17. März 2015.
Ehrenamtliche Naturschützer – Privatpersonen und Mitglieder von Naturschutzvereinen und der Landkreis Leer - helfen auch in diesem Jahr wieder Kröten bei ihrer gefährlichen Reise zu den Laichgewässern.
Mit steigenden Temperaturen zum Ende des Winters machen sich Kröten und Frösche nach der Winterstarre auf den Weg von ihren Überwinterungsquartieren zu den Laichplätzen, an denen sie geboren wurden, um dann für Nachwuchs zu sorgen.
Den Winter verbringen die heimischen Amphibien in frostsicheren Verstecken an Land oder im Schlamm vergraben auf dem Grund von Teichen. Sobald die Temperaturen auch nachts dauerhaft über fünf Grad Celsius steigen und warmer Regen einsetzt, beginnt die Wanderung. Vor allem die Erdkröte tritt bei feuchtwarmer Witterung plötzlich zu Hunderten auf.
Zwischen Winterquartier und Laichgewässer müssen die Amphibien teilweise recht lange Strecken zurücklegen. Besonders gefährdet sind die Tiere beim Überqueren von Straßen durch den vorbeifahrenden Verkehr.
Aus diesem Grund werden im Auftrag der Unteren Naturschutzbehörde im Landkreis Leer auch in diesem Jahr wieder an bekannten Wanderungsstrecken mit relativ großen Populationen zum Schutz der Amphibien bis zu 60 Zentimeter hohe Zäune parallel zur Straße aufgebaut. Damit werden die Amphibien daran gehindert, die Straße zu überqueren.
Ehrenamtliche Betreuer kontrollieren die Amphibienleitzäune täglich und tragen die Tiere sicher über die Straße. Mit dieser Maßnahme werden jedes Jahr zahlreiche Amphibien vor dem sicheren Tod durch Überfahren gerettet.
Autofahrer werden gebeten, Rücksicht auf die wandernden Tiere zu nehmen und bis etwa Mitte April in Streckenabschnitten mit Krötenwanderungen die Fahrgeschwindigkeit zu reduzieren. An Strecken mit Amphibienleitzäunen ist auch damit zu rechnen, dass die Betreuer in der Dämmerung die entsprechenden Straßenabschnitte überqueren.
In Niedersachsen sind insgesamt 19 Amphibienarten heimisch, von denen 15 als gefährdet gelten, darunter auch die Rotbauchunke, die Geburtshelferkröte, die Knoblauchkröte und die Kreuzkröte. Alle niedersächsischen Amphibien sind daher „besonders geschützt", einige von ihnen gehören sogar zu den „streng geschützten" Arten.
Täglich leeren die ehrenamtlichen Helfer mindestens zwei Mal die Auffangbehälter entlang der Leitzäune, tragen die Amphibien über die Straße, um sie zu ihren Laichgewässern zu bringen. Durch den Einsatz vieler anderer ehrenamtlicher Helfer können auch in diesem Jahr wieder hunderte von Kröten und Fröschen vor dem Verkehrstod gerettet werden.
Standorte, an denen der Landkreis Leer Amphibienleitzäune aufbauen lässt:
- Leer-Logabirum, Siebenberger Straße (Tiere pro Jahr im Durchschnitt 198)
- Jümme-Barge, Barger Straße (Tiere pro Jahr im Durchschnitt 283)
- Westoverledingen-Ihrenerfeld, Brombeerweg (Tiere pro Jahr im Durchschnitt 382)
- Westoverledingen-Flachsmeer, Kiefernweg (Tiere pro Jahr im Durchschnitt 874)
- Weener-Stapelmoorerheide, Schulweg (Tiere pro Jahr im Durchschnitt 575)
- Moormerland, Altebeek (Tiere pro Jahr im Durchschnitt 287)
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Fleißige Helfer
Personen von links: Ramona Hinderks, Hermann Buß und Maria Hinderks. Die beiden Mädchen sind Nachbarn des Landschaftswartes Buß.
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