Pressemitteilung vom28. August 2014 |
Schmidt: „Wir sind stolz auf unsere Weltoffenheit“ Region Kassel. „Die Gemeinden im Landkreis Kassel haben eine lange und gute Tradition, Menschen aus anderen Ländern zu integrieren und dies soll auch in Zukunft so bleiben“, verweist Landrat Uwe Schmidt auf die bis ins 17. Jahrhundert zurückgehende Geschichte von Flüchtlingsaufnahmen im Landkreis. Schmidt: „Was mit den Hugenotten und Waldensern gelungen ist und was nach dem Zweiten Weltkrieg an Integration geleistet wurde, ist ein sehr gutes Beispiel für gelebte Weltoffenheit und etwas worauf wir alle stolz sein können“.
Mit Blick auf die aktuell wieder steigenden Zahlen im Bereich der Asylbewerber und Flüchtlinge erinnert der Landrat an die Zeit der Aufnahme von Asylbewerbern und Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien in den Jahren 1993-1996. Zu dieser Zeit waren um die 3.000 Menschen in Gemeinschaftsunterkünften im Kreis untergebracht. „Damals sind bei der Betreuung dieser Menschen Fehler gemacht worden - wir haben aus diesen Fehlern gelernt und kümmern uns heute intensiv um die zurzeit rund 680 bei uns lebenden Asylbewerber“, informiert Schmidt. Der Kreis werde dabei von den vielen ehrenamtlich Engagierten unterstützt und auch seitens der Bürgermeister der kreisangehörigen Kommunen sei man bereit, bei der Suche nach möglichen Unterkünften zu helfen. Schmidt weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass es bereits „sehr viele“ Landkreise in Hessen gäbe, die sich aus der Betreuung der zugewiesenen Asylbewerber „verabschiedet haben und die vom Land Hessen geschickten Menschen einfach nach Einwohnerproporz auf die kreisangehörigen Kommunen verteilen“. Diese Praxis wolle der Landkreis vermeiden, weil „wir unsere Kommunen nicht alleine lassen werden“, betont der Landrat. Es sei bedauerlich, dass die Nöte der vor Krieg, Verfolgung und Hunger flüchtenden Menschen und die notwendige Solidarität der Staaten, in denen Frieden und Wohlstand herrscht, nicht von allen Bürgern im Landkreis Kassel akzeptiert werden. Schmidt: „Die besonnene Reaktion von Bürgermeister Reinhard Schaake und die große Zustimmung bei den Bürgern in Niederelsungen ist ein Beispiel dafür, wie die Menschen bei uns im Landkreis Kassel denken und handeln“.
Für die Zukunft wünscht sich Schmidt ein größeres Verständnis seitens der Landes- und Bundespolitik für die kommunalen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Betreuung der Asylbewerber. „Dass die bei den Landkreisen und Kommunen entstehenden Kosten vom Land Hessen nicht in voller Höhe übernommen werden, ist und bleibt ein Skandal“, kritisiert Schmidt. Ähnlich problematisch seien die Einsparvorgaben des Landes bei der Personalausstattung für die notwendige Betreuung. Das Konzept des Landkreises, die Betreuung selbst zu koordinieren, sei sehr erfolgreich und werde auch von anderen Landkreisen in Nordhessen so gehandhabt. „Hier ist eine Initiative des Bundes gefordert, der bei den Ländern dafür sorgen muss, dass sich die Fehler von vor 20 Jahren nicht wiederholen“, fordert der Landrat abschließend. Pressekontakt: Pressestelle LANDKREIS KASSEL, Harald Kühlborn |
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