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Münster, 30.09.2011

UNESCO-Welterbe: Schlägt Münster den Prinzipalmarkt vor?
Verwaltung hat Vorlage zum Bewerbungsverfahren erarbeitet / Rat entscheidet im Oktober

Münster (SMS) Die deutsche Vorschlagsliste zum UNESCO-Weltkulturerbe wird ab 2015 fortgeschrieben. Zurzeit beginnt die Vorauswahl in den Bundesländern. In diesem Zusammenhang schlägt die Verwaltung dem Rat der Stadt Münster vor, sich mit dem wieder aufgebauten Prinzipalmarkt am Bewerbungsverfahren in Nordrhein-Westfalen zu beteiligen. "Am Prinzipalmarkt ist ablesbar, wie nachhaltig und zukunftsweisend die Stadt nach 1945 mit ihrem baukulturellen Erbe umgegangen ist und um die Bewahrung ihrer historischen Identität gerungen hat", fasst Oberbürgermeister Markus Lewe die Stärken des Prinzipalmarktes zusammen.

Die Überlegungen der Stadt, sich um die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste zu bewerben, richteten sich bisher vor allem auf das Rathaus als Stätte des Westfälischen Friedens. Vorverhandlungen mit dem NRW-Bauministerium scheiterten aber mehrfach daran, dass es dem Rathaus durch die erheblichen Kriegszerstörungen an den maßgebenden UNESCO-Kriterien der Authentizität der historischen Bausubstanz mangelt. Seine herausragende geschichtliche Bedeutung als Ort des Westfälischen Friedens konnte dieses Problem nicht ausgleichen.

"Um im Kontext der UNESCO-Kriterien zu bestehen, müssen sich Bewerbungen auf Stätten beziehen, die dem internationalen Denkmalvergleich standhalten und die darüber hinaus einen innovativen Beitrag zum Welterbe leisten können", sagt Stadtdirektor Hartwig Schultheiß. "Eine solche Stätte ist der Prinzipalmarkt. Er ist nach den Zerstörungen des 2. Weltkriegs im Dialog zwischen Politik, Verwaltung und Eigentümern wieder aufgebaut worden. Dieses Vorgehen ist gerade heute hochaktuell und macht den Prinzipalmarkt zu einem in der UNESCO-Liste seltenen demokratischen Erbe."

Schon für Theodor Heuss war das Münster der 1950er Jahre Deutschlands schönste Stadt. Die Faszination ist seitdem ungebrochen. In den Umfragen rangiert der Prinzipalmarkt immer wieder ganz vorn. "Aber der Prinzipalmarkt ist nicht nur schön. Mit der Bewahrung des zentralen Stadtraums, seiner Parzellenstruktur, Maßstäblichkeit und Atmosphäre ist der Prinzipalmarkt auch ein einzigartiges Dokument des Wiederaufbaus europäischer Städte", erläutert Marlies Voss, Leiterin der städtischen Denkmalbehörde. "Gerade der vereinfachte Wiederaufbau, der erst spät eine fachliche Würdigung erfahren hat, stellt eine im nationalen und europäischen Städtevergleich einmalige Lösung dar."

In der entsprechenden Ratsvorlage werden mögliche Erwartungen dennoch vorsichtshalber gedämpft. Mit dem anstehenden regionalen, nationalen und internationalen Auswahl-, Ranking- und Umsetzungsprozess seien ein Zeithorizont von bis zu 20 Jahren und rein rechnerisch sehr geringe Chancen einer Bewerbung verbunden, heißt es dort. Um das EU-Kulturerbe-Siegel für das Rathaus als Stätte des Westfälischen Friedens will sich die Stadt deshalb unabhängig davon weiter bewerben - gemeinsam mit der Stadt Osnabrück.

Die Vorlage zur UNESCO-Welterbeliste steht ab dem 11. Oktober in den parlamentarischen Gremien auf der Tagesordnung. Die Entscheidung fällt am 19. Oktober im Rat der Stadt.

Foto: Münsters Prinzipalmarkt fasziniert viele Menschen. Der Rat der Stadt entscheidet im Oktober, ob es eine Bewerbung um die Aufnahme in die UNESCO-Welterbeliste geben soll. Foto: Presseamt Stadt Münster / Tilman Roßmöller. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.


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Prinzipalmarkt

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