Kreis Unna - Presse und Kommunikation

28. Oktober 2011

Pflegeberaterinnen des Kreises geben Tipps (II)

Wenn der Medizinische Dienst kommt

Kreis Unna. (PK) Es kann schnell geschehen. Ein Mensch wird zum Pflegefall und dies verändert sein Leben und das der Familie. Jetzt sind guter Rat und qualifizierte Hilfe gefragt. Die Pflegeberaterinnen des kreiseigenen Pflegestützpunktes in Kamen geben ein paar Tipps für den „Fall des Falles“.

 

Begutachtung durch den Medizinischen Dienst

Seit fast zwei Jahren betreut und pflegt Maria S. (79 Jahre) ihren dementen Ehemann. Die Erkrankung ist weit fortgeschritten, so dass der 83-Jährige bei vielen Tätigkeiten Hilfe benötigt. Gleichzeitig fällt Maria S. die Betreuung ihres Mannes immer schwerer, da sie auch nicht mehr die Jüngste ist. Einen Antrag auf Leistungen der Pflegeversicherung hat sie bislang nicht gestellt, da sie es als ihre Aufgabe ansieht, für ihren Mann da zu sein. Doch jetzt benötigt sie dringend eine Unterstützung.

 

„So oder so ähnlich gestalten sich viele Pflegesituationen“, weiß Anne Kappelhoff, Beraterin im kreiseigenen Pflegestützpunkt in Kamen. Für solche Situationen rät sie, Leistungen der Pflegeversicherung zu beantragen, um einen finanziellen Zuschuss für notwendige Hilfen zu bekommen. „Die Begutachtung durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) ist dabei eine wichtige Voraussetzung für die Einstufung in eine Pflegestufe“, unterstreicht Anne Kappelhoff.

 

Die Beraterin empfiehlt, sich gut auf diesen Termin vorzubereiten, denn der Gutachter muss sich beim Hausbesuch in kurzer Zeit einen umfassenden Eindruck über die Pflegesituation machen. „Für die Einschätzung des Hilfebedarfs ist ein Pflegetagebuch eine gute Hilfe“, gibt Anne Kappelhoff einen praktischen Tipp.

 

„In dem Pflegetagebuch werden die täglichen Verrichtungen aufgelistet, bei denen der Pflegebedürftige Hilfe benötigt.“ So wird in einer Tabelle der Zeitaufwand für die Hilfestellungen eingetragen. Dazu zählen:

  • Hilfe bei der Körperpflege, z. B. Hilfe beim Duschen oder Baden
  • Hilfe bei der Ernährung, wie beispielsweise Hilfe bei der Nahrungsaufnahme
  • Hilfe bei der Mobilität, z. B. die Hilfe beim Aufstehen und zu Bettgehen, An- oder Auskleiden
  • Hilfe bei der hauswirtschaftlichen Versorgung, wie z. B. Reinigen der Wohnung

 

Das Pflegetagebuch sollte über einen Zeitraum vom sieben bis zehn Tagen geführt werden. „Das ist oft eine weitere Belastung für die Angehörigen, aber die Dokumentation des Pflegeaufwandes ist eine gute Vorbereitung und hilft, den täglichen Pflegeaufwand realistisch darzustellen“, weiß Anne Kappelhoff.

 

Für Fragen zum Thema stehen die Beraterinnen des Pflegestützpunktes an der Nordenmauer 18 in Kamen zur Verfügung. Dort gibt es auch Vordrucke für ein Pflegetagebuch. Die Öffnungszeiten sind montags bis freitags von 9 bis 12.30 Uhr und donnerstags von 14 bis 17 Uhr. Telefonisch sind die Mitarbeiterinnen unter 0 23 07 / 28 99 06 0 oder per Mail an psp.kamen@kreis-unna.de zu erreichen.

 

Bildzeile: Beraterin Anne Kappelhoff gibt Tipps zum Medizinischen Dienst. Foto: Kreis Unna




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Anne Kappelhoff


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