Kreis Unna - Presse und Kommunikation

27. März 2012

Sozialer Status entscheidend für Zahngesundheit

Prophylaxeprogramm greift

Kreis Unna. (PK) Die Teams des Zahnärztlichen Dienstes des Kreises haben auch im vergangenen Jahr Zahnuntersuchungen an den Schulen und in den Kindergärten im Kreis Unna durchgeführt. Erfreuliches Ergebnis: Die Prophylaxe zeigt Wirkung.

 

Insgesamt wurden im Schuljahr 2010/2011 vom Kreis Unna die Zähne von 33.328 Kindern und Jugendlichen (2009/2010: 33.913) untersucht. Der Anteil von unter Dreijährigen hat sich dabei seit dem Jahr 2000 fast verzehnfacht und beträgt jetzt schon fast 8 Prozent.

 

Die Untersuchungen zeigen deutlich, dass das Vorkommen von Karies eng mit dem Sozialstatus verknüpft ist. Eltern sozial schwacher, bildungsferner Schichten gehen mit ihren Kindern oft nicht im notwendigen Maß zu einer zahnmedizinischen Betreuung. Während sich die große Mehrheit der Kinder - nicht zuletzt aufgrund der vom Kreis Unna durchgeführten gruppenprophylaktischen Maßnahmen - an gesunden Zähnen erfreuen kann, tragen ca. 20 Prozent der Kinder fast 80 Prozent der Karieslast mit Folgen für ihre gesamte gesundheitliche Entwicklung. Der Zahnärztliche Dienst nimmt sich deshalb besonders dieser Personengruppe an.

 

In 180 von insgesamt 193 Kindergärten und Tageseinrichtungen (2010: 177) ist der Zahnärztliche Dienst des Kreises 2011 aktiv gewesen und hat Prophylaxeveranstaltungen durchgeführt. Diese beinhalten in erster Linie Zahnputzübungen, Ernährungslenkung und themenbezogenen Unterricht. Mit Geschichten und Rollenspielen werden die Kinder mit der Bedeutung der Zahngesundheit und dem Ablauf einer zahnärztlichen Behandlung vertraut gemacht und lernen, dass man vor dem Zahnarzt keine Angst haben muss.

 

Neben den Kindergärten sind Informationsveranstaltungen auch in Grund- und Förderschulen des Kreises Unna durchgeführt worden. Von den 89 Grund- und Förderschulen im Kreisgebiet konnten 65 (2010: 71 Prozent) aller Schulen erreicht und annähernd 40 Prozent der Kinder gruppenprophylaktisch betreut werden.

 

Entsprechend der Ungleichverteilung der Karies und gemäß dem gesetzlichen Auftrag, Kinder mit besonders hohem Kariesrisiko einer besonderen Betreuung zuzuführen, werden Kinder in ausgesuchten Tageseinrichtungen intensiver prophylaktisch betreut und an allen Förderschulen sowie inzwischen zehn Grundschulen ein Programm mit zusätzlicher Fluoridierung (Zahnhärtung) durchgeführt. Fast 2000 Schüler und Schülerinnen nehmen an diesen Spezialprogrammen teil. Hierdurch konnte bei den am stärksten von Karies betroffenen Kindern die Zahl der erkrankten Zähne um mehr als 30 % gesenkt werden.

 

Das Klinomobil, die „rollende Zahnarztpraxis“ des Kreises, war 2011 an 10 Tagen während der Sommerferien in acht Städten und Gemeinden des Kreises unterwegs und hat insgesamt 733 Personen angelockt (2010: 756). Dabei standen erste Zahnarztkontakte und Angstabbau, Zahnuntersuchungen und richtiges Zähneputzen im Mittelpunkt der Aktionen.

 

Als zusätzlichen und kostenlosen Service bietet der Fachbereich Gesundheit und Verbraucherschutz schon seit 2004 die unabhängige zahnmedizinische Patientenberatung an. Alle Bürgerinnen und Bürger können sich dort über Behandlungsmethoden informieren oder sich von den Zahnärzten des Kreises untersuchen lassen und dort eine „Zweitmeinung“ einholen. Das Angebot erfreut sich großer Beliebtheit und wird im „Dschungel“ der Heil- und Kostenpläne, Festzuschüsse und Privatleistungen gerne in Anspruch genommen.

 

Für über 2.700 Ratsuchende konnte in den letzen 7 Jahren ein Termin für eine persönliche Beratung durch die „Kreiszahnärzte“ angeboten werden. Thematische Schwerpunkte der Beratung bilden die Themen Zahnersatz und Implantate und die damit verbundenen Kosten sowie die Erklärung von Behandlungsalternativen. Das Beratungsangebot des Zahnärztlichen Dienstes besteht exklusiv für die Bürgerinnen und Bürger des Kreises Unna und wird im Kreisgesundheitsamt in Unna und im Kreishaus Lünen gemacht.




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