Schüler der Hegelsbergschule erstellten Stadt-Audio-Guides zum Leben in ihrem Umfeld

12. Juni 2013. 1100 Jahre Kassel: Jüngere Zeitgeschichte von Jugendlichen für Jugendliche zum Zuhören – unter diesem Motto wählten die Schüler der Klasse R7a der Gesamtschule am Hegelsberg Orte in der Nähe ihrer Schule, mit denen sie etwas verbindet. Unter Anleitung der Mitarbeiter des Vereins Medienblitz e.V. (Susanne Holbein, Andreas Wrzeschniok, Michael Wolf) ging es eine Woche lang raus in die umliegenden Stadtteile: zum Nordstadtpark, zum Halitplatz, in den Park auf den Warteberg und ans Wesertor. Mit ihren mobilen Aufnahmegeräten interviewten die Schüler Passanten, nahmen Umgebungsgeräusche auf und dokumentierten ihre eigenen Gedanken und Rechercheergebnisse.

Neugierig geworden war zum Beispiel die Gruppe um Leon, dem auf dem Schulweg ein Denkmal im Wartebergpark aufgefallen war. Wer war eigentlich dieser Adam von Trott zu Solz? Was wissen die Leute, die dort wohnen über ihn?

Am Halitplatz fragten Enes, Sorosh, Lukas, Kamazan, Diego und Sübeyir die Menschen, warum die Straßenbahnhaltestelle umbenannt wurde. Die Recherche eines traurigen Stücks aktueller Zeitgeschichte zum Mord an Halit Yozgat, der einem der Jungen persönlich bekannt war.

Aber auch die direkte Alltagswelt der Schüler wird mit neuem Blick untersucht. Einen Beitrag zu einem Platz im Grünen erstellten Gamze, Aleyna, Meryem, Arianna und Gizem. Sie gehen gerne in den Nordpark. „In anderen Parks haben wir schon negative Erfahrungen gemacht, hier nicht“, sagen sie.

Harris, Jessica, Darrai, Anna Maria und Bilal verabredeten sich im Treffpunkt „BuntStift“ am Wesertor mit Rappern aus Kassel: Khadir 61, Blackfire und MCPat erzählten ihnen, wie sie zum Rappen gekommen sind und welche Zukunftspläne sie haben. Selbstverständlich gibt es auch ein paar Hörproben in dem achtminütigen Beitrag.

Unter Anleitung der Medienpädagogen führten die Jugendlichen nahezu alle Produktionsschritte eigenständig durch. Am Schnittcomputer wurde ihnen klar, wie schwer es sein kann, aus dem aufgenommenen Tonmaterial das passende auszuwählen: Erst der Rohschnitt und dann – immer noch zu lang! Was werfen wir raus, was lassen wir drin?

Auch das Thema „Chillen in der Nordstadt“, das von Behcet, Fatih, Cemal, Aqib, Sefa und Arjan gewählt wurde, fordert Schnittdisziplin. Rund um den multikulturellen Jugendtreff im Kulturzentrum Schlachthof geht es ums Kickern, Tischtennis, Veranstaltungen wie das Open-Air Festival „Mind the Gap“, die Fahrradwerkstatt, den Aktivspielplatz Quellhofstraße und wer hier so auf wen trifft. „Tschüss, Arrividerci und Au Revoir“ heißt dann der Abschiedsgruß in diesem Hörstück.

Am Ende der Projektwoche fand die Premiere der Hörbeiträge im Klassenzimmer statt. Gespannt und mit Lampenfieber hörten die Schüler zu und waren selbst oft überrascht, wie professionell sich ihre Beiträge anhören. In der Abschlussdiskussion gab es viele positive Rückmeldung. Jessica etwa fand es gut, dass sie sich die Themen selbst aussuchen und rausgehen konnten, um sie umzusetzen.

Auch die Lehrerinnen, Birgit Traxel und Martina Krause, gaben an, viel übers Radiomachen gelernt zu haben. Sie können sich vorstellen, weitere Hörprojekte mit Schülern in den Unterricht einzuplanen.

Die Stadt-Audio-Guides der Schüler der Klasse R7a der Hegelsbergschule werden am Freitag, 14. Juni, im Rahmen der Preisverleihung der Preisträger des Radioprojekts „Hessen hören“ von 13.30 bis 15 Uhr auf dem Hessentag im Zelt der Landesregierung vorgestellt.

Weitere Informationen und die Beiträge der Jugendlichen sind auf der Webseite vom Medienblitz e.V: www.medienblitz-hessen.de zu finden. Das Ziel ist es, die Audioguides direkt vor Ort mit dem Smartphone zu hören.

Der Verein „Medienblitz e.V“ hat noch weitere Audioprojekte zu 1100 Jahre Kassel durchgeführt unter anderem ein Hörspiel mit dem 1. Mädchenhaus Kassel „Eine Reise von Chassalla nach Kassel“ (zu hören auf den Stadtteilwochen im Vorderen Westen). Die Reise geht im Sommer mit einem Trickfilm-/Filmprojekt vom 15. bis 19. Juli 2013 weiter. Es ist ein offenes Projekt für Jungen und Mädchen im Alter von zehn bis 15 Jahren. Anmeldungen bitte an das 1. Mädchenhaus Kassel, Telefon 7 17 85, Email: maedchenhauskassel@web.de.

Alle Forschungsergebnisse zu 1100 Jahre Kindheit werden vom 25. Oktober bis 8. November bei Hand in Hand Kirchditmold, Zentgrafenstraße 86, ausgestellt. Ausstellungseröffnung: Freitag, 25. Oktober, von 9.13 bis 20.13 Uhr.

Interessenten und Förderer weiterer Hörprojekte mit Kindern und Jugendlichen sind herzlich willkommen und wenden sich bitte an Susanne Holbein, info@medienblitz-hessen.de

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