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Magdeburg, 06. November 2013
Mauerstück mit Graffiti künstlerisch aufgewertet
Enthüllung am Samstag durch Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch

Das Mauerstück der Berliner Mauer in der Lothar-Kreyssig-Straße wird in diesen Tagen beidseitig mit Graffiti gestaltet. Die offizielle Enthüllung nimmt am Samstag (9. November) um 11.00 Uhr Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch vor. Alle interessierten Magdeburgerinnen und Magdeburger sind dazu herzlich willkommen.

 

„Ziel der Gestaltung ist es, das Mauerstück und damit seine Identität als Teil der Deutschen Geschichte künstlerisch zu interpretieren“, so Bürgermeister Dr. Rüdiger Koch. „Dazu hatte das Jugendamt einen Wettbewerb organisiert und umgesetzt. Basis dafür ist ein Beschluss des Stadtrates, das historische Mauerstück wieder angemessen zu gestalten, nachdem im April 2012 Unbekannte das 3,60 Meter hohe und 2,7 Tonnen schwere Teil verunstaltet hatten. Ich hoffe, dass das nunmehr auch künstlerisch gestaltete Mauerstück nicht nur am 9. November, dem Tag des Mauerfalls, auf eine große Resonanz bei den Magdeburgerinnen und Magdeburgern stößt.“

 

Im Rahmen des Wettbewerbes hatten zwei Graffitikünstler jeweils zwei Entwurfsskizzen als Gestaltungsvorschlag eingereicht. Der Kulturausschuss des Stadtrates entschied sich für eine Entwurfsskizze des Magdeburger Künstlers Christoph Ackermann.

 

„Aufgebrochene Zaunelemente ergeben den Umriss des noch geteilten Deutschlands, welche sich im oberen Bereich in blühende Äste verwandeln“, kommentiert Christoph Ackermann die Gestaltung der zum Dom zeigenden Seite des Mauerstücks, das der Stadt im Oktober 2010 von der Axel-Springer AG geschenkt wurde. „In den Ästen befindet sich ein aufgebrochener Vogelkäfig, aus dem sich die Taube als Sinnbild des Friedens von ihren Ketten befreit. Die zum Breiten Weg zeigende Seite wird mit einem Mauerspecht gestaltet, der in ein Stück Mauer die Umrisse des vereinten Deutschland ‚gemeißelt’ hat. Im unteren Bereich soll der Eindruck erweckt werden, als wäre das Bild von einem Künstler mit der Rolle gemalt worden. Zusätzlich findet sich die Parole ‚Wir sind das Volk’ als gesprühter Spruch wieder.“

 

 

Hintergrundinformationen

Graffiti hatte der Berliner Mauer ein bleibendes Gesicht gegeben. Anfangs handelte es sich um einfache Sprüche, politische Parolen und jede Menge Kritzeleien („I was here“, „Die Mauer muss weg“ usw.). Mit dem Aufstellen der Mauer der 4. Generation (vorgefertigte L-förmige Mauerelemente aus hochwertigem Stahlbeton) änderte sich das Erscheinungsbild der Mauer. Dieser Mauertyp erfüllte immer noch seine grausame technische Funktion, war von seiner Oberfläche aber optimal zur Bemalung geeignet. Die einsetzende künstlerische Gestaltung (Graffiti, Installationen usw.) hatte der Mauer ein Erscheinungsbild als „längste Leinwand der Welt“ gegeben.

 

Postkarten mit Mauergraffiti sind noch heute bei Berlin-Touristen sehr beliebt. Anfangs war es einzelnes Straßengraffiti in Anlehnung an die Sprayer der New Yorker Bronx. Mitte der 1980er-Jahre  entstanden farbenfrohe Kunstwerke von zum Teil namhaften Künstlern. Viele der Künstler sind auch durch ihre Arbeiten an der Mauer bekannt geworden.

 

Nach dem Fall der Mauer konnte auch die Ostseite der Mauer bemalt werden. Im Frühjahr 1990 wurde dieses Teilstück von 118 Künstlern aus 21 Ländern auf einer Länge von 1316 Metern bemalt – die sogenannte East Side Gallery entstand. Die Künstler kommentierten in rund 100 Gemälden auf der ehemaligen Ostseite der Mauer mit den unterschiedlichsten künstlerischen Mitteln die politischen Veränderungen der Jahre 1989/90.

 

Wegen städtebaulicher Maßnahmen ist sie mittlerweile nicht mehr durchgehend erhalten. Anstelle der Originale existieren heute nur noch die im Jahr 2009 entstandenen Repliken.



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