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Spatenstich für Gewerbegebiet „Langes Feld“ in Kassel – Oberbürgermeister Bertram Hilgen: Zentrales Projekt der Wirtschaftspolitik

28. Mai 2014.

Als ein zentrales Projekt zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung der Stadt, für die Sicherung von Arbeitsplätzen und für mehr Beschäftigung bezeichnet Kassels Oberbürgermeister und Wirtschaftsdezernent Bertram Hilgen das neue Gewerbegebiet „Langes Feld“.  „Wir stellen mit dem Langen Feld ausreichende Flächen für Unternehmen bereit, die in Kassel expandieren oder sich hier neu ansiedeln wollen. Damit schaffen wir die Möglichkeiten, dass sich die Wirtschaft in Kassel weiter so dynamisch entwickelt wie in den vergangenen Jahren “, betonte Hilgen beim offiziellen ersten Spatenstich zur Erschließung des Gewerbegebietes im Stadtteil Niederzwehren. Dort entsteht ein attraktives Gewerbegebiet mit 76 Hektar Fläche für produzierende Unternehmen und unternehmensbezogene Dienstleistungen – mit direktem Anschluss an die Autobahn 49. Der erste Bauabschnitt mit 27 Hektar wird bis 2017 realisiert. Zusammen mit Stadtkämmerer Dr. Jürgen Barthel und Stadtbaurat Christof Nolda gab Oberbürgermeister Hilgen am Mittwochvormittag den Startschuss für die Erschließungsarbeiten.

 

Kassel befindet sich seit einigen Jahren in einem wirtschaftlichen Aufwind. Ortsansässige Firmen expandieren, neue Unternehmen siedeln sich in Kassel an. Zurzeit verfügt die Stadt nur noch über vereinzelte über das Stadtgebiet verteilte Gewerbeflächen mit zusammengenommen etwa sechs Hektar. Laut einer Studie besteht in den kommenden Jahren aber ein Bedarf von bis zu 70 Hektar. Oberbürgermeister Hilgen wies darauf hin, dass die Einnahmen aus der Gewerbesteuer die tragende Säule der städtischen Finanzkraft sind. Hilgen: „Mit dem Langen Feld schaffen wir jetzt die Voraussetzungen, dass sich Kassel weiter so dynamisch entwickelt wie in den vergangenen Jahren und dass mehr Menschen in unserer Stadt Arbeit finden.“

 

Das neue Gewerbegebiet war in den vergangenen Jahren durchaus umstritten. Hilgen verwies deshalb anlässlich des Baubeginns auf die sorgfältigen planerischen Vorarbeiten und die für ein solches Vorhaben ungewöhnlich intensive Bürgerbeteiligung. Mehrere Gutachten wurden erstellt, die Bürgerinnen und Bürger unter anderem bei vier großen Veranstaltungen informiert und die  Ergebnisse des Planungsprozesses in diversen öffentlichen Sitzungen der Ortsbeiräte Ober- und Niederzwehren diskutiert. Oberbürgermeister Hilgen: „Ich hatte ein besonderes Maß an Bürgerbeteiligung versprochen – das haben wir gehalten.“ 

 

Kaum eine andere Investition im kommunalen Bereich wirkt sich im Vergleich von Kosten und Nutzen so positiv aus wie eine aktive Wirtschaftspolitik, erläutert Hilgen. Die Stadt profitiere von den Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Die Menschen profitierten, indem sie Arbeit und ein gesichertes Einkommen finden. Weil die Einnahmen in Kassel und der Region wieder ausgegeben und investiert werden, trage dies dazu bei, dass sich Kassel als Wohn- und Wirtschaftsstandort weiter positiv entwickelt.

 

Landwirte erhielten Ersatzflächen

 

Damit der erste Spatenstich für die Erschließung des Gewerbegebietes erfolgen konnte, mussten zunächst die Eigentums- und Besitzverhältnisse im Bereich des Bebauungsplangebietes „Langes Feld“ neu geordnet werden. Dieses umfasst insgesamt 175,5 Hektar – davon befinden sich 154,5 Hektar in städtischem Besitz.  „Die Stadt muss nicht Eigentümerin aller Flächen sein, da zu der Gesamtfläche auch die Autobahnauf- und abfahrt gehört, ebenso wie weiterhin landwirtschaftlich nutzbare Flächen“,  erläutert Stadtkämmerer Dr. Jürgen Barthel.

 

Die Stadt hat in den vergangenen Monaten zusammen mit der Hessischen Landgesellschaft die Voraussetzungen für die Erschließung geschaffen. So wurden unter anderem mit sieben Landwirten Grundstückstausch- und Pachtverträge abgeschlossen. Dr. Barthel: „Die Landwirte haben von der Stadt und der Hessischen Landgesellschaft landwirtschaftliche Ersatzflächen und Pachtflächen angeboten bekommen und erhalten, um deren betriebliche Existenz zu sichern.“

 

Städtebauliche Qualität über dem Standard

 

Das neue Gewerbegebiet wird eine städtebauliche Gestaltung erhalten, die über den gängigen Standard von Gewerbegebieten hinausgeht. „Die städtebauliche Qualität des Gewerbegebietes Langes Feld wird maßgeblich durch das großzügige Grünflächenkonzept bestimmt“, erklärt Stadtbaurat Christof Nolda. Mehr als ein Drittel der Gesamtfläche des Bebauungsplanes  nehmen gebietsinterne Ausgleichsflächen sowie öffentliche Grünflächen ein.

 

Im April dieses Jahres wurden bereits zirka  30.000 m² Blühflächen als vorbereitende Ausgleichsmaßnahmen in der Feldmark angelegt. Zudem wurde das Quellgebiet Kachenhohle mit  etwa 5.000 m² als Feuchtgebiet neu angelegt. Im Herbst werden etwa 30.000 m² Ackerland in Grünland umgewandelt. Im Laufe der Erschließung des Baugebietes werden nach und nach weitere Grün- bzw. Ausgleichsflächen angelegt. Zum Beispiel werden Gehölzgürtel angelegt und Straßenbäume entlang der Erschließungsstraßen im Gewerbegebiet gepflanzt.

 

Auch Stadtbaurat Nolda wies auf die ungewöhnlich intensive Bürgerbeteiligung bei diesem Vorhaben hin:  „Das ist weit mehr, als das Baugesetzbuch für ein solches Bebauungsplanverfahren vorschreibt.“ In dem langen Planungs- und Diskussionsprozess habe sich eine Mehrheit für die Erschließung des neuen Gewerbegebietes ausgesprochen. Nolda: „Entscheidungen, auch wenn sie in Auseinandersetzung getroffen wurden, gilt es zu guten Projekten zu machen. Dies gilt für die planerische und bauliche Umsetzung genauso, wie für die Besiedlung. Die Realisierung von 139 Hektar neuer Gewerbefläche birgt eine große Verantwortung. Wir bauen das Lange Feld in diesem Bewusstsein."

 

Erschließung des 1. Bauabschnitts bis 2017 abgeschlossen

 

Anfang April 2014 wurde mit den Kanalbauarbeiten im Bereich der ehemaligen Graf-Haeseler-Kaserne begonnen. Von dort wird unter der A 49 hindurch die Kanalisation an das geplante Gewerbegebiet herangeführt. Im weiteren Verlauf der Bauarbeiten wird die Kanalisation in die geplanten Erschließungsstraßen verlegt. Insgesamt werden im 1. Bauabschnitt  etwa acht Kilometer  Schmutz- und  Regenwasserkanäle verlegt und zwei große Regenrückhaltebecken mit einem Volumen von 10.000 m³ gebaut

Im Mai haben die Versorgungsträger (Städtische Werke Netz + Service GmbH, EON Mitte AG, Unitymedia und Telekom) damit begonnen, Gas-, Wasser-, Strom und Datenübertragungsleitungen zu verlegen. Für die komplette innere Erschließung sind etwa 21 Kilometer neue Stromleitungen und über vier Kilometer neue Gas- und Wasserleitungen geplant. Um die Löschwasserversorgung abzusichern, werden zusätzliche Zisternen errichtet.

 

Im September soll mit dem Bau einer neuen Brücke über den Eselsgraben begonnen werden. Diese wird die direkte Anbindung des Gewerbegebietes an die Anschlussstelle der A 49 bzw. des Stadtgebietes. Die Bauzeit hierfür beträgt schätzungsweis ein Jahr.

 

In den Jahren 2015 bis 2017 sind der Umbau der Anschlussstelle und der Bau der inneren Erschließung des 1. Bauabschnittes des Gewerbegebietes vorgesehen. Die Anschlussstelle Kassel-Niederzwehren (A 49) wird dabei großflächig in Abstimmung mit dem Land Hessen (Hessen Mobil) umgebaut und erhält zwei neue vollsignalisierte Kreuzungen. Die Baukosten für die Straßenerschließung des 1. Bauabschnittes liegen bei rund  15 Millionen Euro.

 

Es ist vorgesehen, dass die 27 Hektar Gewerbeflächen des 1. Bauabschnittes ab 2017 erschlossen zur Verfügung stehen. Die weitere Erschließung des 2. und 3. Bauabschnittes richtet sich nach dem Fortschritt der Grundstücksverkäufe, zurzeit ist dies ab 2021 geplant.

 

Hintergrund

 

Die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Kassel hat am 3. September 2007 die Aufstellung eines entsprechenden Bebauungsplanes beschlossen. Die Entscheidung zur Aufstellung dieses Bebauungsplanes erfolgte vor dem Hintergrund eines erkennbaren Engpasses geeigneter Gewerbeflächen in Kassel. Bereits im Jahr 2003 hatte der Magistrat der Stadt Kassel eine Machbarkeitsstudie „Langes Feld" beauftragt. Die Machbarkeitsstudie beinhaltet eine Erhebung der verfügbaren Gewerbeflächen in Kassel und dem Umland sowie die Ermittlung des künftigen Gewerbeflächenbedarfs der Stadt Kassel. Der künftige Gewerbeflächenbedarf der Stadt Kassel wird nach den Ergebnissen der Machbarkeitsstudie für den Zeitraum bis 2020 ( auf ca. 60  bis 70 Hektar) ermittelt. Seit Mitte 2012 laufen die Vorbereitungen und Planungen für die bauliche Erschließung des neuen Gewerbegebietes.

 

Zahlen, Daten, Fakten

 

Gesamtfläche Bebauungsplangebiet Langes Feld: 175,5 Hektar
davon im städtischen Eigentum: 154,5 Hektar

Kernbereich für den Gewerbepark Langes Feld: 139 Hektar
davon im städtischen Eigentum: 133 Hektar

Für Gewerbeansiedlungen verfügbare Nutzfläche: 76 Hektar

Erster Bauabschnitt:
10.000 Kubikmeter Regenrückhaltebecken
21 Kilometer Stromleitungen + 5 Kilometer Stromzuleitung
8 Kilometer Schmutz- und Regenwasserkanal
4  Kilometer Gas- und Wasserleitungen
3 Kilometer Erschließungsstraße
1 neuer Autobahnanschluss mit 2 vollsignalisierten Kreuzungen

Baubeginn: 2014
Verfügbarkeit der Flächen: 2017

Weitere Bauabschnitte bis 2021

www.langesfeld.de



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