Die türkische Partnerstadt Koaceli-Izmit zeigt sich beim Festival der Partnerstädte gesellschaftskritisch
11. September 2013. Die Rolle der Gewalt im türkischen Alltagsleben wird von der Seçil Mutlu in ihrem Stück „Schleife oder plus unendlich“ thematisiert. Die türkische Partnerstadt Koaceli – Izmit entsendet die 33jährige Autorin, Regisseurin und Schauspielerin am Montag, 16. September, um 19 Uhr, in den Stadtverordneten Saal des Kasseler Rathauses, um ihr Stück zu präsentieren.
Die Darstellung, die in türkischer Sprache mit deutschen Untertiteln stattfindet, beleuchtet das traditionelle Bild der Frau in der Türkei. Der Grundgedanke des Stücks ist, dass jede Art von Verhalten, das dem Individuum physischen und psychischen Schaden zuführt, Gewalt sei. Seçil Mutlu will die Augen der Gesellschaft öffnen für die Menschen, die gefangen sind im Zwiespalt ihrer traditionellen Erziehung und der modernen Gegenwart. Sie spielt dabei zwei verschiedene Frauen gleichzeitig, die in ihrem Alltag direkter Gewalt oder Gewalt in ihrem Umfeld ausgesetzt sind. Dabei wird jedoch nicht die männliche Perspektive vergessen. Der Mann wird gezeigt, der dem Druck gesellschaftlicher Konventionen und seiner traditionellen Erziehung erliegt.
„Schleife oder plus unendlich“ ermöglicht dem Zuschauer Interpretationsweisen eines Lebens, das von Gewalt, Zerstörung und Wiedergutmachung geprägt ist.
In Kassel leben 7.666 Menschen mit einem Pass aus der Türkei und viele zusätzlich mit deutscher Staatsbürgerschaft, aber einem türkischen Migrationshintergrund.
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