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Wesel/Düsseldorf, 24.02.2014
Schallschutz entlang der Fortsetzung der Betuwe-Linie
Ingenieurbüro aus Düsseldorf entwickelt Konzept zu Schallschutzmaßnahmen beim Ausbau der Bahnstrecke Oberhausen – Emmerich - Ingenieurkammer-Bau NRW verleiht Fachpreis

Über den Ausbau der sogenannten Fortsetzung der Betuwe-Linie zwischen Oberhausen und Emmerich ist mehr als 20 Jahre verhandelt worden. Im vergangenen Sommer hatten Bund, Land und Bahn den Bau der 43 Kilometer langen Bahnstrecke beschlossen und Finanzierungsverträge in Höhe von 1,5 Milliarden Euro unterzeichnet. Doch in den Kommunen entlang der Strecke gibt es Kritik an dem Vorhaben, weil viele Anwohner zusätzliche Lärmbelästigungen durch den Güterzugverkehr fürchten. Wie der Schallschutz entlang der Strecke beispielhaft umgesetzt werden könnte, zeigt der Düsseldorfer Ingenieur Peter M. Moik mit einem Konzept, das im Rahmen einer Ideenwerkstatt entwickelt wurde. Da der Lösungsansatz auf besondere Weise die Leistungen von Ingenieuren vorführt, erhielt er von der Ingenieurkammer-Bau NRW jetzt einen Fachpreis.

 

Die Ingenieurkammer zeichnete das Vorhaben im Bereich „Optimierung der Wirtschaftlichkeit“ aus. Das Projekt zeigt nach Ansicht einer Fachjury vorbildlich, wie spezielle Herausforderungen mit ingenieurtechnischer Cleverness und Kreativität gelöst werden können. Das Vorhaben ist eines von mehr als 70, mit denen sich Ingenieure anlässlich eines Projekt-Wettbewerbs zum 20-jährigen Bestehen der IK-Bau NRW im Jahr 2014 präsentieren. Die Öffentlichkeit kann im Internet unter http://www.projektwettbewerb.ikbaunrw.de über alle Vorhaben abstimmen. Der Wettbewerb der IK-Bau NRW dauert noch bis November. Jeder Teilnehmer der Abstimmung hat die Chance auf einen von zehn Preisen.

 

Das Konzept von Moik wurde anlässlich einer Ideenwerkstatt des Regionalverbands Ruhr (RVR) und des Kreises Wesel entwickelt. „Wir wollten eine Alternative zur Standardplanung der Deutschen Bahn aufzeigen“, sagt Moik. Gemeinsam mit einem Fachbüro für städtebauliche Integration von Verkehrsanlagen sowie einem Fachplaner für Eisenbahnbetrieb setzte sich der Diplom-Ingenieur an die Arbeit. Dabei ging es darum, anhand von drei Beispielabschnitten in Hamminkeln-Mehrhoog, Wesel-Feldmark sowie im Bahnhofsumfeld Dinslaken ein Konzept zu finden, das den optimalen Schutz der Anwohner gewährleistet und zugleich eine hohe betriebliche Kapazität auf der dreigleisigen Bahnstrecke ermöglicht. 

 

„Die erarbeiteten Konzepte bieten einen größtmöglichen Schutz der Anwohner vor Belastungen, indem in den drei Beispielabschnitten lückenlose und mit schallabsorbierenden Materialen versehene Elemente vorgesehen sind“, erklärt Moik. So sehen die Pläne unter anderem im Bereich Hamminkeln-Mehrhoog eine Tieferlegung der Bahntrasse um etwa 2,80 Meter vor. In Wesel-Feldmark sollen hohe Lärmschutzwände entstehen, die durch Begrünung oder eine anspruchsvolle Gestaltung bestmöglich ins Umfeld integriert werden könnten. Im Innenstadtbereich von Dinslaken liegt der Fokus auf niedrigen Schallschutzwänden nahe am Gleis sowie Schallschutz durch städtebauliche Neubebauungen.

 

Ein großes Augenmerk wurde bei den Planungen auch auf die Ausgestaltung der Bahnbrücken gelegt. Die Unterführungen sollen durch Lichtinszenierungen oder direkte Zu- und Durchgänge attraktiver gemacht werden.

 

Gegenüber den Planungen der Deutschen Bahn liegen die Kosten beim Konzept von Moik etwas höher. „Allerdings macht sich das auch bezahlt. Schließlich erhalten die Kommunen und die Anwohner dafür städtebaulich bessere Lösungen als bei den jetzigen Planungen“, erklärt der Diplom-Ingenieur.

 

Neben dem Konzept von Moik waren bei der Ideenwerkstatt noch zwei weitere Lösungsansätze vorgestellt worden. Der RVR präsentiert die Vorschläge in einer Broschüre und hat zudem eine europaweite Wanderausstellung zu dem Thema entwickelt. Mit den Anliegerkommunen wurden die Vorschläge diskutiert. Inwieweit sie bei den Bauarbeiten, die 2015 beginnen sollen, umgesetzt werden, bleibt abzuwarten.

Michael Bosse
Pressesprecher
Ingenieurkammer-Bau NRW
Zollhof 2
40211 Düsseldorf

Tel. 0211-130 67 132
Fax 0211-130 67 150
Mobil 0170-6341750
E-Mail bosse@ikbaunrw.de

Die Ingenieurkammer-Bau Nordrhein-Westfalen (IK-Bau NRW) ist die berufsständische Selbstverwaltung und Interessenvertretung der im Bauwesen tätigen Ingenieurinnen und Ingenieure in Nordrhein-Westfalen. Mit mehr als 10.000 Mitgliedern ist sie die mitgliederstärkste Ingenieurkammer in Deutschland.

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