Pressemitteilung vom25. Februar 2015
Viele gute Gründe für eine Erdverkabelung
Alles spricht für weiträumige Vollverkabelung -

(Hameln-Pyrmont) 25. Februar 2015

Die gestrige Fachkonferenz zum Einsatz von Erdkabeln in Kassel war mit mehr als 250 interessierten Besucherinnen und Besuchern nicht nur ausgebucht: Die Reise dürfte sich für alle Teilnehmer  auch mehr als gelohnt haben, denn die vom Landkreis Kassel organisierte Veranstaltung konnte dank aufschlussreicher Fachvorträge  kompetenter Referenten aus Wissenschaft und Industrie  zahlreiche Erkenntnisse  und neue Aspekte,  u. a. zu den gesetzlichen und technischen Möglichkeiten der Erdverkabelung, den möglichen Einschnitten in die Umwelt sowie zu wirtschaftlichen Aspekten, liefern.

Das Teilnehmerfeld war  sehr vielfältig besetzt: Neben Entscheidungsträgern aus Politik und Verwaltung konnte Kassels Landrat Uwe Schmidt bei diesem wichtigen Termin Experten aus Industrie und Forschung, Vertreter der Bundesnetzagentur sowie der Betreiberfirma Tennet und auch Bürgerinitiativen im Hermann-Schafft-Haus begrüßen.

"Die Kabellösung bringt auch Probleme mit sich, denn die unterirdische Verlegung von Erdkabeln wird sich auch nicht gänzlich ohne Eingriff in die Natur bewerkstelligen lassen und  beispielsweise in bestimmten Naturschutzgebieten wie Hochmooren an Grenzen stoßen", erläutert Prof. Dr. Karsten Runge (OECOS Gmbh), „aber", so Runge weiter "ist dies ein einmaliger Eingriff. Im Betrieb sind die Störungen weitaus geringer. Die Störungs- und Eingriffsbilanz spricht deutlich für das Erdkabel."

Auch die Kosten für die Erdverkabelung werden sich nach übereinstimmender Auskunft aller Fachleute bei weiten nicht im 6- bis 8fachen gegenüber Strommasten bewegen sondern maximal einen 2fachen Kostenfaktor verursachen. 

Und zwar nur für die reinen Errichtungskosten - bezieht man die Unterhaltung und sämtliche Folgeschäden durch die Freileitung wie Wertverluste, fehlende Wertschöpfung aus dem Tourismus und Entwicklungshemmnisse mit  ein, ist die Erdverkabelung die deutlich günstigere Lösung.

Es herrscht zudem überwiegende Expertenmeinung darüber, dass die Höchstspannungsleitung ein Pilotprojekt ist - als Freileitung und als Erdkabel. Die erheblichen gesundheitlichen Auswirkungen und Unsicherheiten durch Magnetfelder und elektrische Felder sind beim Erdkabel allerdings von vornherein ausgeschlossen.

"Lasst uns über den Tellerrand blicken und auch die Chancen sehen die mit einer Ausführung als Erdkabel verbunden sind - denn wir werden damit in Deutschland wieder Technologievorreiter und können Lösungen für andere Länder anbieten. Denn das Problem des Umbaus der Stromnetze gibt es auf der ganzen Welt", ermutigt Hameln-Pyrmonts Landrat Tjark Bartels.

Für alle Beteiligten beeindruckend war die Demonstration dessen, was heute an platzsparender Verlegung der Erdkabel möglich ist. Sowohl in der Verlegetechnik als auch in der Kabeltechnologie hat es in den letzten Monaten riesige Fortschritte gegeben.

Der Leiter des Energieforschungszentrums Niedersachsen, Prof. Dr. Ing. Hans-Peter Beck, fasste es so zusammen: "Die Energiewende von morgen mit Technik von gestern? Das passt nicht zusammen."

Die inzwischen mehr als 20 Landkreise der „Hamelner Erklärung“, die sich gestern übrigens die abkürzende Bezeichnung "Hamelner Kreise" gegeben haben, sehen sich in ihrem Widerstand und letztlich in ihrer Marschrichtung vollends bestätigt und die Bundesregierung in der Pflicht.

"Wir hoffen nun auf eine beherzte Entscheidung aus Berlin, die einen Paradigmenwechsel dahingehend einläutet, wo-nach grundsätzlich Erdverkabelung -  und nur noch in Ausnahmefällen die Errichtung von Freileitungen, also Strom-masten -, zulässig ist", so der gemeinsame Appell der Hamelner Kreise in Richtung Bundeswirtschaftsministerium und Bundestag.



Pressekontakt: Pressestelle LANDKREIS KASSEL, Harald Kühlborn



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018b
(Quelle Landkreis Hameln-Pyrmont) zu sehen ist der vollbesetzte Saal des Hermann-Schafft-Hauses in Kassel


018a
sehen Sie von l. n. r.: Dr. Peter Durinke von der Anwaltskanzlei de Witt, Landrat Tjark Bartels, den Moderator Tobias Klein, Dr. Ursula Heimann von der Bundesnetzagentur, Prof. David von der Uni Kassel und Dr. Volker Wendt von europacable und Dr. Christoph Thiel von TenneT während der Podiumsdiskussion


018c Agenda Fachkonferenz aktuell



018Hamelner Erklärung Stand 25022015



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