Sparen und gestalten: Unter diesem Motto haben Oberbürgermeister Thomas Hunsteger-Petermann und Stadtkämmerer Markus Kreuz am Dienstag den Haushalt für die kommenden beiden Jahre eingebracht. Trotz des beeindruckenden Gesamtbetrags von rund 650 Millionen bleibt der Stadt kaum Geld zur freien Verfügung – nicht zuletzt durch die Maßgaben des Stärkungspaktes, der bis 2016 einen ausgeglichen Haushalt vorschreibt. „Wir wollen und wir werden dieses Ziel erreichen“, betonte Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann in seiner Rede.
Gleichzeitig stellte der Oberbürgermeister die Projekte vor, die Hamm in den kommenden Jahren weiter voran bringen sollen: Dabei bekannte sich der Oberbürgermeister nicht nur zum Logistik- und Industriestandort („In diesem Bereich liegt noch immer jeder fünfte Arbeitsplatz“), sondern auch zum Natur- und Umweltschutz. „Für mich ist das kein Gegensatz. Wir müssen keine Naturflächen opfern, wenn sich die gleichen Projekte auch an anderen Stellen umsetzen lassen – etwa auf Industrie-Flächen, die seit eh und je brach liegen.“ Weiter sagte der Oberbürgermeister, dass für das Gelände des ehemaligen Bergwerks Ost eine gute Lösung in Sicht sei: nämlich ein Creativ-Quartier nach dem Beispiel Dorsten. „Wir werden von unserer Seite jede Unterstützung anbieten, damit es zu einer Ansiedlung kommt. Allerdings bin ich wie die Ministerpräsidentin der Meinung, dass sich das Projekt von selbst tragen muss.“
Für Oberbürgermeister Hunsteger-Petermann gehört die Neugestaltung der Innenstadt und der Bezirke ebenso zu den Schwerpunkten für die kommenden Jahre wie der Ausbau der Hochschullandschaft und die Stärkung des Hammer Westens: „Für alle diese Bereiche ist es wichtig, dass wir weiter in die Aufenthaltsqualität unserer Stadt investieren: So wie wir das mit dem Lippepark, dem Life-Projekt und dem Kurpark in beispielhafter Art und Weise getan haben. Wir wollen nicht nur, dass die Menschen hier arbeiten - sondern wir wollen auch, dass sie sich hier niederlassen und gerne wohnen.“
Im Zuge des Projektes „Hamm ans Wasser“ gehe es auch zukünftig darum, die Stärken der Stadt konsequent zu nutzen – etwa durch Gastronomie an der Kanalkante. Für die Sparkassen-Akademie habe man in den vergangenen Tagen eine Absage erhalten, die jedoch Mut für die Zukunft mache: „Die Jury hat uns nicht nur ein hervorragendes Konzept bestätigt, sondern die Fachleute haben ebenso klar formuliert, dass der Standort glänzende Perspektiven bietet.“ Auch für die Fläche, auf der in der Vergangenheit der Lippesse geplant war, werde man nach neuen Lösungen suchen. „Einen Lippesee wird es in meiner Amtszeit nicht mehr geben, auch wenn ich im Stillen ein ,leider´ hinzufüge. Aber die Zeit des Trauerns ist vorbei, jetzt packen wir neu an.“
In Hinblick auf die Randbereiche der Innenstadt sagte der Oberbürgermeister, dass man es nicht weiter hinnehmen werde, dass Häuser an zentralen Stellen seit Jahren vor sich hin gammeln. Das Gleiche gelte für die Bezirke. „Gemeinsam mit den Eigentümern werden wir nach Lösung suchen und gegebenenfalls Anreize für Investitionen schaffen“, erklärte der Oberbürgermeister. Darüber hinaus werde man nach dem Vorbild „Waldenburger Straße“ auch selbst tätig, wenn sich der Kauf für die Stadt rechne: „Bei einer Umsetzung der Westfleisch-Pläne wären deutlich höhere Kosten auf uns zugekommen – von den sozialen Auswirkungen einmal ganz abgesehen.“
Große Möglichkeiten sieht der Oberbürgermeister im I Hinblick auf den Demographischen Wandel: Zum einen, weil der Gesundheitsstandort seit Jahren wächst und eine Vielzahl an neuen Arbeitsplätzen schafft. Zum anderen, weil Hamm noch immer zu den kinderreichsten Großstädten in Deutschland gehört. „In der ersten Hälfte des neuen Jahres werden wir alle Chancen, Möglichkeiten und Risiken ausführlich diskutieren, um dann zu einem Gesamtkonzept zu kommen.“ In jedem Fall müsse man die Kinder und Jugendlichen auch in Zukunft bestmöglich fördern, um den drohenden Fachkräftemangel zu begegnen. Deshalb sei das Projekt „Kein Kind zurücklassen“ auch in den kommenden Jahren von zentraler Bedeutung: „Noch immer kommen in Hamm auf einen Ausbildungsplatz zwei Bewerber: Diese Situation wird sich in den kommenden Jahren jedoch dramatisch ändern.“ Gleichzeitig betonte der Oberbürgermeister, dass auch die Migranten Teil der Stadt Hamm seien – und dass man die Stadt nur gemeinsam nach vorne bringen könne. „Das Miteinander von Menschen unterschiedlicher Herkunft hat uns in der Vergangenheit stark gemacht – und es wird uns auch in Zukunft stark machen.“
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