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Münster, 29.02.2012

48,3 Prozent der Münsteraner sehen keinen Anlass zur Ehrung Hindenburgs
Bürgerumfrage liefert aktuelles Meinungsbild zu Straßenbenennungen

Münster (SMS) Fast 70 Prozent der Münsteraner sind dafür, Personen mit besonderer zeitgeschichtlicher Bedeutung durch Benennungen von Straßen und Plätzen zu ehren. Hinzu kommen weitere 17,5 Prozent, die ebenfalls für Ehrungen durch Straßenbenennungen sind, das aber Personen mit lokalem Bezug vorbehalten wollen. In Kenntnis der Ergebnisse der Expertenkommission "Straßennamen" sehen für die Ehrung des ehemaligen Reichspräsidenten Hindenburg durch Namensgebung für den größten Platz der Stadt heute 48,3 Prozent keinen Anlass mehr; nur 35 Prozent sehen weiterhin Anlass für die Ehrung Hindenburgs durch die Namensgebung. Dies ist das Ergebnis einer repräsentativen Bürgerumfrage.

Für die Erhebung hatte die Stadt im Januar 5250 Fragebögen an zufällig ausgewählte Münsteranerinnen und Münsteraner verschickt. Mehr als 1930 ausgefüllte Fragebögen kamen bis zum 15. Februar zurück und sorgen für eine breite Datenbasis. "Der Rücklauf war überdurchschnittlich hoch, zumal kein Erinnerungsschreiben verschickt wurde", freut sich Oberbürgermeister Markus Lewe. "Auch die differenzierten Antworten zu der offenen Frage zeugen von großem Interesse. Als Stadt des Westfälischen Friedens hat Münster eine besondere Verantwortung für den Umgang mit Geschichte."

In Münster wird seit längerem darüber diskutiert, wer dauerhaft durch Straßennamen geehrt werden darf. Wie soll sich die Stadt zu Persönlichkeiten stellen, die sie durch Straßennamen in besonderer Weise geehrt hat, wenn sich diese Ehrung aufgrund neuerer Forschungsergebnisse als fragwürdig erweist? Aus Bürgerschaft und Politik liegen Anträge zur Umbenennung von Straßen, Wegen und Plätzen mit "strittigen" Namen vor. Hiermit hat sich eine Expertenkommission im Auftrag des Ältestenrates der Stadt befasst und entsprechende Empfehlungen vorgelegt.

Um zusätzliche Informationen für die parlamentarischen Gremien zu gewinnen, wurde im Auftrag des Ältestenrates auch die Bürgerumfrage "Ehrung von Personen durch Straßenbenennungen". vorgenommen. Grundlage waren Empfehlungen einer vom Ältestenrat eingesetzten "Kommission Straßennamen". Im Mittelpunkt der Befragung sollte der Umgang mit Namensgebern stehen, die sich nach Einschätzung der Kommission als Stützen des NS-Regimes erwiesen haben.

Neben dem Hindenburgplatz wurde in der Erhebung auch die Meinung zu weiteren in der Diskussion befindlichen Straßennamen abgefragt, zu denen ebenfalls Empfehlungen der Kommission vorliegen. Hier befürwortet die größte Gruppe der Befragten die Beibehaltung der Namen, allerdings soll ein Zusatzschild mit Erläuterungen angebracht werden (30,2 Prozent). Etwas weniger (27,6 Prozent) sind für die Beibehaltung der Namen ohne Zusatzschild. Die drittgrößte Gruppe (22,6 Prozent) ist der Meinung, dass die Namen geändert werden sollen. Für eine Namensänderung mit einem Erläuterungsschild sprechen sich 16,2 Prozent aus.

Der Ältestenrat hatte außerdem eine Informations- und Kommunikationsphase angeregt. Deshalb wurde in der Umfrage auch thematisiert, ob sich die Befragten zum Thema "Ehrung von Personen durch Straßenbenennungen" ausreichend informiert fühlen. Hier antworteten 56,4 Prozent mit "Ja", weitere 30,3 Prozent mit "Ja, zum Teil"; lediglich 11,4 Prozent verneinten die Frage.

Mit der Bürgerumfrage liegt nun ein aktuelles, repräsentatives Meinungsbild vor. Die Entscheidung über eine mögliche Umbenennung des Hindenburgplatzes liegt beim Rat, über die anderen Straßennamen entscheidet die jeweils zuständige Bezirksvertretung. Eine Vorlage mit einem Entscheidungsvorschlag zum Hindenburgplatz ist für die Ratssitzung am 21. März vorgesehen.

Die Ergebnisse der Bürgerumfrage sind in Münsters Internetportal unter www.muenster.de/stadt/strassennamen/ dokumentiert. Hier finden sich auch weitergehende Auswertungen nach Geschlecht, Altersgruppen und Herkunft der Befragten nach Stadtbezirken.

2 Anlagen (pdf)

Ergebnis Bürgerumfrage: Grafiken und Tabellen

Ergebnis Bürgerumfrage: Auswertung nach soziodemografischen Merkmalen




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