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Retter gegen K.O.-Tropfen


Bereitschaftssanitäter vom Kreisverband des Roten Kreuzes in Moormerland geschult
24. Juni 2015

Sie sind da und helfen vor Ort, wenn man sie braucht. Die Bereitschaftssanitäter des Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Moormerland haben nun eine Fortbildung des Landkreises Leer genutzt, um sich auch beim Thema K.O.-Tropfen auf den neuesten Stand zu bringen.

Immer häufiger wird im Landkreis der Verdacht auf Verabreichung von K.O.-Tropfen geäußert. Welche Substanzen sich hinter dem Begriff verbergen, wie sie verabreicht werden und welche Wirkung sie haben, war Inhalt der Schulung.

„Wir wissen von vielen Fällen, in denen die Verabreichung von K.O.-Tropfen vermutet wird“, so Karin Frieling, Jugendbeauftragte des Landkreises. „Leider ist es jedoch aufgrund der sehr kurzen Nachweisbarkeit schwierig, das dann auch zu beweisen.“ Angela Neerhut, Beauftragte für Jugendsachen der Polizeiinspektion Leer-Emden, ergänzt: „Allein die heimliche Verabreichung von K.O.-Tropfen kann schon den Tatbestand der vorsätzlichen gefährlichen Körperverletzung bedeuten und sollte strafrechtlich verfolgt werden.“

Die beiden Expertinnen freuen sich über das Interesse des Roten Kreuzes an diesem Thema. Die Rettungssanitäter sind sensibilisiert und können so künftig schnell handeln. Gerade bei größeren Veranstaltungen sind sie die ersten vor Ort und können im Verdachtsfall darauf hinwirken, dass die notwendigen, medizinischen Schritte eingeleitet werden.

„Als anerkannter Träger in der Jugendarbeit achten wir auf die Qualifikation und Sensibilisierung aller hauptamtlichen, neben- und ehrenamtlichen Mitarbeiter. Deshalb ist die Teilnahme unserer ehrenamtlichen Helfer im Sanitätsdienst gerade auch beim Thema K.O.-Tropfen ein Selbstverständnis“, so Tanja Schäfers, Geschäftsführerin des DRK-Kreisverbands Leer.

Die Kampagne „K.O.cktail? Fiese Droge im Glas“ des Arbeitskreises der Jugendschützer Ostfrieslands mache auf ein aktuelles Thema aufmerksam, das vielen so nicht bekannt war. Schäfers: „Wir möchten diese Kampagne deshalb auch von unserer Seite gezielt unterstützen und zu einer breiteren Aufklärung in der Bevölkerung beitragen: Denn je mehr Menschen für das Thema sensibilisiert sind, umso effektiver kann verhindert werden, dass Menschen Opfer möglicher Straftaten werden.“

Im Landkreis Leer wird die K.O.-Tropfen-Kampagne derzeit in Form von Workshops bei den Rettungssanitätern, an weiterführenden Schulen, auf Elternabenden und bei Jugendgruppenleiter­schulungen verbreitet. Dabei werden die medizinischen Helfer, die Jugend­lichen und Eltern im Kreisgebiet geschult und für das Thema sensibilisiert.

Die Workshops werden von zwei Projektstudentinnen der Hochschule Emden-Leer, Aida Bruns aus Leer und Sarah Pflüger aus Moormerland, durchgeführt. „Das Interesse an unseren Workshops ist sehr groß und wir sind überall willkommen. Darüber freuen wir uns natürlich sehr“, so Pflüger. Und Bruns ergänzt: „Wir hatten im Vorfeld auch gar nicht damit gerechnet, dass es so viele Fälle im Landkreis Leer gibt. Es ist unheimlich wichtig, den Schülern, den Rettungssanitätern, Fachkräften und Jugendgruppenleitern sowie Eltern die Problematik und die möglichen Handlungsschritte weiterzugeben.“


Hintergrund

Die unter dem Begriff „K.O.-Tropfen“ zusammengefassten Substanzen werden meist unbemerkt verabreicht, um einen anderen Menschen in einen willen- und hilfslosen Zustand zu versetzen.

Unter der Wirkung von „K.O.-Tropfen“ kann es zu Raub- und Sexualdelikten kommen. Der Verdacht auf eine Verabreichung wird jedoch oftmals durch andere, offensichtlichere Erscheinungen überdeckt. Zudem ist die Nachweisdauer sehr gering. Die Schwierigkeiten in der Nachweisbarkeit der Substanz und die mit ihr einhergehenden fehlende Erinnerung führen zu einer geringen Anzahl von Strafanzeigen und Strafverfahren.

Initiator der Kampagne „K.O.cktail? Fiese Droge im Glas“ ist der Arbeitskreis der Jugendschützer Ostfriesland. Ihm gehören neben der Kinder- und Jugendförderung des Landkreises Leer, vertreten durch Karin Frieling, Jugendbeauftragte, und der Polizeiinspektion Leer-Emden, vertreten durch Angela Neerhut, Beauftragte für Jugendsachen, die Landkreise Wittmund und Aurich, die Stadt Emden sowie die Polizeiinspektion Aurich-Wittmund an.

Weitere Informationen zur Kampagne im Landkreis Leer erhalten Sie bei:

Angela Neerhut, Polizei Emden-Leer, 0491 97690-107
Karin Frieling, Landkreis Leer, 0491 926-1369

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Bereitschaftssanitäter schulen sich in Sachen K.O.-Tropfen


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