Kreis Unna - Presse und Kommunikation

20. Juni 2011

Kreis organisiert Kampf gegen gefährliche MRSA-Keime

Netzwerk wird weiter ausgebaut

Kreis Unna. (PK) Mit weit über 140 Teilnehmern aus fast 80 ambulanten und stationären Einrichtungen stieß die Fachtagung des Kreises Unna zum Thema Methicillin Resistenter Staphylococcus Aureus (MRSA) auf große Resonanz.

 

Auf Einladung des Fachbereiches Gesundheit und Verbraucherschutz und der Stabsstelle Planung und Mobilität informierten sich Mitte Juni Pflegedienstleitungen, Hygienefachkräfte und verantwortliche Leitungskräfte über MRSA und tauschten sich dazu aus.

 

Die kreisweite Veranstaltung war seit 2000 bereits die dritte ihrer Art und hatte speziell zu MRSA erneut die Vermittlung aktuellster Infos zur Erkrankung und zu Präventionsmöglichkeiten zum Inhalt. Ziel war es auch, die Pflegebetriebe und Multiplikatoren für das vom Kreis-Gesundheitsamt aufgebaute MRSA-Netzwerk mit Krankenhäusern und niedergelassenen Ärzten zu gewinnen. „Wir stehen damit weiter an der Spitze der Bewegung gegen die Ausbreitung des gefährlichen MRSA-Keimes in unserer Region“, hob Landrat Michael Makiolla hervor.

 

Amtsarzt Dr. Bernhard Jungnitz stellte die bisherige Zusammenarbeit mit sämtlichen Krankenhäusern der Region heraus. „Mit einem abgestimmten Untersuchungsraster werden bereits Risikopatienten auf den Befall resistenter Keime wie dem Methicillin resistenten Staphylococcus aureus untersucht.“ Jungnitz machte auch deutlich, dass gerade pflegebedürftige Menschen zur Risikogruppe gehören, bei der z.B. Wundheilungen erschwert würden und Antibiotika unwirksam seien. Wichtig sei deshalb, dass die Übergänge von der ambulanten in die stationäre Pflege reibungslos und mit hohem Hygienestandard funktionierten.

 

Roland Quentmeier, ebenfalls Mitarbeiter im Kreis-Gesundheitsamt warb ebenfalls für die Beteiligung vom MRSA-Netzwerk. „Im Kampf gegen MRSA muss das spezielle Know-how von Ärzten und Pflegefachleute gebündelt werden. Quentmeier stellte auch die bisherigen freiwilligen Qualitätsziele des MRSA-Netzwerkes vor, zu denen z.B. ein einheitlicher MRSA-Überleitungsbogen für weiter behandelnde Ärzte und Pflegeeinrichtungen gehört.

 

Andreas Kintrup, Leiter der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL), zeigte sich anhand vorliegender Zahlen überzeugt, dass sich Prävention für Patienten und Kassen rechnet. „Gute Hygienemaßnahmen verhindern lange, schwierige und teure Behandlungen.“

 

Sofort umsetzbare, praktische Hygienemaßnahmen im Krankenhaus, in der Arztpraxis, in Pflegebetrieben und beim Krankentransport wurden anschließend von Dr. Uwe Devrient vorgestellt. Der ärztliche Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Unna, Hygienebeauftragter Arzt im Evangelischen Krankenhaus Unna und Landesarzt des Deutschen Roten Kreuzes in Westfalen Lippe berichtete von seinen Erfahrungen: „Die sorgfältige und konsequente Händedesinfektion mit alkoholischen Lösungen hat sich bestens bewährt. Das Personal auch in Pflegeeinrichtungen muss aber einfache zeitsparende Möglichkeiten haben, im Arbeitsalltag diese Basishygiene einhalten zu können“, hob der Mediziner hervor.

 

In der Diskussion wurde deutlich, dass MRSA ein sehr ernst genommenes Thema ist und vielfach noch Lücken in der Information bestehen. Hans Zakel, Sozialplaner des Kreises und Moderator der Fachtagung, sicherte zu, sämtliche Tagungsinformationen an alle Pflegebetriebe und Teilnehmer zu senden und die Kommunikation zwischen Pflege und Gesundheit weiter zu fördern. „Wenn das MRSA-Netzwerk des Gesundheitsbereiches jetzt um die Fachleute aus dem Pflegebereich erweitert wird, können Probleme schneller gelöst und die absehbare neue Rechtsgrundlage rascher umgesetzt werden.“

 

Bildzeile: Landrat Makiolla begrüßte rund 140 Teilnehmer bei der MRSA-Fachtagung im Kreishaus Unna. Foto: Kreis Unna




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