Kreis Unna. (PK) Das Modellprojekt Radstationen im Kreis Unna geht an den Start: Ab 15. August können Radler/innen zwei Monate lang den Service der Stationen an den Bahnhöfen in Bönen, Fröndenberg, Schwerte und Selm zum halben Preis testen. Parken und Bewachung kosten im Testpaket und in der zweimonatigen Testphase bis 15. Oktober zehn Euro statt der sonst für zwei Monate fälligen 20 Euro.
Zu dem Sondertarif gibt es das komplette Service-Angebot zu: Auskünften zur Kommune, zu allen Radwegen und Hinweise zu Bus und Bahn. Gleichzeitig können die Nutzer/innen für geringe Kosten ihr Rad putzen und warten lassen.
Gefördert vom Land NRW will der Kreis Unna über ein Jahr lang in einem Modellprojekt erproben, wie die Radstationen zu Serviceknoten im öffentlichen Nahverkehr ausgebaut werden können. Klaus-Peter Dürholt, Verkehrsplaner des Kreises Unna, unterstreicht: „Wir wollen mit der DasDies Service GmbH als Betreiberin neue Serviceangebote und Öffnungszeiten testen. Wir prüfen insbesondere, wie die Nutzung und die Attraktivität der Stationen noch weiter gesteigert werden kann.“
In das Modellprojekt einbezogen sind die Stationen in Unna und Kamen, wo Bus- und Bahn-Zeitkartenbesitzer jetzt kostenlos parken. Zudem werden die Stationen in Bönen, Selm, Schwerte, Fröndenberg und Lünen aufgewertet. In Lünen wird aktuell eine 24-Stunden-Zugangsmöglichkeit mit Chips installiert. Nach deren Fertigstellung gilt auch hier das Sommer-Special: Zwei Monate parken und testen für nur fünf Euro im Monat.
Zusätzliche Serviceangebote sollen die Radstationen „als Bindeglieder“ zwischen den umweltfreundlichen Verkehrsarten Schiene, Bus, Fahrrad sogar flächendeckend im Kreis aufwerten. Neben dem kostenlosen und preisreduzierten Parken, das zusätzliche Pendler wie Touristen auf und in die Bahn brachte, baut Klaus-Peter Dürholt auf die Ausweitung für die in Unna und Kamen erprobten Transport- und Orientierungshilfen durch Beschäftigte der Radstation: „Damit werten wir beide Angebote auf.“ Dieser „Hin-und Weg“-Service soll auf möglichst viele Stationen im Kreis ausgedehnt werden.
Qualifiziert wird zudem das Angebot der Radstationen für Touristen: Leihfahrräder (darunter auch Elektrobikes und Therapieräder für Menschen mit Behinderungen) sind gefragt. Die fünf Radhotels in Selm, Lünen, Bönen, Schwerte und Fröndenberg werden sowohl von Gruppen als auch Einzel-Radwanderern gebucht. Die Radstationen zeigen Besuchern auch den Weg: Informationen über Fahrradrouten, Sehenswürdigkeiten und die Region sind in allen Stationen verfügbar, teilweise schon an Infoterminals mit Touchscreen-Technik zum Selbstbedienen.
Im Modellprojekt wird jetzt detailliert untersucht, wie das Gesamtangebot sinnvoll ausgebaut wird und wie die Radstationen neuen Typs dauerhaft finanziert werden können. Das Land erhofft sich von dem Modell im Kreis Unna Lösungen, die später in ganz NRW umsetzbar sind.
Aktuelle Informationen zu Öffnungszeiten und Preisen finden sich unter: www.die-radstationen.de.
Hintergrundinformation:
Von bundesweit aktuell 91 bestehenden Radstationen befinden sich 64 in Nordrhein-Westfalen. Allein 13 Radstationen arbeiten im „Fahrradfreundlichen Kreis Unna“.
Der weitaus größte Teil dieser Radstationen liegt an Bahnhöfen und bietet damit beste Voraussetzungen für die kombinierte Nutzung von Bahn und Rad. Radstationen und Bahnhöfe stellen eine ideale Verbindung für eine umweltfreundliche Mobilität dar. Die Bahnhöfe sind leistungsfähige Knotenpunkte im regionalen, aber auch nationalen Reiseverkehr. Stammkunden wie Tagestouristen finden hier einen Taktverkehr in die direkt angrenzenden Kommunen wie auch in die Landeshauptstadt Düsseldorf oder direkt nach Berlin. In rund drei Stunden ist etwa die Bundeshauptstadt erreicht. Die meisten Züge und viele Busse bieten die Mitnahme von Fahrrädern an - eine ideale Kombination, die zunehmend Nutzerinnen und Nutzer überzeugt.
Sowohl die Abstellmöglichkeit als auch das Ausleihen von Fahrrädern sind die zentralen Angebote der Radstationen. Daneben offerieren die Radstationen im Kreis Unna zahlreiche weitere Serviceangebote: Fahrradreinigung, Durchführung von Reparaturen, Vermietung von abschließbaren Schränken. Informationen zu Radtouren sowie Radwanderkarten, Informationen über touristische Angebote und Sehenswürdigkeiten.
Für Besucherinnen und Besucher des Kreises steht hier eine breite Palette von Leihfahrrädern bereit: Diese reicht von Citybikes über Elektroräder, Rikschas bis hin zu Therapierädern für Menschen mit Handicaps. Hinzu kommen Radhotels, die Fahrradtouristen an den regionalen Routen preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten bieten. Im Fahrradmuseum können sich alle Interessierten über die Entwicklung des Drahtesels informieren.