Pressedienst des Kreises Borken vom 10. 07. 2015

Arbeiten für das Kulturhistorische Zentrum Westmünsterland schreiten voran
Serie zum „Kulturhistorischen Zentrum Westmünsterland“ startet / Teil I: Stand der Dinge im Großprojekt von Kreis Borken und Stadt Vreden



Kreis Borken / Vreden.

„Groß“ ist das Regionale-Projekt „Kulturhistorisches Zentrum Westmünsterland“ gleich in vielerlei Hinsicht: Rein räumlich betrachtet entsteht derzeit am Standort des ehemaligen Hamaland-Museums in Vreden ein imposantes Gebäudeensemble, das sich aus einem prägenden Neubau sowie den Bestandsbauten aus den 70er- und 80er-Jahren (ehemaliges Hamaland-Museum und Landeskundliches Institut) zusammensetzt und sich in die dortige Umgebung einfügen soll. Rund 24.300 Kubikmeter umbauter Raum mit einer Nutzfläche von rund 4.100 Quadratmetern sollen zukünftig unter anderem Ausstellungen, Sammlungen, diverse Lern- und Forschungsbereiche, Werkstätten und Arbeitsplätze für etwa 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kulturabteilung des Kreises Borken und des Stadtmarketings Vreden beherbergen. Insgesamt hat das Projekt ein Investitionsvolumen von 13,57 Millionen Euro.

„Investitionsmaßnahmen in einer derartigen Größenordnung und Komplexität haben wir beim Kreis Borken nur sehr selten“, sagt Landrat Dr. Kai Zwicker. „Und da gibt es natürlich viele Beteiligte: Zahlreiche Akteure aus den Kultur-, Bau- und Planungsbereichen der Kreisverwaltung und der Stadtverwaltung Vreden, die beauftragten Architektenbüros, diverse Fachplaner und ausführende Firmen arbeiten derzeit an der Realisierung des Projekts.“  Auf der Baustelle stehen gerade die letzten Rückbauarbeiten in den Bestandsbereichen vor dem Abschluss. Gleichzeitig wächst das Untergeschoss des Neubaus kontinuierlich. Die zukünftige räumliche Situation ist inzwischen gut erkennbar. Die Rohbauarbeiten werden voraussichtlich bis Spätherbst 2015 andauern. Die Stadt Vreden entwickelt zeitgleich Planungen zur Gestaltung des Umfeldes  weiter.

Auch wenn derzeit vor allem der Fortschritt auf der Baustelle ins Auge fallen mag – parallel werden die inhaltlich-fachlichen Arbeiten für das Kulturhistorische Zentrum Westmünsterland fortgsetzt. „Große“ Aufgaben stellen im Zuge dessen die inhaltliche Ausarbeitung und organisatorische Vorbereitung der zukünftigen kulturell-bildenden Nutzungen dar. Hierzu zählen beispielsweise die Entwicklung und Realisierung eines Fein- und Medienkonzepts für die neue, rund 1.000 Quadratmeter große Dauerausstellung. Bildungsangebote wie Lernmodule für Schulklassen werden ausgebaut und inhaltlich erweitert. Zur Unterstützung von Heimatvereinen und anderen oftmals ehrenamtlich engagierten kulturellen Akteuren beiderseits der Grenze werden Ideen und Programme erarbeitet. Zudem beteiligt sich das Team des Kulturhistorischen Zentrums am 30. August 2015 an einem gemeinsamen Aktionstag der Regionale-Projekte entlang der Berkel sowie an dem Projekt „Kulturtraverse Berkel“. Das soll unter Federführung der Arbeitsstelle Forschungstransfer der Universität Münster bis zum Jahr 2017 durch ein vielfältiges Programm die historische und kulturelle Bedeutung der Berkel in den Blick rücken.

Da die Bezeichnung „Kulturhistorisches Zentrum Westmünsterland“ trotz des inzwischen weit vorangeschrittenen Planungs- und Umsetzungsprozesses nach wie vor ein Arbeitstitel ist, haben sich der Kreis Borken und die Stadt Vreden mit den politischen Gremien dazu entschlossen, konkrete Grundlagen zur Schaffung und Etablierung einer „Kulturmarke“ entwickeln zu lassen. Dies umfasst insbesondere die Schärfung des Profils des Zentrums sowie die Entwicklung einer einheitlichen Gestaltungslinie. Im Zuge dessen soll auch ein neuer Name entworfen und beraten werden.

„Bis zur geplanten Inbetriebnahme des Kulturhistorischen Zentrums Ende 2016/Anfang 2017 liegt noch viel Arbeit vor uns. Vieles ist bereits auf den Weg gebracht, vieles bleibt zu tun. Ich freue mich auf die weitere Umsetzungsphase“, konstatiert Landrat Dr. Kai Zwicker.


Zum Hintergrund: Kulturhistorisches Zentrum
Im Rahmen der Regionale 2016 verfolgt der Kreis Borken gemeinsam mit der Stadt Vreden das Projekt „Kulturhistorisches Zentrum Westmünsterland“. Unter einem Dach sollen bisher nebeneinander geführte Einrichtungen – das Hamaland-Museum, das Landeskundliche Institut Westmünsterland, die historischen Teile des Kreisarchivs und des Archivs der Stadt Vreden sowie die Kulturarbeit des Kreises Borken – zusammengeführt werden. Dadurch entsteht am Standort Vreden ein „Knotenpunkt“, der das kulturelle Gesamtprofil der Region stärkt und die Identität mit der Region fördert. Geleitet wird das Projekt von dem Gedanken, im Rahmen der kulturellen Bildung neue Lernprozesse in der Wahrnehmung von Kultur zu entwickeln. Im Zuge dessen soll der Öffentlichkeit das kulturelle Erbe der Region in besonderer Qualität und Attraktivität angeboten werden. So werden künftig Fachleute aus Wissenschaft, Kulturvermittlung und Präsentation dort Ausstellungen, Führungen, Projekte, Lernmodule für Schulen und Publikationen gemeinsam erarbeiten und sich dabei auf die verschiedenen Nutzergruppen von Jung bis Alt einstellen.

Das neue Zentrum soll überdies Kultureinrichtungen und Initiativen beiderseits der Grenze darin unterstützen, ihr Profil und ihre Angebote zu schärfen sowie gemeinsame Strategien für die Vermarktung zu entwickeln. Archive, Museen und andere Kulturinstitutionen und -initiativen sollen zudem Hilfestellung dabei erhalten, sich zu außerschulischen Lernorten zu entwickeln. Gleichzeitig kommt dem „Kulturhistorischen Zentrum Westmünsterland“ die Aufgabe zu, Transparenz über die vielfältigen kulturellen Bildungsangebote im deutsch-niederländischen Grenzraum und ihre inhaltlichen Bezüge untereinander zu schaffen.
Weitergehende Informationen zum Projekt gibt es unter www.kulturhistorisches-zentrum.de.

Meilensteine:
• Ab Mitte 2014: Ausführungsplanungen
• Ab Herbst 2014: Ausschreibungen und Vergaben baulicher Leistungen
• 2014/2015: Fortentwicklung der Konzeption der Dauerausstellung
• Ab Januar 2015: Bauausführung Neubau (Erster Spatenstich am 7. Januar 2015)
• Mitte 2015: Sanierungsbeginn übrige Bestandsbereiche
• Mitte 2016: Bauübergabe Neubau und Start der Einrichtungsarbeiten
• Herbst 2016: Bauübergabe übrige Bestandsbereiche und Start Einrichtungsarbeiten
• Dezember 2016: Inbetriebnahme des Neubaubereichs
• Frühjahr 2017: Abschließende Einrichtungsmaßnahmen für Forschungs- und Lernbereich sowie das Armenhaus und Inbetriebnahme der übrigen Bestandsbereiche



Pressekontakt: Kreis Borken, Ellen Schlütter 02861 / 82-2109

Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Mitglieder der Planungsbegleitgruppe Kulturhistorisches Zentrum Westmünsterland besichtigten zuletzt die Bauarbeiten



Ansicht des geplanten Kulturhistorischen Zentrums Westmünsterland



Mitglieder der Planungsbegleitgruppe Kulturhistorisches Zentrum Westmünsterland besichtigten zuletzt die Bauarbeiten





     

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