16. November 2012

Funkalarmierung: Die digitale Schallmauer durchbrochen

Feuerwehr und Rettungsdienst: Kreis hat Infrastruktur für modernes System geschaffen

Kreis Viersen

Ein Meilenstein in der Entwicklung des Feuerschutz- und Rettungswesens im Kreis Viersen: Bis Ende des Jahres hat der Kreis die "stille Alarmierung" von rund 1800 Feuerwehrleuten und Rettungskräften von analoger auf digitale Technik umgestellt. "Dieser Service kommt dem Schutz von Leben, Sachwerten und der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger im Kreis Viersen zugute. Das Niveau wird mit der Einführung deutlich verbessert", sagt Landrat Peter Ottmann. Die gesamte Maßnahme kostet rund eine Million Euro.

Die Kreisleitstelle beschäftigt sich seit 2010 mit einer Umstellung auf eine leistungsfähigere neue Funk- und Kommunikationstechnik. Der Kreis hatte sich in Abstimmung mit seinen Städten und Gemeinden im vergangenen Jahr entschieden, ein modernes Alarmierungsnetz aufzubauen und künftig zu nutzen. Die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehren der Städte und Gemeinden des Kreises werden künftig zu allen Einsätzen von der Kreisleitstelle auf digitaler Basis alarmiert. Diese effiziente Art der Alarmierung praktizieren auch die Mitarbeiter der Rettungswachen im Kreis sowie die Angehörigen der Sondereinrichtungen des Rettungsdienstes und die freiwilligen Helfer in den Einheiten und Einrichtungen des Katastrophenschutzes.

Gesetzliche Grundlage dieser Maßnahme ist das Feuerschutzhilfegesetz des Landes NRW, das die Kommunen verpflichtet, den örtlichen Verhältnissen entsprechende Feuerwehren und Rettungsdienste zu unterhalten. Die Feuerwehren bekämpfen Schadensfeuer und leisten Hilfe bei Unglücksfällen sowie bei öffentlichen Notständen, die  durch Naturereignisse, Explosionen oder ähnliche Vorkommnisse verursacht werden. "Die Einführung der modernen Technik ist für die Feuerwehr ein Quantensprung. Das leistungsfähige System ermöglicht es den Hilfskräften, ihre Einsätze schneller, effektiver und zielorientierter durchzuführen - zum Wohle der Menschen im Kreis Viersen", sagt Kreisbrandmeister Klaus Thomas Riedel.

"Die analoge Technik genügt nicht mehr den allgemeinen technischen Mindestanforderungen", sagt Andreas Budde, Technischer Dezernent des Kreises Viersen. Die veraltete Funktechnik ist störanfällig und bietet nicht die Möglichkeit, Daten und Informationen auszutauschen und weiter zu geben. Budde: "All das leistet das neue System, nachdem nun die Infrastruktur aufgebaut ist und alle digitalen Funkmeldeempfänger zur Verfügung stehen."

Die Leitstelle ist bereits 2010/2011 mit einer neuen Funk- und Kommunikationstechnik ausgestattet worden. "In dieser Technik waren die Merkmale für die Umstellung von analoge auf digitale Alarmierung bereits berücksichtigt", berichtet Heinz-Georg Lenssen, der stellvertretende Leiter der Kreisleitstelle.

Das System funktioniert so: An zwei Dutzend geeigneten Punkten im Kreisgebiet (z.B. die Dülkener Windrose) werden so genannte "Digitale Alarm-Umsetzer" (DAU) installiert. Bei der Planung und Umsetzung dieser DAU haben Mitarbeiter des Landesamtes für Zentrale Polizeitechnische Dienste NRW (LZPD) den Kreis unterstützt. "Unter Berücksichtigung der geographischen Besonderheiten haben unsere Techniker das gesamte Kreisgebiet funktechnisch ausgeleuchtet und eingemessen", erläutert  Georg Nieskens vom LZPD.

Die Firma EuroBOS GmbH mit Sitz in Koblenz hatte nach einer europaweiten Ausschreibung den Auftrag bekommen, die Infrastruktur für die digitale Funkalarmierung aufzubauen. "Wir haben uns bei den notwendigen Elektro-, Schlosser- und Schreinerarbeiten in der Regel einheimischer Handwerksbetriebe im Kreis Viersen bedient", sagt EuroBOS-Firmensprecher Norbert Trinenberg. Der Zeitplan konnte nicht nur eingehalten, sondern sogar unterschritten werden. Trinenberg: "Die Feinabstimmung sowie die Ausrichtung der installierten DAU hat inzwischen stattgefunden." Mit dem Ergebnis, dass Kreisleitstelle und Einsatzkräfte die neue Technik schrittweise einführen und nutzen können.

Der Kreis und seine Städte und Gemeinden haben zügig 1819 digitale Funkmeldeempfänger angeschafft. Das leistungsfähige Gerät misst 8 x 6 x 2 Zentimeter und wird in einer Ledertasche am Hosengürtel oder in der Hosentasche getragen. Darüber hinaus sind 77 digitale Funkmeldeempfänger zur Sirenenauslösung sowie 22 digitale Empfänger zur Türöffnung (vornehmlich für Feuerwehrhallen) vorgesehen. Das Leitstellenteam um Heinz-Georg Lenssen programmiert zurzeit sukzessive die Empfänger für rund 1800 Hilfskräfte. Lenssen: "Die Umstellung ist nach unserem Zeitplan Ende des Jahres abgeschlossen."
www.kreis-viersen.de/leitstelle


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BOS

Demonstrieren die Geräte für die digitale Funkalarmierung im Kreis Viersen (v.l.): Landrat Peter Ottmann, Heinz-Georg Lenssen (stellvertretender Leiter Leitstelle), Kreisbrandmeister Klaus Thomas Riedel, Technischer Dezernent Andreas Budde. Foto: Axel Küppers / Abdruck honorarfrei

Herausgeber:

Kreis Viersen - Der Landrat
Axel Küppers
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