasserbüffel die Nassreisfelder bearbeiten. Im Gegensatz dazu gibt es Gebiete, in denen mit Maschinen große Flächen beackert werden. China ist, so Dr. Fritsche, immer noch durch die Agrarwirtschaft geprägt. Auch wenn es im Jahr 1952 noch 83 % Bauern gab und diese Zahl sich im Jahr 2008 mit 40 % mehr als halbiert hat. Allerdings, so ist es auch in der Ausstellung nachzulesen, sagen die einfachen Bauern: „Egal, was die Regierung tut, wir werden immer nur ums Überleben kämpfen.“

Ein weiteres Thema widmet sich der Umwelt. Die Umweltkatastrophe im Taihu-See wurde auch in Bocholt wahrgenommen. Der See grenzt direkt an die chinesische Stadt Wuxi, mit der Bocholt seit 26 Jahre freundschaftliche Kontakt pflegt. Er ist im Jahr 2007 umgekippt und konnte für mehr als sechs Wochen die Trinkwasserversorgung für Millionen Menschen nicht mehr sicherstellen. Allerdings gibt es auch beim Umweltschutz Widersprüche: Höhere Regierungsstellen in China kennen die Situation vor Ort oft gar nicht. Das Engagement von mehr als 5.000 lokalen Umweltgruppen dient der Zentrale als hilfreiche Informationsquelle.

Darüber hinaus widmet sich die Ausstellung z. B. den Wanderarbeitern, Frauen, und wirtschaftlichen Unternehmen. Auch die Sozialversicherungen spielen eine Rolle, um das Bild vom heutigen China zu vervollständigen. Ein großes Kapitel beschäftigt sich mit „China und wir“. Es zeigt die Beziehungen zwischen den Menschen in Europa zum Reich der Mitte.

Die Ausstellung ist noch bis zum 28. Mai 2011 im Rahmen der Öffnungszeiten des Bocholter Rathauses im dortigen Foyer zu sehen. Weitere Informationen zur Ausstellung können auf der Internetseite www.eu-china.net bzw. www.asienhaus.de nachgelesen werden.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Partnerschaftsbeauftragte Petra Taubach, Telefon 0 28 71 95 33 28, E-Mail: ptaubach@mail.bocholt.de


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Ausstellung: "China: Menschen, Macht und Widersprüche"
Dr. Klaus Fritsche (rechts), Asienhaus Essen, führt in die Ausstellung "China: Menschen, Macht und Widersprüche" anlässlich der Ausstellungseröffnung am 7. Mai 2011 im Bocholter Rathausfoyer ein.