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Münster,26.09.2012

Allianz von Campus, Stadt und Bürgerschaft: Studieren in Münster soll nicht an Wohnraum scheitern
Appell von Stadt, Uni und FH / Schon ab Oktober "Konversions-Häuser" für Studierende / Neue Online-Wohnbörse

Münster (SMS) Der Wunsch nach einem Studium in Münster soll nicht an fehlendem Wohnraum scheitern. Eine Allianz von Campus, Stadt und Bürgerschaft mobilisiert dafür zusätzliche Zimmer, Appartements und Wohnungen. Mit verteilten Rollen sorgt sie unter anderem für die Nutzung freiwerdender Häuser der britischen Streitkräfte, für den Bau von neuen Wohnanlagen, für mehr Vermietung durch private Haus- und Wohnungseigentümer, für die Erschließung von Mietwohnraum in Nachbarkommunen und eine neue Online-Wohnungsvermittlung.

Münster ist gefragt - auch bei Studentinnen und Studenten. Schon jetzt ist es für Studierende schwieriger als in den vergangenen Jahren, eine bezahlbare Unterkunft zu finden. Ab 2013 wird es richtig eng, dann ist mit dem doppelten Abiturjahrgang die Nachfragespitze absehbar - schließlich werden in Münster bis 2015 im Vergleich zum Jahr 2011 zirka 5800 zusätzliche Studienplätze geschaffen.

Stadt, Universität, Fachhochschule, Studentenwerk sowie Allgemeine Studierendenausschüsse von Universität und Fachhochschule haben deshalb einen "Arbeitskreis studentische Wohnraumversorgung" gebildet. In diesem Netzwerk führen sie Informationen, Ideen und Initiativen zusammen und schmieden Projektkooperationen. Allen ist klar, dass die Herausforderung zugleich eine große Chance für die Zukunft der gesamten Stadt birgt, die sich das Leitmotiv "Wissenschaft und Lebensart" gegeben hat. Oberbürgermeister Markus Lewe: "Die Entwicklungschancen Münsters sind essentiell mit der Attraktivität der Universitäts- und Hochschulstadt verbunden."

Gemeinsam mit der Universitätsrektorin Prof. Dr. Ursula Nelles und der Fachhochschulpräsidentin Prof. Dr. Ute von Lojewski appelliert der Oberbürgermeister an private Haus- und Wohnungseigentümer, Zimmer, Appartements und Einliegerwohnungen an Studierende zu vermieten. Auch möblierte Zimmer zur Untermiete - in der Vergangenheit übliche studentische Wohnform - könnten vielen in den ersten Monaten den Start in Münster erleichtern.

Der Aufruf richtet sich nicht nur an die Einwohner von Münster. Bei einem Treffen mit den Bürgermeistern der Stadtregion hatte OB Lewe dieses Anliegen bereits im Frühjahr thematisiert. Die Bürgermeister haben zugesagt, in ihren Orten eine Kampagne zur Mobilisierung von zusätzlichem privatem Wohnraum für Studierende zu unterstützen.

Initiativen und Erfolge für mehr studentischen Wohnraum:

  • Der Universität rechnet für die nächsten Jahre mit rund 40 000 Studierenden. Ihr ist es jetzt mit Unterstützung der Stadt gelungen, den "Internationale Studentenwohnheime e.V." mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben zusammen zu bringen. "Anfang Oktober wird der Verein zunächst 32 der ehemals von britischen Armeeangehörigen genutzten Häuser in der Lilienthalstraße und der Schlesienstraße in Gremmendorf in seine Verwaltung mit übernehmen. Damit stehen ab Mitte Oktober etwa 130 zusätzliche Wohnheimbetten zur Verfügung", sagte Rektorin Prof. Nelles. Sie dankte dem Internationale Studentenwohnheime e.V., dass er durch sein Engagement kurzfristig dieses Angebot ermögliche - "ein gutes Beispiel dafür, was wir in Münster in einer konzertierten Aktion erreichen können", so die Uni-Rektorin.

  • Die Fachhochschule, an der mittlerweile schon 10 800 Studierende eingeschrieben sind, hat sich ebenfalls auf den großen Ansturm eingestellt. Viele von denen, die am Standort Steinfurt studieren, wohnen nach Angaben von Präsidentin Prof. Lojewski in Münster. Die FH hat sich in das Netzwerk mit mehreren Beiträgen eingebracht. Der Fachbereich Sozialwesen hat das Projekt "Wohnen für Hilfe" wissenschaftlich begleitet, das Jung und Alt zusammenführt nach der Faustregel: Monatlich eine Stunde arbeiten für einen Quadratmeter Wohnfläche. "Der Fachbereich Design wird im Wintersemester gemeinsam mit Studierenden ein Marketingkonzept entwickeln. Dieses wird sich in einer Öffentlichkeitskampagne der Stadt niederschlagen, die sich an potenzielle Investoren und Anbieter von studentischem Wohnraum wendet", berichtete die FH-Präsidentin.

  • Das Studentenwerk als größter Anbieter von preiswertem studentischem Wohnraum verfügt aktuell über 4700 Einzelzimmer, Appartements und Wohnungen in 23 Wohnanlagen (durchschnittliche Warmmiete einschließlich aller Nebenkosten: 238 Euro). Geschäftsführer Peter Haßmann: "Bis zum Wintersemester 2013/14 wird sich das Angebot durch neue Wohnanlagen am Horstmarer Landweg und an der Boeselagerstraße auf fast 5200 Wohneinheiten erhöhen, ein Jahr später werden über 5400 Wohneinheiten im Angebot sein." Auch aufgrund von Anfragen privater Investoren "lotet das Studentenwerk derzeit alle Möglichkeiten aus, um eventuell durch Kooperationen das Angebot so schnell wie möglich zumindest für einen Zeitraum bis Ende 2015 zu erweitern", erläutert Peter Haßmann. "Konkret verhandeln wir derzeit auch mit der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben über die Anmietung von 66 Häusern am Torminweg und Köhlweg, die vormals von den britischen Streitkräften genutzt wurden. Wir hoffen, hier noch im Oktober 2012 weitere 198 WG-Zimmer an Studierende vermieten zu können", so der Geschäftsführer des Studentenwerks.

Couchvermittlung und mehrsprachige Online-Wohnbörse

  • Der AStA der Universität schafft für alle Studierenden der Universität und der Fachhochschulen in Münster die neue Online-Plattform "Das Brett" (www.dasbrett.ms). Sie wird Serviceleistungen speziell für Studierende zusammenführen. "Als erster Baustein geht im Oktober eine Wohnbörse ans Netz, die Anbieter und Wohnraumsuchende auf dem studentischen Wohnungsmarkt zusammenbringt und diesen weitergehende Information und Betreuung bietet", kündigte Tim Osterhaus an, der im AStA der Universität als Referent für Bildung und Soziales zuständig ist. "Mit Blick auf die internationalen Studierenden wird die Website mehrsprachig, für die Wohnbörse wird es auch eine App für Smartphones geben", so Tim Osterhaus. Außerdem soll die Online-Plattform Studierenden, die ohne jede Unterkunft in Münster gestrandet sind, im Projekt "Deine Couch für Erstis" Schlafplätze vermitteln. Wer ein Sofa, eine Matratze oder auch einen Platz für eine Isomatte übrig hat, kann diese vorübergehend als Schlafplatz anbieten, damit sich Studierende eine Wohnung suchen oder den Zeitraum überbrücken können, bis bereits angemietete Zimmer frei werden.

  • Die Stadtverwaltung prüft, ob sie ergänzend zu dieser Online-Wohnbörse im kommenden Jahr befristet eine Informations- und Anlaufstelle mit Servicetelefon für Wohnraumanbieter schaffen kann. An diese könnten sich die (vornehmlich privaten) Wohnraumanbieter wenden, die Information und Unterstützung benötigen, um ihr Angebot zugänglich zu machen. Ziel wäre es, auch diese Angebote für die Online-Wohnbörse in der Plattform "Das Brett" zu erschließen.

Zimmer für Studenten als Form des Bürgerengagements

  • Die Stiftung "Bürger für Münster" wird in ihren Netzwerken dazu aufrufen, zusätzlichen Wohnraum für Studenten bereitzustellen. Das sagte Hans-Peter Kosmider vom Vorstand der Stiftung zu. In Münster seien das Bürgerengagement und die Identifikation der Bürgerschaft mit ihrer Stadt traditionell hoch. "Dass Münster sich als Stadt der Wissenschaft und Lebensart und als weltoffene Stadt versteht, wird ganz wesentlich von den Bürgern getragen", so Hans-Peter Kosmider. Dafür stehe nicht zuletzt auch die mit dem Bürgerpreis ausgezeichnete Initiative "Wohnen für Hilfe". "Tragen wir als Bürger dazu bei, dass Münster weiterhin auch für Studenten attraktiv ist. Ein leerstehendes Kinderzimmer an Studenten zu vergeben, kann durchaus eine Form von Bürgerengagement sein, um jungen Menschen zu helfen."

Anlagen:

Im Oktober startet ein neues Online-Portal mit Wohnungsbörse (Screenshot)

Aufruf von Stadt, Uni und FH (PDF)

Presseinformation der NRW-Wissenschaftsministerin zur münsterschen "Allianz" (PDF)


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