Kreis Unna. (PK) Das sogenannte Krim-Kongo-Fieber wird seit 2002 in der Türkei diagnostiziert. Seitdem gibt es zwischen Mai und September immer wieder Erkrankungen und Todesfälle. Da ein Impfstoff fehlt, rät Amtsarzt Dr. Bernhard Jungnitz insbesondere Türkeireisenden zu größter Vorsicht.
„Die Übertragung des Krim-Kongo-Fiebers erfolgt durch einen Zeckenbiss oder durch Kontakt zu Fleisch oder Blut von infizierten Tieren, selten gibt es auch eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung“, beschreibt Dr. Jungnitz den Infektionsweg.
Besonders gefährdet sind Personen, die in der Türkei (Schwarzmeerregion) vermehrt mit Zecken in Kontakt kommen, Urlauber, die viel draußen unterwegs sind (Trekking, Zelttouren), und Türkeireisende.
Das von den Zecken übertragene Krim-Kongo-Virus ist völlig verschieden von dem auch in Deutschland verbreiteten und ebenfalls von Zecken übertragenen FSME-Virus. „Der FSME-Impfstoff ist deshalb gegen das Krim-Kongo-Fieber völlig wirkungslos“, macht Dr. Jungnitz deutlich.
Die Inkubationszeit des Krim-Kongo-Fiebers liegt zwischen einem und 13 Tagen. Typisch für das Krankheitsbild sind plötzliches hohes Fieber und Schüttelfrost, begleitet von starken Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, Erregbarkeit und starkem allgemeinem Krankheitsgefühl. Im Zweifelsfall rät Dr. Jungnitz, sofort einen Arzt einzuschalten.
Da ein Impfstoff fehlt, rät der Amtsarzt beim Türkeibesuch auf einen insgesamt guten Zeckenschutz zu achten und Kontakt zu Tieren generell zu vermieden.