Pressemitteilung vom27. Oktober 2014
Schmidt: „Speicherbecken im Reinhardswald ist eine Kampfansage an Mensch und Natur“

Region Kassel. „Das vom Konzern K+S geplante und von der Hessischen Landesregierung akzeptierte Speicherbecken für Salzabwässer im Reinhardswald realisieren zu wollen, ist eine Kampfansage an Mensch und Natur im größten zusammenhängenden Waldgebiet Hessens“, kritisiert Landrat Uwe Schmidt die jetzt bekannt gewordenen Pläne für ein Waldgebiet nördlich des Trendelburger Stadtteils Gottsbüren.

„Der Kreistag hat mit den Stimmen der Grünen beschlossen, dass wir einen Naturpark Reinhardswald realisieren sollen – jetzt kann ich verstehen, warum die grüne Umweltministerin Hessens das ablehnt: Sie braucht im Reinhardswald 80 Hektar Platz für ein Salzabwasserbecken und die dazugehörige Infrastruktur“, so Schmidt weiter.

Es sei gut, dass die Pläne jetzt öffentlich geworden seien. Schmidt: „Jetzt können die Menschen in unserer Region klar und deutlich erkennen, dass die einmütige Ablehnung der Pläne von K+S in der Nordspitze Hessens der Hessischen Landesregierung vollkommen egal sind“.

Für den Landkreis und die Salzpipeline-Gegner an der Oberweser ändere sich durch die neuen Informationen nichts. „Wir bleiben bei unserer Auffassung, dass es technisch machbare und bezahlbare bessere Lösungen für die Behandlung der Salzabfälle gibt“, bekräftigt der Landrat seine bisherige Auffassung. „Wir werden uns mit allen rechtlichen und politischen Mitteln gegen die Pläne der Landesregierung und von K+S wehren“, stellt der Landrat die Haltung der Kreisverwaltung gegen Salzsee und Pipeline erneut klar.

Die Menschen im Dreiländereck an der Oberweser werde der Landkreis „auf  keinen Fall bei ihrem Kampf allein lassen“.

 

Schmidt hatte bereits bei Bekanntwerden der Pläne einer Salzabwasserleitung in die Oberweser und dem damit verbundenen Salzsee klar Position bezogen. „Ich habe diese Pläne von Anfang an für ein unverantwortliches Umgehen mit Mensch und Natur gehalten und daran hat sich bis heute nichts geändert“, so Schmidt weiter.

 

Positiv sei, dass sich die Fraktionen von SPD, CDU und Bündnis 90/Die Grünen im Niedersächsischen Landtag einmütig gegen die Oberweser-Pipeline ausgesprochen haben. „Der Sprecher der Grünen zu diesem Thema im niedersächsischen Landtag Volker  Bajus hat mit Blick auf die Hessische Umweltministerin zu Recht festgestellt, dass man so wie im hessischen Vier-Phasen-Plan vorgestellt, nicht mit den Weseranrainern umgehen kann“, berichtet Schmidt. Es sei daher dringend an der Zeit, dass die hessischen Grünen aufhören, die Wasserqualität von Werra und  Weser zugunsten eines brüchigen Koalitionsfriedens zu opfern.

 

Die Alternative zu Einleitung in Flusssysteme sei weiterhin eine Verdampfung der Kaliabwässer am Produktionsstandort. Daran ändere auch das Gutachten des Umweltbundesamtes nichts, dass nicht zur Kenntnis nehmen will, dass diese Art der Abwasservermeidung in Nordspanien und in Indien realisiert beziehungsweise in der Endphase der Planung sind. „Selbst K+S nutzt in ihrem nach eigener Aussage weltweit modernsten im Bau befindlichen Kaliwerk in Kanada eine Verdampfungsanlage für Solungsabwässer“, informiert der Landrat. Nur in Deutschland und in Hessen – ansonsten ja gern Speerspitze in Umwelttechnologien – werde weiter auf die „Dinosaurier-Technik Pipeline mit Speicherbecken“ gesetzt.



Pressekontakt: Pressestelle LANDKREIS KASSEL, Harald Kühlborn

LANDKREIS KASSEL
Pressesprecher
Harald Kühlborn
Wilhelmshöher Allee 19 - 21
34117 Kassel
Tel.: 0561/1003-1506
Fax: 0561/1003-1530
Handy: 0173/4663794
E-Mail: pressestelle@landkreiskassel.de
http://www.landkreiskassel.de

presse-service.de Die Pressestelle Pressestelle LANDKREIS KASSEL ist Mitglied bei www.presse-service.de. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und per E-Mail abonnieren.