Bad Karlshafen. Nach intensiven Verhandlungen ist es gelungen eine neue Nutzung für große Teile der Gebäude der ehemaligen Klinik Bad Karlshafen-Helmarshausen zu realisieren. „Ich freue mich sehr, dass wir mit Medicalnetworks einen Partner gefunden haben, der wie wir daran interessiert ist, die Räumlichkeiten der ehemaligen Klinik Helmarshausen wieder mit einer medizinischen Nutzung zu beleben“, betont Landrat Uwe Schmidt bei der Vertragsunterzeichnung des Pachtvertrages. „Uns kommt es darauf an, hier Flagge zu zeigen und in einem sicher nicht einfachen Umfeld, medizinische Angebote auf hohem Niveau in der Nordspitze Hessens zu etablieren“, ergänzt Christoph Jaworski, Geschäftsführer von Medicalnetworks.
Geplant sei, ab dem 1. Januar 2015 bis zu 15 Plätze für Beatmungspatienten im ehemaligen Klinikgebäude einzurichten. Außerdem sollen wieder ärztliche Praxen in der Klinik und im „kleinen Schlösschen“ angesiedelt werden. Schmidt: „Wir sind zuversichtlich, dass damit die ärztliche Versorgung im ländlichen Raum mit Angeboten gestärkt wird, die keine Konkurrenz zu bestehenden Anbietern darstellt“. Die Zusammenarbeit mit Medicalnetworks biete aufgrund der „ausgezeichneten Vernetzung“ des Kasseler Unternehmens eine gute Basis, dass zusätzliche fachärztliche Angebote in der nördlichsten Stadt im Landkreis angeboten werden können.
„Für uns ist die Übernahme der Klinikgebäude eine ziemliche Herausforderung – wir sehen hier allerdings Chancen für ein ärztliches Angebot, das auch nach Ostwestfalen und Südostniedersachsen ausstrahlt“, informiert Jaworski. Die Voraussetzungen in der ehemaligen Klinik seien dafür „gut und ausbaufähig“.
Medicalnetworks nutzt insgesamt rund 7.742 Quadratmeter des gesamten Klinikareals. Der Pachtvertrag ist auf zwei Jahre mit einer Verlängerungsoption ausgelegt. „Wir haben uns auf diese Vertragsdauer geeinigt, um damit die Basis für eine längerfristige Zusammenarbeit zu legen und gleichzeitig aber auch die Option zu haben, flexibel auf neue Entwicklungen reagieren zu können“, informiert Landrat Schmidt.
Aus Sicht des Mieters sei diese Vertragsdauer gewünscht, „weil wir so austesten können, ob unsere Konzepte auch wirklich den Realitätstest bestehen – wir sind aber zuversichtlich, dass die Verlängerungsoption auch gezogen werden kann“, ergänzt Jaworski.
Hintergrund:
Medicalnetworks mit Sitz in Kassel ist eine Managementgesellschaft für neue integrierte Versorgungsformen. Das Unternehmen ist bundesweit tätig und unterhält Vertragsbeziehungen mit über 4.800 Leistungserbringern aus allen medizinischen Bereichen. Das Unternehmen hat 330 Mitarbeiter und macht einen Jahresumsatz von 50 Millionen Euro. Mit der Tochter Ascleon Care werden stationär und ambulant Pflege und neuerdings zwei Senioreneinrichtungen in Holzminden betrieben.
Beatmungspflege kann aufgrund einer schwerwiegenden gesundheitlichen Erkrankung, wie eine zeitweilige bzw. bleibende Störung der Atemmuskulatur oder des eigenen Nervensystems oder aufgrund einer Querschnittslähmung notwendig sein. Die Betroffenen haben nur eine sehr eingeschränkte Eigenatmung. Aus diesem Grund ist eine maschinelle Beatmung erforderlich, damit die Patienten eine ausreichende Sauerstoffzufuhr erhalten. Viele Beatmungspatienten ziehen die Heimbetreuung vor, da die Beatmung so in der vertrauten Umgebung stattfinden kann und die Betroffenen nicht von der Familie isoliert werden.
Das ehemalige Kreiskrankenhaus Helmarshausen wurde bis zum 30. Mai 2014 von der Gesundheit Nordhessen Holding (GNH) als Krankenhaus betrieben. Der Nutzungsvertrag für die Gebäude läuft noch bis 31.Dezember 2014. Die Gebäude befinden sich im Besitz des Eigenbetriebs Kliniken Landkreis Kassel.
Pressekontakt: Pressestelle LANDKREIS KASSEL, Harald Kühlborn
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